Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.so laut aussprechen ließ, ihm gestattet ha- *) An dieser den damaligen Zeitumständen gewiß
nicht unangemessenen Stelle werden sich zwar viele ärgern, nach Lesung der vorangeführten Beylage E mich indessen hoffentlich gerechtfertigt hinab- gehen lassen, ohne meine weitern Bekenntnisse über die bis zum heutigen 29. May 1814. be- sonders durch aufgeregte Volkskraft möglich ge- wordue Ereignisse zu verlangen. Brächten doch Erinnerungen an das herrlich geschehene auch Muth, Weisheit und Stärke, es künftig für Land und Leute zu benutzen, wie es selbst mittelmäßi- gen, aber redlich gesinnten Köpfen als höchst aus- führbar einleuchtet, und in der Flammenschrift: über Preußens rheinsche Mark und über Bundesvestungen unwiderleglich klar und dringend gezeigt ist, damit nicht, wie Fürst Blücher in seinem Toast beym Herzoge Welling- ton sagt: "die Früchte, welche durch die Schwerd- ſo laut ausſprechen ließ, ihm geſtattet ha- *) An dieſer den damaligen Zeitumſtaͤnden gewiß
nicht unangemeſſenen Stelle werden ſich zwar viele aͤrgern, nach Leſung der vorangefuͤhrten Beylage E mich indeſſen hoffentlich gerechtfertigt hinab- gehen laſſen, ohne meine weitern Bekenntniſſe uͤber die bis zum heutigen 29. May 1814. be- ſonders durch aufgeregte Volkskraft moͤglich ge- wordue Ereigniſſe zu verlangen. Braͤchten doch Erinnerungen an das herrlich geſchehene auch Muth, Weisheit und Staͤrke, es kuͤnftig fuͤr Land und Leute zu benutzen, wie es ſelbſt mittelmaͤßi- gen, aber redlich geſinnten Koͤpfen als hoͤchſt aus- fuͤhrbar einleuchtet, und in der Flammenſchrift: uͤber Preußens rheinſche Mark und uͤber Bundesveſtungen unwiderleglich klar und dringend gezeigt iſt, damit nicht, wie Fuͤrſt Bluͤcher in ſeinem Toaſt beym Herzoge Welling- ton ſagt: „die Fruͤchte, welche durch die Schwerd- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0294" n="277"/> ſo laut ausſprechen ließ, ihm geſtattet ha-<lb/> ben, wenn die Welt im Großen nicht dabey<lb/> gewoͤnne, oder noch kuͤnftig gewinnen ſollte?<lb/> Wer weiß, wie lange man in Preußen auf<lb/> das Edikt vom 9. Okt. 1807. noch haͤtte<lb/> warten muͤſſen! Die haͤßlichſten Nachtheile<lb/> des Tilſitſchen Friedens liegen theils in der<lb/> Uebereilung derer, die die erſte Hand dazu<lb/> boten, theils in der Unfaͤhigkeit der Unter-<lb/> haͤndler und derer, die ihn durch Conven-<lb/> tionen balhorniſirten. <note xml:id="seg2pn_26_1" next="#seg2pn_26_2" place="foot" n="*)">An dieſer den damaligen Zeitumſtaͤnden gewiß<lb/> nicht unangemeſſenen Stelle werden ſich zwar viele<lb/> aͤrgern, nach Leſung der vorangefuͤhrten Beylage<lb/><hi rendition="#aq">E</hi> mich indeſſen hoffentlich gerechtfertigt hinab-<lb/> gehen laſſen, ohne meine weitern Bekenntniſſe<lb/> uͤber die bis zum heutigen 29. May 1814. be-<lb/> ſonders durch aufgeregte Volkskraft moͤglich ge-<lb/> wordue Ereigniſſe zu verlangen. Braͤchten doch<lb/> Erinnerungen an das herrlich geſchehene auch<lb/> Muth, Weisheit und Staͤrke, es kuͤnftig fuͤr Land<lb/> und Leute zu benutzen, wie es ſelbſt mittelmaͤßi-<lb/> gen, aber redlich geſinnten Koͤpfen als hoͤchſt aus-<lb/> fuͤhrbar einleuchtet, und in der Flammenſchrift:<lb/><hi rendition="#g">uͤber Preußens rheinſche Mark und<lb/> uͤber Bundesveſtungen</hi> unwiderleglich klar<lb/> und dringend gezeigt iſt, damit nicht, wie Fuͤrſt<lb/> Bluͤcher in ſeinem Toaſt beym Herzoge Welling-<lb/> ton ſagt: <cit><quote>„die Fruͤchte, welche durch die Schwerd-</quote></cit></note></p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [277/0294]
ſo laut ausſprechen ließ, ihm geſtattet ha-
ben, wenn die Welt im Großen nicht dabey
gewoͤnne, oder noch kuͤnftig gewinnen ſollte?
Wer weiß, wie lange man in Preußen auf
das Edikt vom 9. Okt. 1807. noch haͤtte
warten muͤſſen! Die haͤßlichſten Nachtheile
des Tilſitſchen Friedens liegen theils in der
Uebereilung derer, die die erſte Hand dazu
boten, theils in der Unfaͤhigkeit der Unter-
haͤndler und derer, die ihn durch Conven-
tionen balhorniſirten. *)
*) An dieſer den damaligen Zeitumſtaͤnden gewiß
nicht unangemeſſenen Stelle werden ſich zwar viele
aͤrgern, nach Leſung der vorangefuͤhrten Beylage
E mich indeſſen hoffentlich gerechtfertigt hinab-
gehen laſſen, ohne meine weitern Bekenntniſſe
uͤber die bis zum heutigen 29. May 1814. be-
ſonders durch aufgeregte Volkskraft moͤglich ge-
wordue Ereigniſſe zu verlangen. Braͤchten doch
Erinnerungen an das herrlich geſchehene auch
Muth, Weisheit und Staͤrke, es kuͤnftig fuͤr Land
und Leute zu benutzen, wie es ſelbſt mittelmaͤßi-
gen, aber redlich geſinnten Koͤpfen als hoͤchſt aus-
fuͤhrbar einleuchtet, und in der Flammenſchrift:
uͤber Preußens rheinſche Mark und
uͤber Bundesveſtungen unwiderleglich klar
und dringend gezeigt iſt, damit nicht, wie Fuͤrſt
Bluͤcher in ſeinem Toaſt beym Herzoge Welling-
ton ſagt: „die Fruͤchte, welche durch die Schwerd-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |