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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

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Jn beyderley Hinsicht, in Absicht auf
Körper und Geist, ist Körperbewegung
ein nothwendiges Erforderniß der körper-
lich-geistigen Gesundheit: aber sie selbst
ist nur mechanischer, nicht geistiger Art.
An sich ist sie mit keiner vernünftigen Thä-
tigkeit verbunden, ist sie für das unmittel-
bare geistige Leben Nichts, ist nur physisch
abhängigen Wesen ein nothwendiges Hülfs-
mittel, die physischen Kräfte zur Fristung
des menschlichen Daseyns im Spiel zu er-
halten: aber sie selbst erfüllt keinen geisti-
gen Zweck. Sie käme also in Absicht ih-
res Werthes mit dem Schlaf, dessen wir
auch nicht entbehren können, dessen ver-
längerte Dauer aber auch baarer Verlust
für unser eigentliches Leben ist, in eine
Klasse zu stehn. Hätte Spatzierengehn

Jn beyderley Hinſicht, in Abſicht auf
Koͤrper und Geiſt, iſt Koͤrperbewegung
ein nothwendiges Erforderniß der koͤrper-
lich-geiſtigen Geſundheit: aber ſie ſelbſt
iſt nur mechaniſcher, nicht geiſtiger Art.
An ſich iſt ſie mit keiner vernuͤnftigen Thaͤ-
tigkeit verbunden, iſt ſie fuͤr das unmittel-
bare geiſtige Leben Nichts, iſt nur phyſiſch
abhaͤngigen Weſen ein nothwendiges Huͤlfs-
mittel, die phyſiſchen Kraͤfte zur Friſtung
des menſchlichen Daſeyns im Spiel zu er-
halten: aber ſie ſelbſt erfuͤllt keinen geiſti-
gen Zweck. Sie kaͤme alſo in Abſicht ih-
res Werthes mit dem Schlaf, deſſen wir
auch nicht entbehren koͤnnen, deſſen ver-
laͤngerte Dauer aber auch baarer Verluſt
fuͤr unſer eigentliches Leben iſt, in eine
Klaſſe zu ſtehn. Haͤtte Spatzierengehn

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[37/0041] Jn beyderley Hinſicht, in Abſicht auf Koͤrper und Geiſt, iſt Koͤrperbewegung ein nothwendiges Erforderniß der koͤrper- lich-geiſtigen Geſundheit: aber ſie ſelbſt iſt nur mechaniſcher, nicht geiſtiger Art. An ſich iſt ſie mit keiner vernuͤnftigen Thaͤ- tigkeit verbunden, iſt ſie fuͤr das unmittel- bare geiſtige Leben Nichts, iſt nur phyſiſch abhaͤngigen Weſen ein nothwendiges Huͤlfs- mittel, die phyſiſchen Kraͤfte zur Friſtung des menſchlichen Daſeyns im Spiel zu er- halten: aber ſie ſelbſt erfuͤllt keinen geiſti- gen Zweck. Sie kaͤme alſo in Abſicht ih- res Werthes mit dem Schlaf, deſſen wir auch nicht entbehren koͤnnen, deſſen ver- laͤngerte Dauer aber auch baarer Verluſt fuͤr unſer eigentliches Leben iſt, in eine Klaſſe zu ſtehn. Haͤtte Spatzierengehn

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Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/41>, abgerufen am 24.11.2024.