Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

mit einander stritten, und daher einen Jescht oder Erhitzung sowohl ihrer selbst, als des Wassers, verursachten. Sie beweisen solches durch verschiedene, aus der Natur selbst hergenommene, Beyspiele, da, durch Vereinigung einiger Mineralien und des Wassers, z. E. wenn man Eisen-Späne und Schwefel zusammen thut, und mit Wasser begiesset, eine Erhitzung, ja zu Zeiten, Feuer und Flamme entstehet etc. Sie beweisen solches ferner durch gar viele Bergwercke oder Mineralien-Gruben, als in welchen öfters eine gar grosse Hitze, (so daß die Berg-Leute nackend darin arbeiten müssen, und doch kaum vor Hitze bleiben und Odem holen können) und gleichwohl kein würckliches Feuer verspüret werde, folglich also gantz sicher zu vermuthen sey, daß die in denselben befindliche Mineralien, durch Zufliessung des unterirdischen Wassers, in eine Selbst-Erhitzung gerathen müsten. Wendet man gegen dieses Vorgeben ein, daß man in unserem Wißbad auch halb-heisse, ja gar kalte, Wasser-Quellen anträffe, welche eben die Mineralien, wie das gantz-heisse Wasser in sich hätten, und gleichwohl keine solche Erhitzung, als dieses, äusserten, folglich also die Vereinigung des Wassers und der Mineralien die Ursache der mehr-gemeldten Hitze desselben nicht seyn könnte; So antworten die Vertheidiger dieser Meynung hierauf, daß dergleichen Wasser die mineralischen

mit einander stritten, und daher einen Jescht oder Erhitzung sowohl ihrer selbst, als des Wassers, verursachten. Sie beweisen solches durch verschiedene, aus der Natur selbst hergenommene, Beyspiele, da, durch Vereinigung einiger Mineralien und des Wassers, z. E. wenn man Eisen-Späne und Schwefel zusammen thut, und mit Wasser begiesset, eine Erhitzung, ja zu Zeiten, Feuer und Flamme entstehet etc. Sie beweisen solches ferner durch gar viele Bergwercke oder Mineralien-Gruben, als in welchen öfters eine gar grosse Hitze, (so daß die Berg-Leute nackend darin arbeiten müssen, und doch kaum vor Hitze bleiben und Odem holen können) und gleichwohl kein würckliches Feuer verspüret werde, folglich also gantz sicher zu vermuthen sey, daß die in denselben befindliche Mineralien, durch Zufliessung des unterirdischen Wassers, in eine Selbst-Erhitzung gerathen müsten. Wendet man gegen dieses Vorgeben ein, daß man in unserem Wißbad auch halb-heisse, ja gar kalte, Wasser-Quellen anträffe, welche eben die Mineralien, wie das gantz-heisse Wasser in sich hätten, und gleichwohl keine solche Erhitzung, als dieses, äusserten, folglich also die Vereinigung des Wassers und der Mineralien die Ursache der mehr-gemeldten Hitze desselben nicht seyn könnte; So antworten die Vertheidiger dieser Meynung hierauf, daß dergleichen Wasser die mineralischen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0462" n="426"/>
mit einander stritten, und daher einen Jescht oder Erhitzung sowohl ihrer selbst, als des Wassers, verursachten. Sie beweisen solches durch verschiedene, aus der Natur selbst hergenommene, Beyspiele, da, durch Vereinigung einiger Mineralien und des Wassers, z. E. wenn man Eisen-Späne und Schwefel zusammen thut, und mit Wasser begiesset, eine Erhitzung, ja zu Zeiten, Feuer und Flamme entstehet etc. Sie beweisen solches ferner durch gar viele Bergwercke oder Mineralien-Gruben, als in welchen öfters eine gar grosse Hitze, (so daß die Berg-Leute nackend darin arbeiten müssen, und doch kaum vor Hitze bleiben und Odem holen können) und gleichwohl kein würckliches Feuer verspüret werde, folglich also gantz sicher zu vermuthen sey, daß die in denselben befindliche Mineralien, durch Zufliessung des unterirdischen Wassers, in eine Selbst-Erhitzung gerathen müsten. Wendet man gegen dieses Vorgeben ein, daß man in unserem Wißbad auch halb-heisse, ja gar kalte, Wasser-Quellen anträffe, welche eben die Mineralien, wie das gantz-heisse Wasser in sich hätten, und gleichwohl keine solche Erhitzung, als dieses, äusserten, folglich also die Vereinigung des Wassers und der Mineralien die Ursache der mehr-gemeldten Hitze desselben nicht seyn könnte; So antworten die Vertheidiger dieser Meynung hierauf, daß dergleichen Wasser die mineralischen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[426/0462] mit einander stritten, und daher einen Jescht oder Erhitzung sowohl ihrer selbst, als des Wassers, verursachten. Sie beweisen solches durch verschiedene, aus der Natur selbst hergenommene, Beyspiele, da, durch Vereinigung einiger Mineralien und des Wassers, z. E. wenn man Eisen-Späne und Schwefel zusammen thut, und mit Wasser begiesset, eine Erhitzung, ja zu Zeiten, Feuer und Flamme entstehet etc. Sie beweisen solches ferner durch gar viele Bergwercke oder Mineralien-Gruben, als in welchen öfters eine gar grosse Hitze, (so daß die Berg-Leute nackend darin arbeiten müssen, und doch kaum vor Hitze bleiben und Odem holen können) und gleichwohl kein würckliches Feuer verspüret werde, folglich also gantz sicher zu vermuthen sey, daß die in denselben befindliche Mineralien, durch Zufliessung des unterirdischen Wassers, in eine Selbst-Erhitzung gerathen müsten. Wendet man gegen dieses Vorgeben ein, daß man in unserem Wißbad auch halb-heisse, ja gar kalte, Wasser-Quellen anträffe, welche eben die Mineralien, wie das gantz-heisse Wasser in sich hätten, und gleichwohl keine solche Erhitzung, als dieses, äusserten, folglich also die Vereinigung des Wassers und der Mineralien die Ursache der mehr-gemeldten Hitze desselben nicht seyn könnte; So antworten die Vertheidiger dieser Meynung hierauf, daß dergleichen Wasser die mineralischen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/462
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/462>, abgerufen am 24.11.2024.