Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 2. Halle, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite


chen Talente, die Jhnen die Vorsehung
schenkte, doppelt beglückt, als Jhren Leh-
rer und als den Freund Jhres mir so theu-
ren Vaters, dessen edlem Beyspiel Sie so
manches von dem Guten, was in Jhnen
ist, verdanken.

Unser bisheriges äußeres Verhältniß,
meine theuren Freunde, wird itzt aufge-
hoben, aber nimmer das Verhältniß, in
welchem unsre Herzen -- Dank sey's der
Liebe und Freundschaft -- stehen. Welche
Freude wird es für mich seyn, Sie, meine
Theuren,
einst als Männer das erndten zu
sehen, was der Fleiß der Jünglinge sä'te!

Gott, den Jhr Herz verehrt und liebt,
geleite Sie auf dem Wege, den Sie nun
betreten, und auf dem Sie sicher wandeln
werden, wenn Sie an der Hand der Tu-
gend und Religion gehen. Meine Liebe und
Freundschaft wird nie fern von Jhnen
seyn -- und ich bin es überzeugt, daß auch
die Jhrige mir öfters zusprechen wird.

Ver-


chen Talente, die Jhnen die Vorſehung
ſchenkte, doppelt begluͤckt, als Jhren Leh-
rer und als den Freund Jhres mir ſo theu-
ren Vaters, deſſen edlem Beyſpiel Sie ſo
manches von dem Guten, was in Jhnen
iſt, verdanken.

Unſer bisheriges aͤußeres Verhaͤltniß,
meine theuren Freunde, wird itzt aufge-
hoben, aber nimmer das Verhaͤltniß, in
welchem unſre Herzen — Dank ſey's der
Liebe und Freundſchaft — ſtehen. Welche
Freude wird es fuͤr mich ſeyn, Sie, meine
Theuren,
einſt als Maͤnner das erndten zu
ſehen, was der Fleiß der Juͤnglinge ſaͤ'te!

Gott, den Jhr Herz verehrt und liebt,
geleite Sie auf dem Wege, den Sie nun
betreten, und auf dem Sie ſicher wandeln
werden, wenn Sie an der Hand der Tu-
gend und Religion gehen. Meine Liebe und
Freundſchaft wird nie fern von Jhnen
ſeyn — und ich bin es uͤberzeugt, daß auch
die Jhrige mir oͤfters zuſprechen wird.

Ver-
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="dedication">
        <p><pb facs="#f0011"/><lb/>
chen Talente, die <hi rendition="#b">Jhnen</hi> die Vor&#x017F;ehung<lb/>
&#x017F;chenkte, <hi rendition="#b">doppelt</hi> beglu&#x0364;ckt, als <hi rendition="#b">Jhren</hi> Leh-<lb/>
rer und als den Freund <hi rendition="#b">Jhres</hi> mir &#x017F;o theu-<lb/>
ren Vaters, de&#x017F;&#x017F;en edlem Bey&#x017F;piel <hi rendition="#b">Sie</hi> &#x017F;o<lb/>
manches von dem <hi rendition="#b">Guten</hi>, was in <hi rendition="#b">Jhnen</hi><lb/>
i&#x017F;t, verdanken.</p><lb/>
        <p>Un&#x017F;er bisheriges <hi rendition="#b">a&#x0364;ußeres</hi> Verha&#x0364;ltniß,<lb/><hi rendition="#b">meine theuren Freunde</hi>, wird itzt aufge-<lb/>
hoben, aber nimmer das Verha&#x0364;ltniß, in<lb/>
welchem un&#x017F;re Herzen &#x2014; Dank &#x017F;ey's der<lb/>
Liebe und Freund&#x017F;chaft &#x2014; &#x017F;tehen. Welche<lb/>
Freude wird es fu&#x0364;r mich &#x017F;eyn, <hi rendition="#b">Sie, meine<lb/>
Theuren,</hi> ein&#x017F;t als Ma&#x0364;nner das erndten zu<lb/>
&#x017F;ehen, was der Fleiß der Ju&#x0364;nglinge &#x017F;a&#x0364;'te!</p><lb/>
        <p>Gott, den <hi rendition="#b">Jhr</hi> Herz verehrt und liebt,<lb/>
geleite <hi rendition="#b">Sie</hi> auf dem Wege, den <hi rendition="#b">Sie</hi> nun<lb/>
betreten, und auf dem <hi rendition="#b">Sie</hi> &#x017F;icher wandeln<lb/>
werden, wenn <hi rendition="#b">Sie</hi> an der Hand der Tu-<lb/>
gend und Religion gehen. Meine Liebe und<lb/>
Freund&#x017F;chaft wird nie fern von <hi rendition="#b">Jhnen</hi><lb/>
&#x017F;eyn &#x2014; und ich bin es u&#x0364;berzeugt, daß auch<lb/>
die <hi rendition="#b">Jhrige</hi> mir o&#x0364;fters zu&#x017F;prechen wird.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Ver-</fw><lb/>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0011] chen Talente, die Jhnen die Vorſehung ſchenkte, doppelt begluͤckt, als Jhren Leh- rer und als den Freund Jhres mir ſo theu- ren Vaters, deſſen edlem Beyſpiel Sie ſo manches von dem Guten, was in Jhnen iſt, verdanken. Unſer bisheriges aͤußeres Verhaͤltniß, meine theuren Freunde, wird itzt aufge- hoben, aber nimmer das Verhaͤltniß, in welchem unſre Herzen — Dank ſey's der Liebe und Freundſchaft — ſtehen. Welche Freude wird es fuͤr mich ſeyn, Sie, meine Theuren, einſt als Maͤnner das erndten zu ſehen, was der Fleiß der Juͤnglinge ſaͤ'te! Gott, den Jhr Herz verehrt und liebt, geleite Sie auf dem Wege, den Sie nun betreten, und auf dem Sie ſicher wandeln werden, wenn Sie an der Hand der Tu- gend und Religion gehen. Meine Liebe und Freundſchaft wird nie fern von Jhnen ſeyn — und ich bin es uͤberzeugt, daß auch die Jhrige mir oͤfters zuſprechen wird. Ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche02_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche02_1791/11
Zitationshilfe: Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 2. Halle, 1791, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche02_1791/11>, abgerufen am 23.11.2024.