geben dem Handeln Nachdruck und sittliche Be¬ deutung.
Ich erwähne noch eines andern äußern Gegensatzes, den die Philosophie gefunden hat, des der Religion. Nicht in dem Sinn, in welchem zu andrer Zeit Vernunft und Glauben im Widerstreit vorgestellt wurden, sondern in einem, neueren Ursprungs, nach welchem Reli¬ gion als reine Anschauung des Unendlichen, und Philosophie, welche als Wissenschaft nothwen¬ dig aus der Identität derselben herausgeht, entgegengesetzt werden. Wir suchen vorerst, uns diesen Gegensatz verständlich zu machen, um nachher zu finden, worauf es mit ihm ab¬ gesehen sey.
Daß die Philosophie ihrem Wesen nach ganz in der Absolutheit ist, und auf keine Weise aus ihr herausgeht, ist eine vielfach ausgespro¬ chene Behauptung. Sie kennt vom Unendli¬ chen zum Endlichen keinen Uebergang, und be¬ ruht ganz auf der Möglichkeit, die Besonder¬ heit in der Absolutheit und diese in jener zu be¬ greifen, welches der Grund der Lehre von den
geben dem Handeln Nachdruck und ſittliche Be¬ deutung.
Ich erwaͤhne noch eines andern aͤußern Gegenſatzes, den die Philoſophie gefunden hat, des der Religion. Nicht in dem Sinn, in welchem zu andrer Zeit Vernunft und Glauben im Widerſtreit vorgeſtellt wurden, ſondern in einem, neueren Urſprungs, nach welchem Reli¬ gion als reine Anſchauung des Unendlichen, und Philoſophie, welche als Wiſſenſchaft nothwen¬ dig aus der Identitaͤt derſelben herausgeht, entgegengeſetzt werden. Wir ſuchen vorerſt, uns dieſen Gegenſatz verſtaͤndlich zu machen, um nachher zu finden, worauf es mit ihm ab¬ geſehen ſey.
Daß die Philoſophie ihrem Weſen nach ganz in der Abſolutheit iſt, und auf keine Weiſe aus ihr herausgeht, iſt eine vielfach ausgeſpro¬ chene Behauptung. Sie kennt vom Unendli¬ chen zum Endlichen keinen Uebergang, und be¬ ruht ganz auf der Moͤglichkeit, die Beſonder¬ heit in der Abſolutheit und dieſe in jener zu be¬ greifen, welches der Grund der Lehre von den
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geben dem Handeln Nachdruck und ſittliche Be¬
deutung.
Ich erwaͤhne noch eines andern aͤußern
Gegenſatzes, den die Philoſophie gefunden hat,
des der Religion. Nicht in dem Sinn, in
welchem zu andrer Zeit Vernunft und Glauben
im Widerſtreit vorgeſtellt wurden, ſondern in
einem, neueren Urſprungs, nach welchem Reli¬
gion als reine Anſchauung des Unendlichen, und
Philoſophie, welche als Wiſſenſchaft nothwen¬
dig aus der Identitaͤt derſelben herausgeht,
entgegengeſetzt werden. Wir ſuchen vorerſt,
uns dieſen Gegenſatz verſtaͤndlich zu machen,
um nachher zu finden, worauf es mit ihm ab¬
geſehen ſey.
Daß die Philoſophie ihrem Weſen nach
ganz in der Abſolutheit iſt, und auf keine Weiſe
aus ihr herausgeht, iſt eine vielfach ausgeſpro¬
chene Behauptung. Sie kennt vom Unendli¬
chen zum Endlichen keinen Uebergang, und be¬
ruht ganz auf der Moͤglichkeit, die Beſonder¬
heit in der Abſolutheit und dieſe in jener zu be¬
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/157>, abgerufen am 23.11.2024.
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