Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 2. Halle, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

gen zu können, daß man diese ganze Strecke
seiner Lebensreise an der Hand der Tugend
zurückgelegt habe und mit jedem Schritte
ihrem Heiligthume näher gekommen sey: es
ist ein süßes Gefühl, die Früchte seines
Fleißes in der Vervollkommnung seines Gei-
stes und der Vermehrung seiner Erkenntniß
zu sehen: es ist ein süßes Gefühl, die Freude
vortreflicher und von Herzen geliebter Eltern,
der Stolz seiner Lehrer, und die Hoffnung
des Vaterlandes zu seyn. Wohl Jhnen,
innigstgeliebter Freund,
daß diese süße
Gefühle Jhr Herz beglücken!

Und wohl auch Jhnen, mein theu-
rer D.,
der Sie mit Jhrem Freunde die
Glückseligkeit empfinden können, welche aus
einem vorwurfsfreyen Gewissen dem Herzen
zufließt. Sie haben mich durch Jhren un-
sträflichen Wandel, Jhr zartes Gefühl für
alles, was edel und gut ist, Jhr wohlwol-
lendes, menschenfreundliches Herz und den
treuen Eyfer in der Ausbildung der herrli-

chen

gen zu koͤnnen, daß man dieſe ganze Strecke
ſeiner Lebensreiſe an der Hand der Tugend
zuruͤckgelegt habe und mit jedem Schritte
ihrem Heiligthume naͤher gekommen ſey: es
iſt ein ſuͤßes Gefuͤhl, die Fruͤchte ſeines
Fleißes in der Vervollkommnung ſeines Gei-
ſtes und der Vermehrung ſeiner Erkenntniß
zu ſehen: es iſt ein ſuͤßes Gefuͤhl, die Freude
vortreflicher und von Herzen geliebter Eltern,
der Stolz ſeiner Lehrer, und die Hoffnung
des Vaterlandes zu ſeyn. Wohl Jhnen,
innigſtgeliebter Freund,
daß dieſe ſuͤße
Gefuͤhle Jhr Herz begluͤcken!

Und wohl auch Jhnen, mein theu-
rer D.,
der Sie mit Jhrem Freunde die
Gluͤckſeligkeit empfinden koͤnnen, welche aus
einem vorwurfsfreyen Gewiſſen dem Herzen
zufließt. Sie haben mich durch Jhren un-
ſtraͤflichen Wandel, Jhr zartes Gefuͤhl fuͤr
alles, was edel und gut iſt, Jhr wohlwol-
lendes, menſchenfreundliches Herz und den
treuen Eyfer in der Ausbildung der herrli-

chen
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="dedication">
        <p><pb facs="#f0010"/>
gen zu ko&#x0364;nnen, daß man die&#x017F;e ganze Strecke<lb/>
&#x017F;einer Lebensrei&#x017F;e an der Hand der Tugend<lb/>
zuru&#x0364;ckgelegt habe und mit jedem Schritte<lb/>
ihrem Heiligthume na&#x0364;her gekommen &#x017F;ey: es<lb/>
i&#x017F;t ein &#x017F;u&#x0364;ßes Gefu&#x0364;hl, die Fru&#x0364;chte &#x017F;eines<lb/>
Fleißes in der Vervollkommnung &#x017F;eines Gei-<lb/>
&#x017F;tes und der Vermehrung &#x017F;einer Erkenntniß<lb/>
zu &#x017F;ehen: es i&#x017F;t ein &#x017F;u&#x0364;ßes Gefu&#x0364;hl, die Freude<lb/>
vortreflicher und von Herzen geliebter Eltern,<lb/>
der Stolz &#x017F;einer Lehrer, und die Hoffnung<lb/>
des Vaterlandes zu &#x017F;eyn. Wohl <hi rendition="#b">Jhnen,<lb/>
innig&#x017F;tgeliebter Freund,</hi> daß die&#x017F;e &#x017F;u&#x0364;ße<lb/>
Gefu&#x0364;hle <hi rendition="#b">Jhr</hi> Herz beglu&#x0364;cken!</p><lb/>
        <p>Und wohl auch <hi rendition="#b">Jhnen, mein theu-<lb/>
rer D.,</hi> der <hi rendition="#b">Sie</hi> mit <hi rendition="#b">Jhrem</hi> Freunde die<lb/>
Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit empfinden ko&#x0364;nnen, welche aus<lb/>
einem vorwurfsfreyen Gewi&#x017F;&#x017F;en dem Herzen<lb/>
zufließt. <hi rendition="#b">Sie</hi> haben mich durch <hi rendition="#b">Jhren</hi> un-<lb/>
&#x017F;tra&#x0364;flichen Wandel, <hi rendition="#b">Jhr</hi> zartes Gefu&#x0364;hl fu&#x0364;r<lb/>
alles, was edel und gut i&#x017F;t, <hi rendition="#b">Jhr</hi> wohlwol-<lb/>
lendes, men&#x017F;chenfreundliches Herz und den<lb/>
treuen Eyfer in der Ausbildung der herrli-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">chen</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0010] gen zu koͤnnen, daß man dieſe ganze Strecke ſeiner Lebensreiſe an der Hand der Tugend zuruͤckgelegt habe und mit jedem Schritte ihrem Heiligthume naͤher gekommen ſey: es iſt ein ſuͤßes Gefuͤhl, die Fruͤchte ſeines Fleißes in der Vervollkommnung ſeines Gei- ſtes und der Vermehrung ſeiner Erkenntniß zu ſehen: es iſt ein ſuͤßes Gefuͤhl, die Freude vortreflicher und von Herzen geliebter Eltern, der Stolz ſeiner Lehrer, und die Hoffnung des Vaterlandes zu ſeyn. Wohl Jhnen, innigſtgeliebter Freund, daß dieſe ſuͤße Gefuͤhle Jhr Herz begluͤcken! Und wohl auch Jhnen, mein theu- rer D., der Sie mit Jhrem Freunde die Gluͤckſeligkeit empfinden koͤnnen, welche aus einem vorwurfsfreyen Gewiſſen dem Herzen zufließt. Sie haben mich durch Jhren un- ſtraͤflichen Wandel, Jhr zartes Gefuͤhl fuͤr alles, was edel und gut iſt, Jhr wohlwol- lendes, menſchenfreundliches Herz und den treuen Eyfer in der Ausbildung der herrli- chen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche02_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche02_1791/10
Zitationshilfe: Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 2. Halle, 1791, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche02_1791/10>, abgerufen am 23.11.2024.