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Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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noch einmal leise nachgesehen, sich davon überzeugt und ihn darüber versichert hatte, hieß er sie sich entfernen, rief seine Düvecke leise und zog sie heimlich bis hin vor das Bett der reizenden, sein weiß und lieblich gekleideten Schläferin, die den Myrtenkranz noch im Haar trug und die Hände vom Nachtgebet noch auf der purpurnen Decke gefaltet liegen hatte, und lächelnd ruhig schlief.

Ist sie schön? fragte er.

Himmlisch! sprach sie, und hatte desgleichen die Hände gefaltet.

Sie ist auch gut und geduldig, und liebt mich . . . unsäglich! sprach er wieder.

Düvecke schwieg, denn ihre Seele fand das Letzte unmöglich, und sagte nur: Dann ist sie unglücklich! Doch ein Engel an Unschuld und Güte und Duldung ist immer glücklich.

Sei du mir nur glücklich! sprach er. Sie ruht hier gut, und ich will sie ehren! doch lieben nur dich! Sei du nur mein! So lange du mein bist, bleibt sie die Königin der Jungfrauen.

Er zog sie an sich. Dabei mochte der Schein der Lichter vom Armleuchter auf das Gesicht der königlichen Schläferin gefallen sein. Ihre Wimpern zuckten, und ehe sie noch die Augen aufschlug, löschte er die Lichter aus. Sie setzte sich auf im Bett, sie sah die glimmenden Punkte der Dochte, sie hörte leise Gestalten sich rasch und raschelnd entfernen; zwischen Traum und

noch einmal leise nachgesehen, sich davon überzeugt und ihn darüber versichert hatte, hieß er sie sich entfernen, rief seine Düvecke leise und zog sie heimlich bis hin vor das Bett der reizenden, sein weiß und lieblich gekleideten Schläferin, die den Myrtenkranz noch im Haar trug und die Hände vom Nachtgebet noch auf der purpurnen Decke gefaltet liegen hatte, und lächelnd ruhig schlief.

Ist sie schön? fragte er.

Himmlisch! sprach sie, und hatte desgleichen die Hände gefaltet.

Sie ist auch gut und geduldig, und liebt mich . . . unsäglich! sprach er wieder.

Düvecke schwieg, denn ihre Seele fand das Letzte unmöglich, und sagte nur: Dann ist sie unglücklich! Doch ein Engel an Unschuld und Güte und Duldung ist immer glücklich.

Sei du mir nur glücklich! sprach er. Sie ruht hier gut, und ich will sie ehren! doch lieben nur dich! Sei du nur mein! So lange du mein bist, bleibt sie die Königin der Jungfrauen.

Er zog sie an sich. Dabei mochte der Schein der Lichter vom Armleuchter auf das Gesicht der königlichen Schläferin gefallen sein. Ihre Wimpern zuckten, und ehe sie noch die Augen aufschlug, löschte er die Lichter aus. Sie setzte sich auf im Bett, sie sah die glimmenden Punkte der Dochte, sie hörte leise Gestalten sich rasch und raschelnd entfernen; zwischen Traum und

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:50:59Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:50:59Z)

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Zitationshilfe: Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schefer_duevecke_1910/66>, abgerufen am 25.11.2024.