Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.
Der von dem Teufelsmünster wiederprallt, Wirft sie zum grossen Axenberg zurück. -- Ich seh sie nicht mehr. Fischer Dort ist das Hakmesser, Wo schon der Schiffe mehrere gebrochen. Wenn sie nicht weislich dort vorüberlenken, So wird das Schiff zerschmettert an der Fluh, Die sich gähstotzig absenkt in die Tiefe. -- Sie haben einen guten Steuermann Am Bord, könnt' Einer retten, wärs der Tell, Doch dem sind Arm und Hände ja gefesselt. Wilhelm Tell mit der Armbrust. (Er kommt mit raschen Schritten, blickt erstaunt umher, und zeigt die heftigste Bewegung. Wenn er mitten auf der Scene ist, wirft er sich nieder, die Hände zu der Erde und dann zum Himmel ausbreitend) Knabe (bemerkt ihn) Sieh, Vater, wer der Mann ist, der dort kniet? Fischer
Er faßt die Erde an mit seinen Händen, Und scheint wie ausser sich zu seyn.
Der von dem Teufelsmuͤnſter wiederprallt, Wirft ſie zum groſſen Axenberg zuruͤck. — Ich ſeh ſie nicht mehr. Fiſcher Dort iſt das Hakmeſſer, Wo ſchon der Schiffe mehrere gebrochen. Wenn ſie nicht weislich dort voruͤberlenken, So wird das Schiff zerſchmettert an der Fluh, Die ſich gaͤhſtotzig abſenkt in die Tiefe. — Sie haben einen guten Steuermann Am Bord, koͤnnt’ Einer retten, waͤrs der Tell, Doch dem ſind Arm und Haͤnde ja gefeſſelt. Wilhelm Tell mit der Armbruſt. (Er kommt mit raſchen Schritten, blickt erſtaunt umher, und zeigt die heftigſte Bewegung. Wenn er mitten auf der Scene iſt, wirft er ſich nieder, die Hände zu der Erde und dann zum Himmel ausbreitend) Knabe (bemerkt ihn) Sieh, Vater, wer der Mann iſt, der dort kniet? Fiſcher
Er faßt die Erde an mit ſeinen Haͤnden, Und ſcheint wie auſſer ſich zu ſeyn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#KNA"> <p><pb facs="#f0172" n="158"/> Der von dem <hi rendition="#g">Teufelsmuͤnſter</hi> wiederprallt,<lb/> Wirft ſie zum groſſen <hi rendition="#g">Axenberg</hi> zuruͤck.<lb/> — Ich ſeh ſie nicht mehr.</p><lb/> </sp> <sp who="#FIS"> <speaker> <hi rendition="#g">Fiſcher</hi> </speaker><lb/> <p>Dort iſt das <hi rendition="#g">Hakmeſſer</hi>,<lb/> Wo ſchon der Schiffe mehrere gebrochen.<lb/> Wenn ſie nicht weislich dort voruͤberlenken,<lb/> So wird das Schiff zerſchmettert an der Fluh,<lb/> Die ſich gaͤhſtotzig abſenkt in die Tiefe.<lb/> — Sie haben einen guten Steuermann<lb/> Am Bord, koͤnnt’ Einer retten, waͤrs der Tell,<lb/> Doch dem ſind Arm und Haͤnde ja gefeſſelt.</p><lb/> </sp> <sp who="#WIL"> <speaker> <hi rendition="#g">Wilhelm Tell</hi> </speaker> <stage>mit der Armbruſt.</stage><lb/> <stage>(Er kommt mit raſchen Schritten, blickt erſtaunt umher, und<lb/> zeigt die heftigſte Bewegung. Wenn er mitten auf der Scene<lb/> iſt, wirft er ſich nieder, die Hände zu der Erde und dann zum<lb/> Himmel ausbreitend)</stage><lb/> </sp> <sp who="#KNA"> <speaker> <hi rendition="#g">Knabe</hi> </speaker> <stage>(bemerkt ihn)</stage><lb/> <p>Sieh, Vater, wer der Mann iſt, der dort kniet?</p><lb/> </sp> <sp who="#FIS"> <speaker> <hi rendition="#g">Fiſcher</hi> </speaker><lb/> <p>Er faßt die Erde an mit ſeinen Haͤnden,<lb/> Und ſcheint wie auſſer ſich zu ſeyn.</p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [158/0172]
Der von dem Teufelsmuͤnſter wiederprallt,
Wirft ſie zum groſſen Axenberg zuruͤck.
— Ich ſeh ſie nicht mehr.
Fiſcher
Dort iſt das Hakmeſſer,
Wo ſchon der Schiffe mehrere gebrochen.
Wenn ſie nicht weislich dort voruͤberlenken,
So wird das Schiff zerſchmettert an der Fluh,
Die ſich gaͤhſtotzig abſenkt in die Tiefe.
— Sie haben einen guten Steuermann
Am Bord, koͤnnt’ Einer retten, waͤrs der Tell,
Doch dem ſind Arm und Haͤnde ja gefeſſelt.
Wilhelm Tell mit der Armbruſt.
(Er kommt mit raſchen Schritten, blickt erſtaunt umher, und
zeigt die heftigſte Bewegung. Wenn er mitten auf der Scene
iſt, wirft er ſich nieder, die Hände zu der Erde und dann zum
Himmel ausbreitend)
Knabe (bemerkt ihn)
Sieh, Vater, wer der Mann iſt, der dort kniet?
Fiſcher
Er faßt die Erde an mit ſeinen Haͤnden,
Und ſcheint wie auſſer ſich zu ſeyn.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |