Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.das unverlierbare Meister- und Schöpfungswort, als den menschlichen Gottessohn die 9 Lebensmonate der verwittweten Mutter Erde unter 9 oder 9 x 9 Thränen. Er ist das Wort, die Kraft und die That, welche im Anfang bei Gott war und ewig bei Gott sein wird, nach der orientalischen und namentlich zarathustrischen Vorstellung Gott selbst und dessen Schöpferwort,1) dessen ewiges Leben symbolisch als Brod gegessen und als Wein getrunken wird, wie es schon die Anhänger des Zarathustra, getrunken haben, die Parsen und die Christen aber noch trinken. Gott, der göttliche Geist in dem Menschen, ist die Speise und der Trank des ewigen Lebens, der Unsterblichkeit. Auf einer Inschrift im Ptolemäertempel zu Der el medineh wird der Verstorbenen das ewige Leben versprochen, weil man ihr die heiligen Brote gebe.2) Die göttlichen oder unsterblichen Symbole in beiderlei Gestalten geniessen, heisst nur, dass der göttliche Lebensgeist, das ewige Leben Alles erfülle und durchdringe, allgestaltig sei, wie Zarathustra es zuerst lehrte und diese Lehre aus der babylonischen Gefangenschaft und aus dem Munde der Magier die Juden den Christen überbrachten. Dem Lorbeerhaine Daphne benachbart wohnten übrigens die syrischen-Säulenheiligen und ihr Stifter, der h. Symeon; sie suchten das ewige Licht und Leben, statt in den Lorbeerhainen auf Felsen und Säulen, der heilige Symeon über 40 Jahre lang,3) dessen zerbrochene, später von einer, jetzt auch in Ruinen liegenden Kirche umbaute Säule noch heute am Wege nach der Orontesmündung von Antiochien in Syrien zu sehen ist. Hier verkündet sich der christliche Sinn und christliche Geist, welcher auch schon im Heidenthum, im Alterthum und besonders in der griechischen Mythologie lebte.4) An der Wand eines Tempels zu Karnak sprosst in einer besondern Darstellung einer von mehreren Priestern 1) Braun, I. S. 309. 2) Brugsch, Reiseberichte, S. 316. 3) Braun, I. S. 337 ff. 4) Vergl. K. O. Müller, Prolegomena zu einer wissenschaftl. Mythologie, S. 206 ff.; Rinck, Vorrede, I. S. V ff.
das unverlierbare Meister- und Schöpfungswort, als den menschlichen Gottessohn die 9 Lebensmonate der verwittweten Mutter Erde unter 9 oder 9 x 9 Thränen. Er ist das Wort, die Kraft und die That, welche im Anfang bei Gott war und ewig bei Gott sein wird, nach der orientalischen und namentlich zarathustrischen Vorstellung Gott selbst und dessen Schöpferwort,1) dessen ewiges Leben symbolisch als Brod gegessen und als Wein getrunken wird, wie es schon die Anhänger des Zarathustra, getrunken haben, die Parsen und die Christen aber noch trinken. Gott, der göttliche Geist in dem Menschen, ist die Speise und der Trank des ewigen Lebens, der Unsterblichkeit. Auf einer Inschrift im Ptolemäertempel zu Der el medineh wird der Verstorbenen das ewige Leben versprochen, weil man ihr die heiligen Brote gebe.2) Die göttlichen oder unsterblichen Symbole in beiderlei Gestalten geniessen, heisst nur, dass der göttliche Lebensgeist, das ewige Leben Alles erfülle und durchdringe, allgestaltig sei, wie Zarathustra es zuerst lehrte und diese Lehre aus der babylonischen Gefangenschaft und aus dem Munde der Magier die Juden den Christen überbrachten. Dem Lorbeerhaine Daphne benachbart wohnten übrigens die syrischen-Säulenheiligen und ihr Stifter, der h. Symeon; sie suchten das ewige Licht und Leben, statt in den Lorbeerhainen auf Felsen und Säulen, der heilige Symeon über 40 Jahre lang,3) dessen zerbrochene, später von einer, jetzt auch in Ruinen liegenden Kirche umbaute Säule noch heute am Wege nach der Orontesmündung von Antiochien in Syrien zu sehen ist. Hier verkündet sich der christliche Sinn und christliche Geist, welcher auch schon im Heidenthum, im Alterthum und besonders in der griechischen Mythologie lebte.4) An der Wand eines Tempels zu Karnak sprosst in einer besondern Darstellung einer von mehreren Priestern 1) Braun, I. S. 309. 2) Brugsch, Reiseberichte, S. 316. 3) Braun, I. S. 337 ff. 4) Vergl. K. O. Müller, Prolegomena zu einer wissenschaftl. Mythologie, S. 206 ff.; Rinck, Vorrede, I. S. V ff.
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Dem Lorbeerhaine Daphne benachbart wohnten übrigens die syrischen-Säulenheiligen und ihr Stifter, der h. Symeon; sie suchten das ewige Licht und Leben, statt in den Lorbeerhainen auf Felsen und Säulen, der heilige Symeon über 40 Jahre lang, 3) dessen zerbrochene, später von einer, jetzt auch in Ruinen liegenden Kirche umbaute Säule noch heute am Wege nach der Orontesmündung von Antiochien in Syrien zu sehen ist. Hier verkündet sich der christliche Sinn und christliche Geist, welcher auch schon im Heidenthum, im Alterthum und besonders in der griechischen Mythologie lebte. 4)
An der Wand eines Tempels zu Karnak sprosst in einer besondern Darstellung einer von mehreren Priestern
1) Braun, I. S. 309.
2) Brugsch, Reiseberichte, S. 316.
3) Braun, I. S. 337 ff.
4) Vergl. K. O. Müller, Prolegomena zu einer wissenschaftl. Mythologie, S. 206 ff.; Rinck, Vorrede, I. S. V ff.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/675>, abgerufen am 16.07.2024. |