Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

Bild:
<< vorherige Seite
Das ist ein unglückseliges Gewerb',
Das halsgefährlich führt am Abgrund hin!

Tell
Wer frisch umher späht mit gesunden Sinnen,
Auf Gott vertraut und die gelenke Kraft,
Der ringt sich leicht aus jeder Fahr und Noth,
Den schreckt der Berg nicht, der darauf gebohren.

(er hat seine Arbeit vollendet, legt das Geräth hinweg)
Jetzt, mein ich, hält das Thor auf Jahr und Tag.
Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.

(nimmt den Hut)
Hedwig
Wo gehst du hin?
Tell
Nach Altorf, zu dem Vater.
Hedwig
Sinnst du auch nichts gefährliches? Gesteh mirs.
Tell
Wie kommst du darauf Frau?
Hedwig
Es spinnt sich etwas
Das iſt ein ungluͤckſeliges Gewerb’,
Das halsgefaͤhrlich fuͤhrt am Abgrund hin!

Tell
Wer friſch umher ſpaͤht mit geſunden Sinnen,
Auf Gott vertraut und die gelenke Kraft,
Der ringt ſich leicht aus jeder Fahr und Noth,
Den ſchreckt der Berg nicht, der darauf gebohren.

(er hat ſeine Arbeit vollendet, legt das Geräth hinweg)
Jetzt, mein ich, haͤlt das Thor auf Jahr und Tag.
Die Axt im Haus erſpart den Zimmermann.

(nimmt den Hut)
Hedwig
Wo gehſt du hin?
Tell
Nach Altorf, zu dem Vater.
Hedwig
Sinnſt du auch nichts gefaͤhrliches? Geſteh mirs.
Tell
Wie kommſt du darauf Frau?
Hedwig
Es ſpinnt ſich etwas
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#HED">
            <p><pb facs="#f0120" n="106"/>
Das i&#x017F;t ein unglu&#x0364;ck&#x017F;eliges Gewerb&#x2019;,<lb/>
Das halsgefa&#x0364;hrlich fu&#x0364;hrt am Abgrund hin!</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wer fri&#x017F;ch umher &#x017F;pa&#x0364;ht mit ge&#x017F;unden Sinnen,<lb/>
Auf Gott vertraut und die gelenke Kraft,<lb/>
Der ringt &#x017F;ich leicht aus jeder Fahr und Noth,<lb/>
Den &#x017F;chreckt der Berg nicht, der darauf gebohren.</p><lb/>
            <stage>(er hat &#x017F;eine Arbeit vollendet, legt das Geräth hinweg)</stage><lb/>
            <p>Jetzt, mein ich, ha&#x0364;lt das Thor auf Jahr und Tag.<lb/>
Die Axt im Haus er&#x017F;part den Zimmermann.</p><lb/>
            <stage>(nimmt den Hut)</stage><lb/>
          </sp>
          <sp who="#HED">
            <speaker> <hi rendition="#g">Hedwig</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wo geh&#x017F;t du hin?</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Nach Altorf, zu dem Vater.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#HED">
            <speaker> <hi rendition="#g">Hedwig</hi> </speaker><lb/>
            <p>Sinn&#x017F;t du auch nichts gefa&#x0364;hrliches? Ge&#x017F;teh mirs.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Wie komm&#x017F;t du darauf Frau?</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#HED">
            <speaker> <hi rendition="#g">Hedwig</hi> </speaker><lb/>
            <p>Es &#x017F;pinnt &#x017F;ich etwas<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0120] Das iſt ein ungluͤckſeliges Gewerb’, Das halsgefaͤhrlich fuͤhrt am Abgrund hin! Tell Wer friſch umher ſpaͤht mit geſunden Sinnen, Auf Gott vertraut und die gelenke Kraft, Der ringt ſich leicht aus jeder Fahr und Noth, Den ſchreckt der Berg nicht, der darauf gebohren. (er hat ſeine Arbeit vollendet, legt das Geräth hinweg) Jetzt, mein ich, haͤlt das Thor auf Jahr und Tag. Die Axt im Haus erſpart den Zimmermann. (nimmt den Hut) Hedwig Wo gehſt du hin? Tell Nach Altorf, zu dem Vater. Hedwig Sinnſt du auch nichts gefaͤhrliches? Geſteh mirs. Tell Wie kommſt du darauf Frau? Hedwig Es ſpinnt ſich etwas

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/120
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/120>, abgerufen am 27.04.2024.