Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888.psc_262.001 Hiernach sind wir wieder auf dem Gebiet der natürlichen psc_262.004 Es wurde schon constatirt: das Nacheinander ist directe psc_262.006 Auch der Rhythmus kann natürlich bezeichnende Kraft psc_262.008 Auch die Declamation: Betonung. Lautes laut, Leises psc_262.012 Außerdem rechnet Lessing noch dazu Onomatopoiie und psc_262.014 Lessing fügt aber gleich etwas ganz Anderes hinzu psc_262.016 Dazu gehören auch die Gleichnisse. Denn das Gleichniß psc_262.025 Marty nimmt auch noch die metonymischen Beziehungen psc_262.028 psc_262.001 Hiernach sind wir wieder auf dem Gebiet der natürlichen psc_262.004 Es wurde schon constatirt: das Nacheinander ist directe psc_262.006 Auch der Rhythmus kann natürlich bezeichnende Kraft psc_262.008 Auch die Declamation: Betonung. Lautes laut, Leises psc_262.012 Außerdem rechnet Lessing noch dazu Onomatopoiie und psc_262.014 Lessing fügt aber gleich etwas ganz Anderes hinzu psc_262.016 Dazu gehören auch die Gleichnisse. Denn das Gleichniß psc_262.025 Marty nimmt auch noch die metonymischen Beziehungen psc_262.028 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0278" n="262"/><lb n="psc_262.001"/> zu deuten — das kann eine gute Einleitung, <lb n="psc_262.002"/> Exposition, Vorbereitung für diese Frau sein, ehe sie auftritt.</p> <lb n="psc_262.003"/> <p> Hiernach sind wir wieder auf dem Gebiet der natürlichen <lb n="psc_262.004"/> und willkürlichen Zeichen.</p> <lb n="psc_262.005"/> <p> Es wurde schon constatirt: das Nacheinander ist directe <lb n="psc_262.006"/> Nachbildung, natürliches Zeichen.</p> <lb n="psc_262.007"/> <p> Auch der <hi rendition="#g">Rhythmus</hi> kann natürlich bezeichnende Kraft <lb n="psc_262.008"/> haben: galoppirender Rhythmus für Galopp, rasche Tempi <lb n="psc_262.009"/> der Betrachtung u. s. w. Vollends lebendige vorgetragene <lb n="psc_262.010"/> Poesie kann dazu dienen.</p> <lb n="psc_262.011"/> <p> Auch die <hi rendition="#g">Declamation:</hi> Betonung. Lautes laut, Leises <lb n="psc_262.012"/> leise. Tempo...</p> <lb n="psc_262.013"/> <p> Außerdem rechnet Lessing noch dazu Onomatopoiie und <lb n="psc_262.014"/> Jnterjectionen.</p> <anchor xml:id="sc005"/> <lb n="psc_262.015"/> <p> Lessing fügt aber gleich etwas ganz Anderes hinzu <lb n="psc_262.016"/> (Hempel 6, 308, ausgeführt von Marty S. 140 f.): „Die <lb n="psc_262.017"/> Poesie hat ein Mittel, ihre willkürlichen Zeichen zu dem <lb n="psc_262.018"/> Werthe der natürlichen zu erheben, nämlich die <hi rendition="#g">Metapher.</hi> <lb n="psc_262.019"/> Da die Kraft der natürlichen Zeichen in ihrer Ähnlichkeit <lb n="psc_262.020"/> mit den Dingen besteht, so führet sie statt dieser Ähnlichkeit, <lb n="psc_262.021"/> welche sie nicht hat, eine andere Ähnlichkeit ein, welche <lb n="psc_262.022"/> das bezeichnete Ding mit einem andern hat, dessen Begriff <lb n="psc_262.023"/> leichter und lebhafter erneuert werden kann.“</p> <anchor xml:id="sc006"/> <note targetEnd="#sc006" type="metapher" ana="#m1-0-2-0 #m1-1-2 #m1-3-1-0 #m1-7-1-3" target="#sc005"> <bibl> <title>Lessing, Hempel 6, 308, ausgeführt von Marty S. 140 f.</title> </bibl> </note> <anchor xml:id="sc007"/> <lb n="psc_262.024"/> <p> Dazu gehören auch die <hi rendition="#g">Gleichnisse.</hi> Denn das Gleichniß <lb n="psc_262.025"/> ist im Grunde genommen nichts als eine ausgemalte Metapher, <lb n="psc_262.026"/> oder die Metapher nichts als ein zusammengezogenes Gleichniß.</p> <anchor xml:id="sc008"/> <note targetEnd="#sc006" type="metapher" ana="#m1-0-1-1 #m1-7-1-1" target="#sc005"> </note> <lb n="psc_262.027"/> <p> Marty nimmt auch noch die metonymischen Beziehungen <lb n="psc_262.028"/> hinzu, motivirt aber etwas anders als Lessing. —</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [262/0278]
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zu deuten — das kann eine gute Einleitung, psc_262.002
Exposition, Vorbereitung für diese Frau sein, ehe sie auftritt.
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Hiernach sind wir wieder auf dem Gebiet der natürlichen psc_262.004
und willkürlichen Zeichen.
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Es wurde schon constatirt: das Nacheinander ist directe psc_262.006
Nachbildung, natürliches Zeichen.
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Auch der Rhythmus kann natürlich bezeichnende Kraft psc_262.008
haben: galoppirender Rhythmus für Galopp, rasche Tempi psc_262.009
der Betrachtung u. s. w. Vollends lebendige vorgetragene psc_262.010
Poesie kann dazu dienen.
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Auch die Declamation: Betonung. Lautes laut, Leises psc_262.012
leise. Tempo...
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Außerdem rechnet Lessing noch dazu Onomatopoiie und psc_262.014
Jnterjectionen.
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Lessing fügt aber gleich etwas ganz Anderes hinzu psc_262.016
(Hempel 6, 308, ausgeführt von Marty S. 140 f.): „Die psc_262.017
Poesie hat ein Mittel, ihre willkürlichen Zeichen zu dem psc_262.018
Werthe der natürlichen zu erheben, nämlich die Metapher. psc_262.019
Da die Kraft der natürlichen Zeichen in ihrer Ähnlichkeit psc_262.020
mit den Dingen besteht, so führet sie statt dieser Ähnlichkeit, psc_262.021
welche sie nicht hat, eine andere Ähnlichkeit ein, welche psc_262.022
das bezeichnete Ding mit einem andern hat, dessen Begriff psc_262.023
leichter und lebhafter erneuert werden kann.“
Lessing, Hempel 6, 308, ausgeführt von Marty S. 140 f. psc_262.024
Dazu gehören auch die Gleichnisse. Denn das Gleichniß psc_262.025
ist im Grunde genommen nichts als eine ausgemalte Metapher, psc_262.026
oder die Metapher nichts als ein zusammengezogenes Gleichniß.
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Marty nimmt auch noch die metonymischen Beziehungen psc_262.028
hinzu, motivirt aber etwas anders als Lessing. —
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(2015-09-30T09:54:39Z)
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