von der Leitung der absoluten verlassen sieht und lieber absichtlich sich von dem lebendigen Ganzen isoliren, als durch ein vergebliches Streben nach der Einheit mit demselben seine Kräfte nutzlos verschwenden will.
Der besondern Bildung zu einem einzel¬ nen Fach muß also die Erkenntniß des organi¬ schen Ganzen der Wissenschaften vorangehen. Derjenige, welcher sich einer bestimmten ergiebt, muß die Stelle, die sie in diesem Ganzen ein¬ nimmt, und den besondern Geist, der sie beseelt, so wie die Art der Ausbildung kennen lernen, wodurch sie dem harmonischen Bau des Ganzen sich anschließt, die Art also auch, wie er selbst diese Wissenschaft zu nehmen hat, um sie nicht als ein Sklave, sondern als ein Freier und im Geiste des Ganzen zu denken.
Sie erkennen aus dem eben Gesagten schon, daß eine Methodenlehre des akademi¬ schen Studium nur aus der wirklichen und wahren Erkenntniß des lebendigen Zusammen¬ hangs aller Wissenschaften hervorgehen könne, daß ohne diese jede Anweisung todt, geistlos,
von der Leitung der abſoluten verlaſſen ſieht und lieber abſichtlich ſich von dem lebendigen Ganzen iſoliren, als durch ein vergebliches Streben nach der Einheit mit demſelben ſeine Kraͤfte nutzlos verſchwenden will.
Der beſondern Bildung zu einem einzel¬ nen Fach muß alſo die Erkenntniß des organi¬ ſchen Ganzen der Wiſſenſchaften vorangehen. Derjenige, welcher ſich einer beſtimmten ergiebt, muß die Stelle, die ſie in dieſem Ganzen ein¬ nimmt, und den beſondern Geiſt, der ſie beſeelt, ſo wie die Art der Ausbildung kennen lernen, wodurch ſie dem harmoniſchen Bau des Ganzen ſich anſchließt, die Art alſo auch, wie er ſelbſt dieſe Wiſſenſchaft zu nehmen hat, um ſie nicht als ein Sklave, ſondern als ein Freier und im Geiſte des Ganzen zu denken.
Sie erkennen aus dem eben Geſagten ſchon, daß eine Methodenlehre des akademi¬ ſchen Studium nur aus der wirklichen und wahren Erkenntniß des lebendigen Zuſammen¬ hangs aller Wiſſenſchaften hervorgehen koͤnne, daß ohne dieſe jede Anweiſung todt, geiſtlos,
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[7/0016]
von der Leitung der abſoluten verlaſſen ſieht
und lieber abſichtlich ſich von dem lebendigen
Ganzen iſoliren, als durch ein vergebliches
Streben nach der Einheit mit demſelben ſeine
Kraͤfte nutzlos verſchwenden will.
Der beſondern Bildung zu einem einzel¬
nen Fach muß alſo die Erkenntniß des organi¬
ſchen Ganzen der Wiſſenſchaften vorangehen.
Derjenige, welcher ſich einer beſtimmten ergiebt,
muß die Stelle, die ſie in dieſem Ganzen ein¬
nimmt, und den beſondern Geiſt, der ſie beſeelt,
ſo wie die Art der Ausbildung kennen lernen,
wodurch ſie dem harmoniſchen Bau des Ganzen
ſich anſchließt, die Art alſo auch, wie er ſelbſt
dieſe Wiſſenſchaft zu nehmen hat, um ſie nicht
als ein Sklave, ſondern als ein Freier und im
Geiſte des Ganzen zu denken.
Sie erkennen aus dem eben Geſagten
ſchon, daß eine Methodenlehre des akademi¬
ſchen Studium nur aus der wirklichen und
wahren Erkenntniß des lebendigen Zuſammen¬
hangs aller Wiſſenſchaften hervorgehen koͤnne,
daß ohne dieſe jede Anweiſung todt, geiſtlos,
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/16>, abgerufen am 24.11.2024.
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