Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801.
Wenn es mir Wohlthat werden kann? -- Antwortet! Warum ward Babington mir nicht vor Augen Gestellt, wie das Gesetz befiehlt? Warum Nicht meine Schreiber, die noch beide leben? Burleigh. Ereifert euch nicht, Lady. Euer Einverständniß Mit Babington ist's nicht allein -- Maria. Es ist's Allein, was mich dem Schwerdte des Gesetzes Blosstellt, wovon ich mich zu rein'gen habe. Milord! Bleibt bei der Sache. Beugt nicht aus. Burleigh. Es ist bewiesen, daß ihr mit Mendoza, Dem spanischen Botschafter, unterhandelt -- Maria (lebhaft). Bleibt bei der Sache, Lord! Burleigh. Daß ihr Anschläge Geschmiedet, die Religion des Landes Zu stürzen, alle Könige Europens Zum Krieg mit England aufgeregt -- Maria. Und wenn ich's Gethan? Ich hab' es nicht gethan -- Jedoch
Wenn es mir Wohlthat werden kann? — Antwortet! Warum ward Babington mir nicht vor Augen Geſtellt, wie das Geſetz befiehlt? Warum Nicht meine Schreiber, die noch beide leben? Burleigh. Ereifert euch nicht, Lady. Euer Einverſtaͤndniß Mit Babington iſt's nicht allein — Maria. Es iſt's Allein, was mich dem Schwerdte des Geſetzes Blosſtellt, wovon ich mich zu rein'gen habe. Milord! Bleibt bei der Sache. Beugt nicht aus. Burleigh. Es iſt bewieſen, daß ihr mit Mendoza, Dem ſpaniſchen Botſchafter, unterhandelt — Maria (lebhaft). Bleibt bei der Sache, Lord! Burleigh. Daß ihr Anſchlaͤge Geſchmiedet, die Religion des Landes Zu ſtuͤrzen, alle Koͤnige Europens Zum Krieg mit England aufgeregt — Maria. Und wenn ich's Gethan? Ich hab' es nicht gethan — Jedoch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MARSTUA"> <p><pb facs="#f0059" n="53"/> Wenn es mir Wohlthat werden kann? — Antwortet!<lb/> Warum ward Babington mir nicht vor Augen<lb/> Geſtellt, wie das Geſetz befiehlt? Warum<lb/> Nicht meine Schreiber, die noch beide leben?</p><lb/> </sp> <sp who="#BURL"> <speaker><hi rendition="#g">Burleigh</hi>.</speaker><lb/> <p>Ereifert euch nicht, Lady. Euer Einverſtaͤndniß<lb/> Mit Babington iſt's nicht allein —</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Es iſt's<lb/> Allein, was mich dem Schwerdte des Geſetzes<lb/> Blosſtellt, wovon ich mich zu rein'gen habe.<lb/> Milord! Bleibt bei der Sache. Beugt nicht aus.</p><lb/> </sp> <sp who="#BURL"> <speaker><hi rendition="#g">Burleigh</hi>.</speaker><lb/> <p>Es iſt bewieſen, daß ihr mit Mendoza,<lb/> Dem ſpaniſchen Botſchafter, unterhandelt —</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker> <hi rendition="#g">Maria</hi> </speaker> <stage>(lebhaft).</stage><lb/> <p>Bleibt bei der Sache, Lord!</p><lb/> </sp> <sp who="#BURL"> <speaker><hi rendition="#g">Burleigh</hi>.</speaker><lb/> <p>Daß ihr Anſchlaͤge<lb/> Geſchmiedet, die Religion des Landes<lb/> Zu ſtuͤrzen, alle Koͤnige Europens<lb/> Zum Krieg mit England aufgeregt —</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Und wenn ich's<lb/> Gethan? Ich hab' es nicht gethan — Jedoch<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0059]
Wenn es mir Wohlthat werden kann? — Antwortet!
Warum ward Babington mir nicht vor Augen
Geſtellt, wie das Geſetz befiehlt? Warum
Nicht meine Schreiber, die noch beide leben?
Burleigh.
Ereifert euch nicht, Lady. Euer Einverſtaͤndniß
Mit Babington iſt's nicht allein —
Maria.
Es iſt's
Allein, was mich dem Schwerdte des Geſetzes
Blosſtellt, wovon ich mich zu rein'gen habe.
Milord! Bleibt bei der Sache. Beugt nicht aus.
Burleigh.
Es iſt bewieſen, daß ihr mit Mendoza,
Dem ſpaniſchen Botſchafter, unterhandelt —
Maria (lebhaft).
Bleibt bei der Sache, Lord!
Burleigh.
Daß ihr Anſchlaͤge
Geſchmiedet, die Religion des Landes
Zu ſtuͤrzen, alle Koͤnige Europens
Zum Krieg mit England aufgeregt —
Maria.
Und wenn ich's
Gethan? Ich hab' es nicht gethan — Jedoch
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Zitationshilfe: | Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801/59>, abgerufen am 16.02.2025. |