Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Tell
Das Feld gehört dem Bischoff und dem König.
Walther
So dürfen sie doch frei in Wäldern jagen?
Tell
Dem Herrn gehört das Wild und das Gefieder.
Walther
Sie dürfen doch frei fischen in dem Strom?
Tell
Der Strom, das Meer, das Salz gehört dem König.
Walther
Wer ist der König denn, den alle sürchten?
Tell
Es ist der Eine, der sie schützt und nährt.
Walther
Sie können sich nicht muthig selbst beschützen?
Tell
Dort darf der Nachbar nicht dem Nachbar trauen.
Walther
Vater, es wird mir eng im weiten Land,
Da wohn' ich lieber unter den Lawinen.
Tell
Das Feld gehoͤrt dem Biſchoff und dem Koͤnig.
Walther
So duͤrfen ſie doch frei in Waͤldern jagen?
Tell
Dem Herrn gehoͤrt das Wild und das Gefieder.
Walther
Sie duͤrfen doch frei fiſchen in dem Strom?
Tell
Der Strom, das Meer, das Salz gehoͤrt dem Koͤnig.
Walther
Wer iſt der Koͤnig denn, den alle ſuͤrchten?
Tell
Es iſt der Eine, der ſie ſchuͤtzt und naͤhrt.
Walther
Sie koͤnnen ſich nicht muthig ſelbſt beſchuͤtzen?
Tell
Dort darf der Nachbar nicht dem Nachbar trauen.
Walther
Vater, es wird mir eng im weiten Land,
Da wohn’ ich lieber unter den Lawinen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0141" n="127"/>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Das Feld geho&#x0364;rt dem Bi&#x017F;choff und dem Ko&#x0364;nig.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#WALTH">
            <speaker> <hi rendition="#g">Walther</hi> </speaker><lb/>
            <p>So du&#x0364;rfen &#x017F;ie doch frei in Wa&#x0364;ldern jagen?</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Dem Herrn geho&#x0364;rt das Wild und das Gefieder.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#WALTH">
            <speaker> <hi rendition="#g">Walther</hi> </speaker><lb/>
            <p>Sie du&#x0364;rfen doch frei fi&#x017F;chen in dem Strom?</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Der Strom, das Meer, das Salz geho&#x0364;rt dem Ko&#x0364;nig.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#WALTH">
            <speaker> <hi rendition="#g">Walther</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wer <hi rendition="#g">i&#x017F;t</hi> der Ko&#x0364;nig denn, den alle &#x017F;u&#x0364;rchten?</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t der Eine, der &#x017F;ie &#x017F;chu&#x0364;tzt und na&#x0364;hrt.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#WALTH">
            <speaker> <hi rendition="#g">Walther</hi> </speaker><lb/>
            <p>Sie ko&#x0364;nnen &#x017F;ich nicht muthig &#x017F;elb&#x017F;t be&#x017F;chu&#x0364;tzen?</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Dort darf der Nachbar nicht dem Nachbar trauen.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#WALTH">
            <speaker> <hi rendition="#g">Walther</hi> </speaker><lb/>
            <p>Vater, es wird mir eng im weiten Land,<lb/>
Da wohn&#x2019; ich lieber unter den Lawinen.</p><lb/>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0141] Tell Das Feld gehoͤrt dem Biſchoff und dem Koͤnig. Walther So duͤrfen ſie doch frei in Waͤldern jagen? Tell Dem Herrn gehoͤrt das Wild und das Gefieder. Walther Sie duͤrfen doch frei fiſchen in dem Strom? Tell Der Strom, das Meer, das Salz gehoͤrt dem Koͤnig. Walther Wer iſt der Koͤnig denn, den alle ſuͤrchten? Tell Es iſt der Eine, der ſie ſchuͤtzt und naͤhrt. Walther Sie koͤnnen ſich nicht muthig ſelbſt beſchuͤtzen? Tell Dort darf der Nachbar nicht dem Nachbar trauen. Walther Vater, es wird mir eng im weiten Land, Da wohn’ ich lieber unter den Lawinen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/141
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/141>, abgerufen am 28.04.2024.