kann. Dennoch ist gewiß, daß diese höhere Einheit, welche der gleichsam aus der unendli¬ chen Flucht zurückgerufne Begriff mit dem End ichen darstellen wird, gegen die gewis¬ sermaßen bewußtlos und noch vor der Trennung vorhandene Identität der alten Welt sich im Ganzen wiederum eben so, wie das Kunstwerk zu dem organischen Werk der Natur verhalten wird. Hiermit sey es übrigens, wie es wolle, so ist offenbar, daß in der neuern Welt Mittel¬ erscheinungen nothwendig sind, in denen der reine Gegensatz hervor tritt: es ist nothwendig sogar, daß dieser in der Wissenschaft wie in der Kunst unter den verschiedensten Formen im¬ mer wiederkehre, bevor er sich zur wahrhaft ab¬ soluten Identität verklärt hat.
Der Dualismus als eine nicht nur über¬ haupt, sondern auch in seiner Wiederkehr noth¬ wendige Erscheinung der neueren Welt muß also das Uebergewicht durchaus auf seiner Seite haben, wie denn die in einzelnen Individuen durchgebrochene Identität fast für nichts gerech¬
kann. Dennoch iſt gewiß, daß dieſe hoͤhere Einheit, welche der gleichſam aus der unendli¬ chen Flucht zuruͤckgerufne Begriff mit dem End ichen darſtellen wird, gegen die gewiſ¬ ſermaßen bewußtlos und noch vor der Trennung vorhandene Identitaͤt der alten Welt ſich im Ganzen wiederum eben ſo, wie das Kunſtwerk zu dem organiſchen Werk der Natur verhalten wird. Hiermit ſey es uͤbrigens, wie es wolle, ſo iſt offenbar, daß in der neuern Welt Mittel¬ erſcheinungen nothwendig ſind, in denen der reine Gegenſatz hervor tritt: es iſt nothwendig ſogar, daß dieſer in der Wiſſenſchaft wie in der Kunſt unter den verſchiedenſten Formen im¬ mer wiederkehre, bevor er ſich zur wahrhaft ab¬ ſoluten Identitaͤt verklaͤrt hat.
Der Dualismus als eine nicht nur uͤber¬ haupt, ſondern auch in ſeiner Wiederkehr noth¬ wendige Erſcheinung der neueren Welt muß alſo das Uebergewicht durchaus auf ſeiner Seite haben, wie denn die in einzelnen Individuen durchgebrochene Identitaͤt faſt fuͤr nichts gerech¬
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kann. Dennoch iſt gewiß, daß dieſe hoͤhere
Einheit, welche der gleichſam aus der unendli¬
chen Flucht zuruͤckgerufne Begriff mit dem
End ichen darſtellen wird, gegen die gewiſ¬
ſermaßen bewußtlos und noch vor der Trennung
vorhandene Identitaͤt der alten Welt ſich im
Ganzen wiederum eben ſo, wie das Kunſtwerk
zu dem organiſchen Werk der Natur verhalten
wird. Hiermit ſey es uͤbrigens, wie es wolle,
ſo iſt offenbar, daß in der neuern Welt Mittel¬
erſcheinungen nothwendig ſind, in denen der
reine Gegenſatz hervor tritt: es iſt nothwendig
ſogar, daß dieſer in der Wiſſenſchaft wie in
der Kunſt unter den verſchiedenſten Formen im¬
mer wiederkehre, bevor er ſich zur wahrhaft ab¬
ſoluten Identitaͤt verklaͤrt hat.
Der Dualismus als eine nicht nur uͤber¬
haupt, ſondern auch in ſeiner Wiederkehr noth¬
wendige Erſcheinung der neueren Welt muß alſo
das Uebergewicht durchaus auf ſeiner Seite
haben, wie denn die in einzelnen Individuen
durchgebrochene Identitaͤt faſt fuͤr nichts gerech¬
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/144>, abgerufen am 22.11.2024.
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