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Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 2. Wien, 1746.

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Achtes Buch.
"Dieß liessen wir ..... jedoch ich irre. GOttes Macht
640"Nicht meinen Kräften sey die Ehre zugedacht.
"Das liesse GOtt, sag' ich, an ihr zwar nicht erfahren,
"Theresia regiert und weiß mich zu bewahren.
"So lang der Gnaden-Quell der Allmacht es erlaubt,
"So lang ist nichts das mich von meinem Amt beraubt.
645"Was aber meiner Macht in der Natur verborgen,
"Um dieses lassen wir den höchsten Arzt nur sorgen.
"Sonst bleib ich im Besiz, und stehe nimmer ab;
"Jhr kennet, was vor Kraft ihr meine Tugend gab.
"Wann manche von dem Kreiß am sichersten geschlafen,
650"Da fand ich jederzeit am mehresten zu schaffen.
"Stets war ich um das Herz der Königinn besorgt;
"Wie manche Stund hab ich, ihr beyzustehn, geborgt:
"Damit wann ihr Gemüth ein Trauren überwände,
"Es weder Angst noch Schmerz, noch Bitterkeit empfände.
655
"Allein was brauchen wir so vielerley Beweis?
"Der ganze Tugend-Saal erkennet meinen Preiß.
"Jhr schäzt und ehret mich; so darff ich billig hoffen,
"Es stehe mir zum Fries auch Recht und Zugang offen.
"Die Schlange, dieser Hahn bedeuten meine Kraft,
660"Weil meine Macht so viel als ihre Tugend schafft,
"Da diese Thiere nichts, was Schwachheit heisset, blödet.
"Wo man von Wachsamkeit für die Gesundheit redet;
"Der
J i 2
Achtes Buch.
„Dieß lieſſen wir ..... jedoch ich irꝛe. GOttes Macht
640„Nicht meinen Kraͤften ſey die Ehre zugedacht.
„Das lieſſe GOtt, ſag’ ich, an ihr zwar nicht erfahren,
Thereſia regiert und weiß mich zu bewahren.
„So lang der Gnaden-Quell der Allmacht es erlaubt,
„So lang iſt nichts das mich von meinem Amt beraubt.
645„Was aber meiner Macht in der Natur verborgen,
„Um dieſes laſſen wir den hoͤchſten Arzt nur ſorgen.
„Sonſt bleib ich im Beſiz, und ſtehe nimmer ab;
„Jhr kennet, was vor Kraft ihr meine Tugend gab.
„Wann manche von dem Kreiß am ſicherſten geſchlafen,
650„Da fand ich jederzeit am mehreſten zu ſchaffen.
„Stets war ich um das Herz der Koͤniginn beſorgt;
„Wie manche Stund hab ich, ihr beyzuſtehn, geborgt:
„Damit wann ihr Gemuͤth ein Trauren uͤberwaͤnde,
„Es weder Angſt noch Schmerz, noch Bitterkeit empfaͤnde.
655
„Allein was brauchen wir ſo vielerley Beweis?
„Der ganze Tugend-Saal erkennet meinen Preiß.
„Jhr ſchaͤzt und ehret mich; ſo darff ich billig hoffen,
„Es ſtehe mir zum Fries auch Recht und Zugang offen.
„Die Schlange, dieſer Hahn bedeuten meine Kraft,
660„Weil meine Macht ſo viel als ihre Tugend ſchafft,
„Da dieſe Thiere nichts, was Schwachheit heiſſet, bloͤdet.
„Wo man von Wachſamkeit fuͤr die Geſundheit redet;
„Der
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[0061] Achtes Buch. „Dieß lieſſen wir ..... jedoch ich irꝛe. GOttes Macht „Nicht meinen Kraͤften ſey die Ehre zugedacht. „Das lieſſe GOtt, ſag’ ich, an ihr zwar nicht erfahren, „Thereſia regiert und weiß mich zu bewahren. „So lang der Gnaden-Quell der Allmacht es erlaubt, „So lang iſt nichts das mich von meinem Amt beraubt. „Was aber meiner Macht in der Natur verborgen, „Um dieſes laſſen wir den hoͤchſten Arzt nur ſorgen. „Sonſt bleib ich im Beſiz, und ſtehe nimmer ab; „Jhr kennet, was vor Kraft ihr meine Tugend gab. „Wann manche von dem Kreiß am ſicherſten geſchlafen, „Da fand ich jederzeit am mehreſten zu ſchaffen. „Stets war ich um das Herz der Koͤniginn beſorgt; „Wie manche Stund hab ich, ihr beyzuſtehn, geborgt: „Damit wann ihr Gemuͤth ein Trauren uͤberwaͤnde, „Es weder Angſt noch Schmerz, noch Bitterkeit empfaͤnde. „Allein was brauchen wir ſo vielerley Beweis? „Der ganze Tugend-Saal erkennet meinen Preiß. „Jhr ſchaͤzt und ehret mich; ſo darff ich billig hoffen, „Es ſtehe mir zum Fries auch Recht und Zugang offen. „Die Schlange, dieſer Hahn bedeuten meine Kraft, „Weil meine Macht ſo viel als ihre Tugend ſchafft, „Da dieſe Thiere nichts, was Schwachheit heiſſet, bloͤdet. „Wo man von Wachſamkeit fuͤr die Geſundheit redet; „Der J i 2

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Zitationshilfe: Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 2. Wien, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheyb_theresiade02_1746/61>, abgerufen am 21.11.2024.