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Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802.

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sich Hunderte spekulativer Denker zählen.
Ein solches Verhältniß ist offenbar gegen
den Zweck der Natur. Unsere Nation,
allein in der philosophischen Spekulation
groß, krankt jetzt im eigentlichsten Sinne
an der Spekulation. Gewiß sind es keine
gleichgültigen Symptome dieser Krankheit,
daß diejenigen, welche damit behaftet sind,
Philosophen wie Garve und Engel, deren
wir unserer Nation recht viele wünschen
müßten, um die Bedürfnisse des Lebens
mit den Angelegenheiten der forschenden
Vernunft in Harmonie zu bringen, sogar
als entschiedene Unphilosophen behandeln.

ſich Hunderte ſpekulativer Denker zaͤhlen.
Ein ſolches Verhaͤltniß iſt offenbar gegen
den Zweck der Natur. Unſere Nation,
allein in der philoſophiſchen Spekulation
groß, krankt jetzt im eigentlichſten Sinne
an der Spekulation. Gewiß ſind es keine
gleichguͤltigen Symptome dieſer Krankheit,
daß diejenigen, welche damit behaftet ſind,
Philoſophen wie Garve und Engel, deren
wir unſerer Nation recht viele wuͤnſchen
muͤßten, um die Beduͤrfniſſe des Lebens
mit den Angelegenheiten der forſchenden
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als entſchiedene Unphiloſophen behandeln.

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[12/0016] ſich Hunderte ſpekulativer Denker zaͤhlen. Ein ſolches Verhaͤltniß iſt offenbar gegen den Zweck der Natur. Unſere Nation, allein in der philoſophiſchen Spekulation groß, krankt jetzt im eigentlichſten Sinne an der Spekulation. Gewiß ſind es keine gleichguͤltigen Symptome dieſer Krankheit, daß diejenigen, welche damit behaftet ſind, Philoſophen wie Garve und Engel, deren wir unſerer Nation recht viele wuͤnſchen muͤßten, um die Beduͤrfniſſe des Lebens mit den Angelegenheiten der forſchenden Vernunft in Harmonie zu bringen, ſogar als entſchiedene Unphiloſophen behandeln.

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Zitationshilfe: Schelle, Karl Gottlob: Die Spatziergänge oder die Kunst spatzieren zu gehen. Leipzig, 1802, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelle_spatziergaenge_1802/16>, abgerufen am 24.11.2024.