Dem König bleibt die Wahl, großmüthig zu vergeben oder zweifelhaft zu schlagen. Wie kann er wanken? -- Eben dieser Mensch, der eine bill'ge Bitte abgewiesen, wird ein Verbrechen übersehn.
Königinn. Sie sprachen ihn heute und behaupten das?
Marquis. Weil ich ihn heute sprach.
Königinn nach einer Pause. Der Plan, den Sie mir zeigen, erschreckt und -- reitzt mich auch zugleich. Ich glaube, daß Sie nicht Unrecht haben -- die Idee ist kühn, und eben darum, glaub' ich, gefällt sie mir. Ich will sie reifen lassen. Weiß sie der Prinz?
Marquis. Er sollte, war mein Plan, aus Ihrem Mund zum erstenmal sie hören.
Vierter Akt.
Dem König bleibt die Wahl, großmüthig zu vergeben oder zweifelhaft zu ſchlagen. Wie kann er wanken? — Eben dieſer Menſch, der eine bill’ge Bitte abgewieſen, wird ein Verbrechen überſehn.
Königinn. Sie ſprachen ihn heute und behaupten das?
Marquis. Weil ich ihn heute ſprach.
Königinn nach einer Pauſe. Der Plan, den Sie mir zeigen, erſchreckt und — reitzt mich auch zugleich. Ich glaube, daß Sie nicht Unrecht haben — die Idee iſt kühn, und eben darum, glaub’ ich, gefällt ſie mir. Ich will ſie reifen laſſen. Weiß ſie der Prinz?
Marquis. Er ſollte, war mein Plan, aus Ihrem Mund zum erſtenmal ſie hören.
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Vierter Akt.
Dem König bleibt die Wahl, großmüthig zu
vergeben oder zweifelhaft zu ſchlagen.
Wie kann er wanken? — Eben dieſer
Menſch,
der eine bill’ge Bitte abgewieſen,
wird ein Verbrechen überſehn.
Königinn.
Sie ſprachen
ihn heute und behaupten das?
Marquis.
Weil ich
ihn heute ſprach.
Königinn
nach einer Pauſe.
Der Plan, den Sie mir zeigen,
erſchreckt und — reitzt mich auch zugleich.
Ich glaube,
daß Sie nicht Unrecht haben — die Idee
iſt kühn, und eben darum, glaub’ ich,
gefällt ſie mir. Ich will ſie reifen laſſen.
Weiß ſie der Prinz?
Marquis.
Er ſollte, war mein Plan,
aus Ihrem Mund zum erſtenmal ſie hören.
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Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/317>, abgerufen am 22.11.2024.
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