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Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801.

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Was die Gerechtigkeit gesprochen, furchtlos,
Vor aller Welt wird es die Macht vollziehn.
Dritter Auftritt.
Die Vorigen. Mortimer, Paulets Neffe, tritt herein und
ohne der Königin einige Aufmerksamkeit zu bezeugen, zu
Paulet.
Mortimer.
Man sucht euch, Oheim.
(Er entfernt sich auf eben die Weise. Die Königin bemerkt es
mit Unwillen und wendet sich zu Paulet, der ihm fol-
gen will.)

Maria.
Sir, noch eine Bitte.
Wenn ihr mir was zu sagen habt -- Von euch
Ertrag ich viel, ich ehre euer Alter.
Den Uebermuth des Jünglings trag' ich nicht,
Spart mir den Anblick seiner rohen Sitten.

Paulet.
Was ihn euch widrig macht, macht mir ihn werth.
Wohl ist es keiner von den weichen Thoren,
Die eine falsche Weiberthräne schmelzt --
Er ist gereist, kommt aus Paris und Rheims,
Und bringt sein treu altenglisch Herz zurück,
Lady, an dem ist eure Kunst verloren!

(geht ab.)
Was die Gerechtigkeit geſprochen, furchtlos,
Vor aller Welt wird es die Macht vollziehn.
Dritter Auftritt.
Die Vorigen. Mortimer, Paulets Neffe, tritt herein und
ohne der Koͤnigin einige Aufmerkſamkeit zu bezeugen, zu
Paulet.
Mortimer.
Man ſucht euch, Oheim.
(Er entfernt ſich auf eben die Weiſe. Die Koͤnigin bemerkt es
mit Unwillen und wendet ſich zu Paulet, der ihm fol-
gen will.)

Maria.
Sir, noch eine Bitte.
Wenn ihr mir was zu ſagen habt — Von euch
Ertrag ich viel, ich ehre euer Alter.
Den Uebermuth des Juͤnglings trag' ich nicht,
Spart mir den Anblick ſeiner rohen Sitten.

Paulet.
Was ihn euch widrig macht, macht mir ihn werth.
Wohl iſt es keiner von den weichen Thoren,
Die eine falſche Weiberthraͤne ſchmelzt —
Er iſt gereiſt, kommt aus Paris und Rheims,
Und bringt ſein treu altengliſch Herz zuruͤck,
Lady, an dem iſt eure Kunſt verloren!

(geht ab.)
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[19/0025] Was die Gerechtigkeit geſprochen, furchtlos, Vor aller Welt wird es die Macht vollziehn. Dritter Auftritt. Die Vorigen. Mortimer, Paulets Neffe, tritt herein und ohne der Koͤnigin einige Aufmerkſamkeit zu bezeugen, zu Paulet. Mortimer. Man ſucht euch, Oheim. (Er entfernt ſich auf eben die Weiſe. Die Koͤnigin bemerkt es mit Unwillen und wendet ſich zu Paulet, der ihm fol- gen will.) Maria. Sir, noch eine Bitte. Wenn ihr mir was zu ſagen habt — Von euch Ertrag ich viel, ich ehre euer Alter. Den Uebermuth des Juͤnglings trag' ich nicht, Spart mir den Anblick ſeiner rohen Sitten. Paulet. Was ihn euch widrig macht, macht mir ihn werth. Wohl iſt es keiner von den weichen Thoren, Die eine falſche Weiberthraͤne ſchmelzt — Er iſt gereiſt, kommt aus Paris und Rheims, Und bringt ſein treu altengliſch Herz zuruͤck, Lady, an dem iſt eure Kunſt verloren! (geht ab.)

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Zitationshilfe: Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801/25>, abgerufen am 24.11.2024.