Scheurl, Lorenz: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnuß/ des Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Jungkern/ Sigmund Juliussen Mynsingern von Frundeck/ [...]. Magdeburg, 1597.selbige gestorben: Die andere sünde aber / so man nennet Actualia, die wir selbs gethan haben / müssen wir selber büssen / vnd dafür gnug thun? Nein / liebe freunde / das ist eine falsche lehre / vnd gereichet dem reichen vnd volkommenen verdienst Christi zur schmach vnd vnehr / sondern er verstehet ins gemein / alle Sünden / sie haben einen Namen wie sie wollen / vnd seyen so groß / als sie immer sein können vnnd mögen / die hat diß Lämblein GOttes getragen / wie Thomas selbs die Meinunge Theophili erkleret / alles was Sünd heist / aller Sünd vnd Vntugend Last vnd beschwernis / Wust vnd Vnflat / desgleichen die Straffe der Sünden / vnd derselben sold vnd woluerdiente straff / als da ist GOttes zorn / der Fluch des Gesetzes / der Todt selbst / vnd was dem anhanget / wie dann kein straffe der Sünden kan erdacht werden / die der HErr Christus nicht getragen hette. Wir haben droben gehört / daß die Sünde verdiene spott vnd schand / Christus muß vmb vnsert willen verspottet / geschendet vnd geschmehet werden / die Sünde verdienet / daß man einen menschen gefangen neme vnd binde: Der HErr Christus muß vmb vnsert willen / als ein Vbelthäter gefangen vnd gebunden werden / Die sünde verdienet / dz man einen vbelthäter ausfüret / vnd an leib vnd leben lesset straffen: Der HErr Christus muß aus der stadt Jerusalem gestossen / vnd an Rabenstein gefüret werden. Der sünden sold ist der Todt / den muß auch Chri- selbige gestorben: Die andere sünde aber / so man nennet Actualia, die wir selbs gethan haben / müssen wir selber büssen / vnd dafür gnug thun? Nein / liebe freunde / das ist eine falsche lehre / vnd gereichet dem reichen vnd volkommenen verdienst Christi zur schmach vnd vnehr / sondern er verstehet ins gemein / alle Sünden / sie haben einen Namen wie sie wollen / vnd seyen so groß / als sie immer sein können vnnd mögen / die hat diß Lämblein GOttes getragen / wie Thomas selbs die Meinunge Theophili erkleret / alles was Sünd heist / aller Sünd vnd Vntugend Last vnd beschwernis / Wust vnd Vnflat / desgleichen die Straffe der Sünden / vnd derselben sold vnd woluerdiente straff / als da ist GOttes zorn / der Fluch des Gesetzes / der Todt selbst / vnd was dem anhanget / wie dann kein straffe der Sünden kan erdacht werden / die der HErr Christus nicht getragen hette. Wir haben droben gehört / daß die Sünde verdiene spott vnd schand / Christus muß vmb vnsert willen verspottet / geschendet vñ geschmehet werden / die Sünde verdienet / daß man einen menschen gefangen neme vnd binde: Der HErr Christus muß vmb vnsert willen / als ein Vbelthäter gefangen vnd gebunden werden / Die sünde verdienet / dz man einen vbelthäter ausfüret / vnd an leib vñ leben lesset straffen: Der HErr Christus muß aus der stadt Jerusalem gestossen / vnd an Rabenstein gefüret werden. Der sünden sold ist der Todt / den muß auch Chri- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0038"/> selbige gestorben: Die andere sünde aber / so man nennet Actualia, die wir selbs gethan haben / müssen wir selber büssen / vnd dafür gnug thun? Nein / liebe freunde / das ist eine falsche lehre / vnd gereichet dem reichen vnd volkommenen verdienst Christi zur schmach vnd vnehr / sondern er verstehet ins gemein / alle Sünden / sie haben einen Namen wie sie wollen / vnd seyen so groß / als sie immer sein können vnnd mögen / die hat diß Lämblein GOttes getragen / wie Thomas selbs die Meinunge Theophili erkleret / alles was Sünd heist / aller Sünd vnd Vntugend Last vnd beschwernis / Wust vnd Vnflat / desgleichen die Straffe der Sünden / vnd derselben sold vnd woluerdiente straff / als da ist GOttes zorn / der Fluch des Gesetzes / der Todt selbst / vnd was dem anhanget / wie dann kein straffe der Sünden kan erdacht werden / die der HErr Christus nicht getragen hette. Wir haben droben gehört / daß die Sünde verdiene spott vnd schand / Christus muß vmb vnsert willen verspottet / geschendet vñ geschmehet werden / die Sünde verdienet / daß man einen menschen gefangen neme vnd binde: Der HErr Christus muß vmb vnsert willen / als ein Vbelthäter gefangen vnd gebunden werden / Die sünde verdienet / dz man einen vbelthäter ausfüret / vnd an leib vñ leben lesset straffen: Der HErr Christus muß aus der stadt Jerusalem gestossen / vnd an Rabenstein gefüret werden. Der sünden sold ist der Todt / den muß auch Chri- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0038]
selbige gestorben: Die andere sünde aber / so man nennet Actualia, die wir selbs gethan haben / müssen wir selber büssen / vnd dafür gnug thun? Nein / liebe freunde / das ist eine falsche lehre / vnd gereichet dem reichen vnd volkommenen verdienst Christi zur schmach vnd vnehr / sondern er verstehet ins gemein / alle Sünden / sie haben einen Namen wie sie wollen / vnd seyen so groß / als sie immer sein können vnnd mögen / die hat diß Lämblein GOttes getragen / wie Thomas selbs die Meinunge Theophili erkleret / alles was Sünd heist / aller Sünd vnd Vntugend Last vnd beschwernis / Wust vnd Vnflat / desgleichen die Straffe der Sünden / vnd derselben sold vnd woluerdiente straff / als da ist GOttes zorn / der Fluch des Gesetzes / der Todt selbst / vnd was dem anhanget / wie dann kein straffe der Sünden kan erdacht werden / die der HErr Christus nicht getragen hette. Wir haben droben gehört / daß die Sünde verdiene spott vnd schand / Christus muß vmb vnsert willen verspottet / geschendet vñ geschmehet werden / die Sünde verdienet / daß man einen menschen gefangen neme vnd binde: Der HErr Christus muß vmb vnsert willen / als ein Vbelthäter gefangen vnd gebunden werden / Die sünde verdienet / dz man einen vbelthäter ausfüret / vnd an leib vñ leben lesset straffen: Der HErr Christus muß aus der stadt Jerusalem gestossen / vnd an Rabenstein gefüret werden. Der sünden sold ist der Todt / den muß auch Chri-
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Zitationshilfe: | Scheurl, Lorenz: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnuß/ des Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Jungkern/ Sigmund Juliussen Mynsingern von Frundeck/ [...]. Magdeburg, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheurl_leichpredigt_1597/38>, abgerufen am 04.07.2024. |