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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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einen blühenden Wohlstand von innen, und Ansehen von außen zu verschaffen. Schweden hatte Gustav Wasa aus der Knechtschaft gerissen, durch eine weise Gesetzgebung umgestaltet, und den neugeschaffenen Staat zuerst an den Tag der Weltgeschichte hervor gezogen. Was dieser große Prinz nur im rohen Grundrisse andeutete, wurde durch seinen größern Enkel Gustav Adolph vollendet.

Beyde Reiche, vormals in eine einzige Monarchie unnatürlich zusammen gezwungen, und kraftlos in dieser Vereinigung, hatten sich zu den Zeiten der Reformation gewaltsam von einander getrennt, und diese Trennung war die Epoche ihres Gedeihens. So schädlich sich jene gezwungene Vereinigung für beyde Reiche erwiesen, so nothwendig war den getrennten Staaten nachbarliche Freundschaft und Harmonie. Auf beyde stüzte sich die evangelische Kirche, beyde hatten dieselben Meere zu bewachen; Ein Interesse hätte sie gegen denselben Feind vereinigen sollen. Aber der Haß, welcher die Verbindung beyder Monarchien aufgelöst hatte, fuhr fort, die längst getrennten Nationen feindselig zu entzweyen. Noch immer konnten die Dänischen Könige ihren Ansprüchen auf das Schwedische Reich nicht entsagen, Schweden das Andenken der vormaligen Dänischen Tyranney nicht verbannen. Die zusammen fließenden Grenzen beyder Reiche bothen der Nationalfeindschaft einen ewigen Zunder dar, die wachsame Eifersucht beyder Könige und unvermeidliche Handelscollisionen in den Nordischen Meeren ließen die Quelle des Streits nie versiegen.

Unter den Hülfsmitteln, wodurch Gustav Wasa, der Stifter des Schwedischen Reichs, seiner neuen Schöpfung Festigkeit zu geben gesucht hatte, war die Kirchenreformation eins der wirksamsten gewesen. Ein Reichsgrundgesez schloß die Anhänger des Pabstthums von allen Staatsämtern aus, und verboth jedem künftigen

einen blühenden Wohlstand von innen, und Ansehen von außen zu verschaffen. Schweden hatte Gustav Wasa aus der Knechtschaft gerissen, durch eine weise Gesetzgebung umgestaltet, und den neugeschaffenen Staat zuerst an den Tag der Weltgeschichte hervor gezogen. Was dieser große Prinz nur im rohen Grundrisse andeutete, wurde durch seinen größern Enkel Gustav Adolph vollendet.

Beyde Reiche, vormals in eine einzige Monarchie unnatürlich zusammen gezwungen, und kraftlos in dieser Vereinigung, hatten sich zu den Zeiten der Reformation gewaltsam von einander getrennt, und diese Trennung war die Epoche ihres Gedeihens. So schädlich sich jene gezwungene Vereinigung für beyde Reiche erwiesen, so nothwendig war den getrennten Staaten nachbarliche Freundschaft und Harmonie. Auf beyde stüzte sich die evangelische Kirche, beyde hatten dieselben Meere zu bewachen; Ein Interesse hätte sie gegen denselben Feind vereinigen sollen. Aber der Haß, welcher die Verbindung beyder Monarchien aufgelöst hatte, fuhr fort, die längst getrennten Nationen feindselig zu entzweyen. Noch immer konnten die Dänischen Könige ihren Ansprüchen auf das Schwedische Reich nicht entsagen, Schweden das Andenken der vormaligen Dänischen Tyranney nicht verbannen. Die zusammen fließenden Grenzen beyder Reiche bothen der Nationalfeindschaft einen ewigen Zunder dar, die wachsame Eifersucht beyder Könige und unvermeidliche Handelscollisionen in den Nordischen Meeren ließen die Quelle des Streits nie versiegen.

Unter den Hülfsmitteln, wodurch Gustav Wasa, der Stifter des Schwedischen Reichs, seiner neuen Schöpfung Festigkeit zu geben gesucht hatte, war die Kirchenreformation eins der wirksamsten gewesen. Ein Reichsgrundgesez schloß die Anhänger des Pabstthums von allen Staatsämtern aus, und verboth jedem künftigen

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[116/0124] einen blühenden Wohlstand von innen, und Ansehen von außen zu verschaffen. Schweden hatte Gustav Wasa aus der Knechtschaft gerissen, durch eine weise Gesetzgebung umgestaltet, und den neugeschaffenen Staat zuerst an den Tag der Weltgeschichte hervor gezogen. Was dieser große Prinz nur im rohen Grundrisse andeutete, wurde durch seinen größern Enkel Gustav Adolph vollendet. Beyde Reiche, vormals in eine einzige Monarchie unnatürlich zusammen gezwungen, und kraftlos in dieser Vereinigung, hatten sich zu den Zeiten der Reformation gewaltsam von einander getrennt, und diese Trennung war die Epoche ihres Gedeihens. So schädlich sich jene gezwungene Vereinigung für beyde Reiche erwiesen, so nothwendig war den getrennten Staaten nachbarliche Freundschaft und Harmonie. Auf beyde stüzte sich die evangelische Kirche, beyde hatten dieselben Meere zu bewachen; Ein Interesse hätte sie gegen denselben Feind vereinigen sollen. Aber der Haß, welcher die Verbindung beyder Monarchien aufgelöst hatte, fuhr fort, die längst getrennten Nationen feindselig zu entzweyen. Noch immer konnten die Dänischen Könige ihren Ansprüchen auf das Schwedische Reich nicht entsagen, Schweden das Andenken der vormaligen Dänischen Tyranney nicht verbannen. Die zusammen fließenden Grenzen beyder Reiche bothen der Nationalfeindschaft einen ewigen Zunder dar, die wachsame Eifersucht beyder Könige und unvermeidliche Handelscollisionen in den Nordischen Meeren ließen die Quelle des Streits nie versiegen. Unter den Hülfsmitteln, wodurch Gustav Wasa, der Stifter des Schwedischen Reichs, seiner neuen Schöpfung Festigkeit zu geben gesucht hatte, war die Kirchenreformation eins der wirksamsten gewesen. Ein Reichsgrundgesez schloß die Anhänger des Pabstthums von allen Staatsämtern aus, und verboth jedem künftigen

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/124>, abgerufen am 22.11.2024.