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Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700.

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Reit-Stall.
haben auch so harte Hufen/ daß sie dessen nicht be-
dürffen/ werden bey ihnen Bachmatten genen-
net/ taugen aber besser an ebenen/ als steinigten
Orten.

Die Spanischen Pferde sind zweyerley Gat-
tung/ die Genetten sind schöne stattliche Rosse/
nicht gar zu hoch/ aber von Brust und Creutz/ und
andern Gliedmassen sehr wohl formiret/ von Kopff
und Halß aufrecht/ lauffen über die massen wohl.
Die andere Art heisset Monvillanos sind starcke und
zimlich grosse Pferde/ zum Krieg und Arbeit besser
als die Genetten/ sind rasch/ freudig/ treu und
gut vom Maul. Jn Andalusia fallen die besten/
und die aus dem Gebürge zu Martos, Daen kom-
men in Estremadura, aber zu Xeres sind die schön-
sten.

Unter den Welschen Pferden haben die Nea-
politaner
den Vorzug/ zum Theil weil die Art an
ihr selber schön und edel/ theils aber/ daß sie meist
an gebirgigten Orten fallen und erzogen werden/
was den Brand auf der lincken Seite hat/ kommt
aus Calabria, die ihm aber auf der rechten Seite
haben/ aus Apulia, diese sind sehr groß/ und wer-
den Corsieri genandt/ die Genetti del Regno sind
mittelmäßige Pferde/ kommen von der Spani-
schen Razza her/ sind ihnen auch fast ähnlich/ aber
stärcker und nohtleidiger/ werden spät zur Arbeit
gebraucht/ und werden biß ins siebende oder achte
Jahr Polledri genandt.

Die Manduanischen und Toscanischen sind sehr
gelerige und gehorsame Pferde/ und werden die

Besche-
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Reit-Stall.
haben auch ſo harte Hufen/ daß ſie deſſen nicht be-
duͤrffen/ werden bey ihnen Bachmatten genen-
net/ taugen aber beſſer an ebenen/ als ſteinigten
Orten.

Die Spaniſchen Pferde ſind zweyerley Gat-
tung/ die Genetten ſind ſchoͤne ſtattliche Roſſe/
nicht gar zu hoch/ aber von Bruſt und Creutz/ und
andern Gliedmaſſen ſehr wohl formiret/ von Kopff
und Halß aufrecht/ lauffen uͤber die maſſen wohl.
Die andere Art heiſſet Monvillanos ſind ſtarcke und
zimlich groſſe Pferde/ zum Krieg und Arbeit beſſer
als die Genetten/ ſind raſch/ freudig/ treu und
gut vom Maul. Jn Andaluſia fallen die beſten/
und die aus dem Gebuͤrge zu Martos, Daen kom-
men in Eſtremadura, aber zu Xeres ſind die ſchoͤn-
ſten.

Unter den Welſchen Pferden haben die Nea-
politaner
den Vorzug/ zum Theil weil die Art an
ihr ſelber ſchoͤn und edel/ theils aber/ daß ſie meiſt
an gebirgigten Orten fallen und erzogen werden/
was den Brand auf der lincken Seite hat/ kommt
aus Calabria, die ihm aber auf der rechten Seite
haben/ aus Apulia, dieſe ſind ſehr groß/ und wer-
den Corſieri genandt/ die Genetti del Regno ſind
mittelmaͤßige Pferde/ kommen von der Spani-
ſchen Razza her/ ſind ihnen auch faſt aͤhnlich/ aber
ſtaͤrcker und nohtleidiger/ werden ſpaͤt zur Arbeit
gebraucht/ und werden biß ins ſiebende oder achte
Jahr Polledri genandt.

Die Manduaniſchen und Toſcaniſchen ſind ſehr
gelerige und gehorſame Pferde/ und werden die

Beſche-
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[7/0009] Reit-Stall. haben auch ſo harte Hufen/ daß ſie deſſen nicht be- duͤrffen/ werden bey ihnen Bachmatten genen- net/ taugen aber beſſer an ebenen/ als ſteinigten Orten. Die Spaniſchen Pferde ſind zweyerley Gat- tung/ die Genetten ſind ſchoͤne ſtattliche Roſſe/ nicht gar zu hoch/ aber von Bruſt und Creutz/ und andern Gliedmaſſen ſehr wohl formiret/ von Kopff und Halß aufrecht/ lauffen uͤber die maſſen wohl. Die andere Art heiſſet Monvillanos ſind ſtarcke und zimlich groſſe Pferde/ zum Krieg und Arbeit beſſer als die Genetten/ ſind raſch/ freudig/ treu und gut vom Maul. Jn Andaluſia fallen die beſten/ und die aus dem Gebuͤrge zu Martos, Daen kom- men in Eſtremadura, aber zu Xeres ſind die ſchoͤn- ſten. Unter den Welſchen Pferden haben die Nea- politaner den Vorzug/ zum Theil weil die Art an ihr ſelber ſchoͤn und edel/ theils aber/ daß ſie meiſt an gebirgigten Orten fallen und erzogen werden/ was den Brand auf der lincken Seite hat/ kommt aus Calabria, die ihm aber auf der rechten Seite haben/ aus Apulia, dieſe ſind ſehr groß/ und wer- den Corſieri genandt/ die Genetti del Regno ſind mittelmaͤßige Pferde/ kommen von der Spani- ſchen Razza her/ ſind ihnen auch faſt aͤhnlich/ aber ſtaͤrcker und nohtleidiger/ werden ſpaͤt zur Arbeit gebraucht/ und werden biß ins ſiebende oder achte Jahr Polledri genandt. Die Manduaniſchen und Toſcaniſchen ſind ſehr gelerige und gehorſame Pferde/ und werden die Beſche- A 4

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Zitationshilfe: Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_reitstall_1700/9>, abgerufen am 23.11.2024.