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Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

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Hedwig
Er hat vor dir gezittert -- Wehe dir!
Daß du ihn schwach gesehn, vergiebt er nie.

Tell
Drum meid ich ihn, und er wird mich nicht suchen.
Hedwig
Bleib heute nur dort weg. Geh lieber jagen.
Tell
Was fällt dir ein?
Hedwig
Mich ängstigts. Bleibe weg.
Tell
Wie kannst du dich so ohne Ursach' quälen?
Hedwig
Weils keine Ursach' hat -- Tell, bleibe hier.
Tell
Ich habs versprochen, liebes Weib, zu kommen.
Hedwig
Mußt du, so geh -- Nur lasse mir den Knaben!
Walther
Nein, Mütterchen. Ich gehe mit dem Vater.
k 2
Hedwig
Er hat vor dir gezittert — Wehe dir!
Daß du ihn ſchwach geſehn, vergiebt er nie.

Tell
Drum meid ich ihn, und er wird mich nicht ſuchen.
Hedwig
Bleib heute nur dort weg. Geh lieber jagen.
Tell
Was faͤllt dir ein?
Hedwig
Mich aͤngſtigts. Bleibe weg.
Tell
Wie kannſt du dich ſo ohne Urſach’ quaͤlen?
Hedwig
Weils keine Urſach’ hat — Tell, bleibe hier.
Tell
Ich habs verſprochen, liebes Weib, zu kommen.
Hedwig
Mußt du, ſo geh — Nur laſſe mir den Knaben!
Walther
Nein, Muͤtterchen. Ich gehe mit dem Vater.
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[111/0125] Hedwig Er hat vor dir gezittert — Wehe dir! Daß du ihn ſchwach geſehn, vergiebt er nie. Tell Drum meid ich ihn, und er wird mich nicht ſuchen. Hedwig Bleib heute nur dort weg. Geh lieber jagen. Tell Was faͤllt dir ein? Hedwig Mich aͤngſtigts. Bleibe weg. Tell Wie kannſt du dich ſo ohne Urſach’ quaͤlen? Hedwig Weils keine Urſach’ hat — Tell, bleibe hier. Tell Ich habs verſprochen, liebes Weib, zu kommen. Hedwig Mußt du, ſo geh — Nur laſſe mir den Knaben! Walther Nein, Muͤtterchen. Ich gehe mit dem Vater. k 2

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/125>, abgerufen am 27.04.2024.