Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.auch die Berufung des Erigena zuzuschreiben, so wie die spätere Begünstigung der maurerischen Verbindungen durch Ertheilung der Yorker Privilegien im J. 926 von König Aethelstan, Alfred's grossem und gleichgesinntem Enkel. In der Uebersetzung des Boethius, Kap. 33, §. 4, redet Alfred ganz im Geiste der Yorker Urkunde Gott also an: "O Gott, wie gross, wie wundervoll bist du! Der du alle deine Geschöpfe, sichtbare und unsichtbare, wundervoll geschaffen hast und sie weise regierst! Der du die Zeiten vom Anfang der Erde bis an ihr Ende geordnet hast, so dass sie von dir ausgehen und zu dir zurückkommen. Der du alle beweglichen Geschöpfe nach deinem Willen erregest, während du selbst unveränderlich und unbeweglich bleibst! Keiner ist mächtiger als du, noch Einer dir gleich! - - - Niemand gab dir ein Vorbild, denn Keiner war vor dir, der irgend Etwas, auch das Geringste, zu schaffen vermochte; sondern du selbst hast alle Dinge sehr schön und sehr gut geschaffen und du selbst bist das höchste Gut und die höchste Schönheit. Wie du es dachtest, so hast du die Welt gemacht, und lenkst sie wie du willst, und du selbst theilest alles Gute aus, wie du willst. Du hast alle Geschöpfe einander gleich gemacht und in manchen Beziehungen ungleich; obschon du allen Dingen insbesondere Namen gegeben hast, so gabst du ihnen doch einen gemeinsamen Namen und nanntest sie Welt. Doch hast du diesen einen Namen wieder in 4 Elemente getheilt; eines ist Erde, das andere Wasser, das dritte Luft, das vierte Feuer u. s. w.1) - - - Du, o Herr, wirst den Seelen eine Wohnung in dem Himmel gewähren und wirst sie dort beschenken mit würdigen Gaben, jede nach ihrem Verdienst, und du wirst sie dort hell strahlen lassen, und immer in wechselndem Glanz, manche mehr, manche minder helle, wie die Sterne, jede nach ihrem Verdienst. - - - Verleihe nun, o Herr, unsern Seelen, dass sie durch die Hindernisse dieser Welt zu dir emporsteigen, und zu dir kommen aus diesen Mühen heraus, und dass mit den offenen Augen unserer Seele 1) Weiss, S. 283.
auch die Berufung des Erigena zuzuschreiben, so wie die spätere Begünstigung der maurerischen Verbindungen durch Ertheilung der Yorker Privilegien im J. 926 von König Aethelstan, Alfred’s grossem und gleichgesinntem Enkel. In der Uebersetzung des Boethius, Kap. 33, §. 4, redet Alfred ganz im Geiste der Yorker Urkunde Gott also an: „O Gott, wie gross, wie wundervoll bist du! Der du alle deine Geschöpfe, sichtbare und unsichtbare, wundervoll geschaffen hast und sie weise regierst! Der du die Zeiten vom Anfang der Erde bis an ihr Ende geordnet hast, so dass sie von dir ausgehen und zu dir zurückkommen. Der du alle beweglichen Geschöpfe nach deinem Willen erregest, während du selbst unveränderlich und unbeweglich bleibst! Keiner ist mächtiger als du, noch Einer dir gleich! – – – Niemand gab dir ein Vorbild, denn Keiner war vor dir, der irgend Etwas, auch das Geringste, zu schaffen vermochte; sondern du selbst hast alle Dinge sehr schön und sehr gut geschaffen und du selbst bist das höchste Gut und die höchste Schönheit. Wie du es dachtest, so hast du die Welt gemacht, und lenkst sie wie du willst, und du selbst theilest alles Gute aus, wie du willst. Du hast alle Geschöpfe einander gleich gemacht und in manchen Beziehungen ungleich; obschon du allen Dingen insbesondere Namen gegeben hast, so gabst du ihnen doch einen gemeinsamen Namen und nanntest sie Welt. Doch hast du diesen einen Namen wieder in 4 Elemente getheilt; eines ist Erde, das andere Wasser, das dritte Luft, das vierte Feuer u. s. w.1) – – – Du, o Herr, wirst den Seelen eine Wohnung in dem Himmel gewähren und wirst sie dort beschenken mit würdigen Gaben, jede nach ihrem Verdienst, und du wirst sie dort hell strahlen lassen, und immer in wechselndem Glanz, manche mehr, manche minder helle, wie die Sterne, jede nach ihrem Verdienst. – – – Verleihe nun, o Herr, unsern Seelen, dass sie durch die Hindernisse dieser Welt zu dir emporsteigen, und zu dir kommen aus diesen Mühen heraus, und dass mit den offenen Augen unserer Seele 1) Weiss, S. 283.
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auch die Berufung des Erigena zuzuschreiben, so wie die spätere Begünstigung der maurerischen Verbindungen durch Ertheilung der Yorker Privilegien im J. 926 von König Aethelstan, Alfred’s grossem und gleichgesinntem Enkel. In der Uebersetzung des Boethius, Kap. 33, §. 4, redet Alfred ganz im Geiste der Yorker Urkunde Gott also an:
„O Gott, wie gross, wie wundervoll bist du! Der du alle deine Geschöpfe, sichtbare und unsichtbare, wundervoll geschaffen hast und sie weise regierst! Der du die Zeiten vom Anfang der Erde bis an ihr Ende geordnet hast, so dass sie von dir ausgehen und zu dir zurückkommen. Der du alle beweglichen Geschöpfe nach deinem Willen erregest, während du selbst unveränderlich und unbeweglich bleibst! Keiner ist mächtiger als du, noch Einer dir gleich! – – – Niemand gab dir ein Vorbild, denn Keiner war vor dir, der irgend Etwas, auch das Geringste, zu schaffen vermochte; sondern du selbst hast alle Dinge sehr schön und sehr gut geschaffen und du selbst bist das höchste Gut und die höchste Schönheit. Wie du es dachtest, so hast du die Welt gemacht, und lenkst sie wie du willst, und du selbst theilest alles Gute aus, wie du willst. Du hast alle Geschöpfe einander gleich gemacht und in manchen Beziehungen ungleich; obschon du allen Dingen insbesondere Namen gegeben hast, so gabst du ihnen doch einen gemeinsamen Namen und nanntest sie Welt. Doch hast du diesen einen Namen wieder in 4 Elemente getheilt; eines ist Erde, das andere Wasser, das dritte Luft, das vierte Feuer u. s. w. 1) – – – Du, o Herr, wirst den Seelen eine Wohnung in dem Himmel gewähren und wirst sie dort beschenken mit würdigen Gaben, jede nach ihrem Verdienst, und du wirst sie dort hell strahlen lassen, und immer in wechselndem Glanz, manche mehr, manche minder helle, wie die Sterne, jede nach ihrem Verdienst. – – – Verleihe nun, o Herr, unsern Seelen, dass sie durch die Hindernisse dieser Welt zu dir emporsteigen, und zu dir kommen aus diesen Mühen heraus, und dass mit den offenen Augen unserer Seele
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