Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

Weise Subject und Object zu seyn; dieses kön¬
nen wir als bereits bewiesen voraussetzen.
Nicht das Subjective oder Objective in diesem
ewigen Erkenntnißakt, als solches, ist die Abso¬
lutheit, sondern das, was von beyden das
gleiche Wesen ist, und was eben deswegen
durch keine Differenz getrübt wird. Dieselbe
identische Wesenheit ist in dem, was wir die
objective Seite jenes absoluten Producirens
nennen können, als Idealität in die Realität,
und in dem, was die subjective, als Realität in
die Idealität gebildet, so daß in jeder von bey¬
den die gleiche Subject-Objectivität, und in
der absoluten Form auch das ganze Wesen des
Absoluten gesetzt ist.

Bezeichnen wir diese zwey Seiten als zwey
Einheiten, so ist das Absolute an sich weder
die eine noch die andere dieser Einheiten, denn
es selbst ist ja eben nur die Identität, das
gleiche Wesen einer jeden und dadurch beydes,
und demnach sind beyde im Absoluten, obwohl
auf eine nicht unterschiedene Weise, da in bey¬

Weiſe Subject und Object zu ſeyn; dieſes koͤn¬
nen wir als bereits bewieſen vorausſetzen.
Nicht das Subjective oder Objective in dieſem
ewigen Erkenntnißakt, als ſolches, iſt die Abſo¬
lutheit, ſondern das, was von beyden das
gleiche Weſen iſt, und was eben deswegen
durch keine Differenz getruͤbt wird. Dieſelbe
identiſche Weſenheit iſt in dem, was wir die
objective Seite jenes abſoluten Producirens
nennen koͤnnen, als Idealitaͤt in die Realitaͤt,
und in dem, was die ſubjective, als Realitaͤt in
die Idealitaͤt gebildet, ſo daß in jeder von bey¬
den die gleiche Subject-Objectivitaͤt, und in
der abſoluten Form auch das ganze Weſen des
Abſoluten geſetzt iſt.

Bezeichnen wir dieſe zwey Seiten als zwey
Einheiten, ſo iſt das Abſolute an ſich weder
die eine noch die andere dieſer Einheiten, denn
es ſelbſt iſt ja eben nur die Identitaͤt, das
gleiche Weſen einer jeden und dadurch beydes,
und demnach ſind beyde im Abſoluten, obwohl
auf eine nicht unterſchiedene Weiſe, da in bey¬

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0164" n="155"/>
Wei&#x017F;e Subject und Object zu &#x017F;eyn; die&#x017F;es ko&#x0364;<lb/>
nen wir als bereits bewie&#x017F;en voraus&#x017F;etzen.<lb/>
Nicht das Subjective oder Objective in die&#x017F;em<lb/>
ewigen Erkenntnißakt, als &#x017F;olches, i&#x017F;t die Ab&#x017F;<lb/>
lutheit, &#x017F;ondern das, was von beyden das<lb/>
gleiche We&#x017F;en i&#x017F;t, und was eben deswegen<lb/>
durch keine Differenz getru&#x0364;bt wird. Die&#x017F;elbe<lb/>
identi&#x017F;che We&#x017F;enheit i&#x017F;t in dem, was wir die<lb/>
objective Seite jenes ab&#x017F;oluten Producirens<lb/>
nennen ko&#x0364;nnen, als Idealita&#x0364;t in die Realita&#x0364;t,<lb/>
und in dem, was die &#x017F;ubjective, als Realita&#x0364;t in<lb/>
die Idealita&#x0364;t gebildet, &#x017F;o daß in jeder von bey¬<lb/>
den die gleiche Subject-Objectivita&#x0364;t, und in<lb/>
der ab&#x017F;oluten Form auch das ganze We&#x017F;en des<lb/>
Ab&#x017F;oluten ge&#x017F;etzt i&#x017F;t.</p><lb/>
        <p>Bezeichnen wir die&#x017F;e zwey Seiten als zwey<lb/>
Einheiten, &#x017F;o i&#x017F;t das Ab&#x017F;olute an &#x017F;ich weder<lb/>
die eine noch die andere die&#x017F;er Einheiten, denn<lb/>
es &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t ja eben nur die Identita&#x0364;t, das<lb/>
gleiche We&#x017F;en einer jeden und dadurch beydes,<lb/>
und demnach &#x017F;ind beyde <hi rendition="#g">im</hi> Ab&#x017F;oluten, obwohl<lb/>
auf eine nicht unter&#x017F;chiedene Wei&#x017F;e, da in bey¬<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[155/0164] Weiſe Subject und Object zu ſeyn; dieſes koͤn¬ nen wir als bereits bewieſen vorausſetzen. Nicht das Subjective oder Objective in dieſem ewigen Erkenntnißakt, als ſolches, iſt die Abſo¬ lutheit, ſondern das, was von beyden das gleiche Weſen iſt, und was eben deswegen durch keine Differenz getruͤbt wird. Dieſelbe identiſche Weſenheit iſt in dem, was wir die objective Seite jenes abſoluten Producirens nennen koͤnnen, als Idealitaͤt in die Realitaͤt, und in dem, was die ſubjective, als Realitaͤt in die Idealitaͤt gebildet, ſo daß in jeder von bey¬ den die gleiche Subject-Objectivitaͤt, und in der abſoluten Form auch das ganze Weſen des Abſoluten geſetzt iſt. Bezeichnen wir dieſe zwey Seiten als zwey Einheiten, ſo iſt das Abſolute an ſich weder die eine noch die andere dieſer Einheiten, denn es ſelbſt iſt ja eben nur die Identitaͤt, das gleiche Weſen einer jeden und dadurch beydes, und demnach ſind beyde im Abſoluten, obwohl auf eine nicht unterſchiedene Weiſe, da in bey¬

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/164
Zitationshilfe: Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/164>, abgerufen am 03.05.2024.