Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.wie dieses mit Turner,1) Staudenmaier und Gruber z. B. nachdrücklichst Weiss, a. a. O., S. 353, entgegen Mabillon, Natalis Alexander, Guizot und vielen andern französischen Gelehrten, auch entgegen Pauli, behauptet. Erigena, der Begründer der scholastischen Philosophie, soll in Irland geboren und seiner philosophischen Bildung wegen in Griechenland und im Orient gereist sein. Bei Erigena finden sich jedenfalls Spuren der indischen Philosophie, des indischen Pantheismus, von der Rückkehr der Creatur zu Gott oder der endlichen Versenkung aller Geister in Gott, der zuletzt nur allein übrig bleibt, durch das Aufsteigen in 7 Geistesstufen. Erigena wurde sowohl in Frankreich als in England, wohin er allerdings nach dem umständlichen Berichte des um 1200 unter dem Sohne des Eroberers, dem rothen Wilhelm, lebenden2) Wilhelm von Malmesbury zu Alfred gekommen sein soll, wegen seiner ketzerischen Ansichten verfolgt und soll zuletzt zu Meldunum oder im Kloster Malmesbury von seinen Schülern auf eine grausame Weise im J. 8913) getödtet worden sein. Vielleicht ist der geschichtliche Sachverhalt dieser: Alfred war durch druidische, bardische oder auch culdeische Geistliche und Gelehrte erzogen und durch sie freiern religiösen Ansichten, der Wissenschaft und besonders der Philosophie gewonnen worden, so dass er als König die freie Wissenschaft überall begünstigte und viele ausgezeichnete Gelehrte und Philosophen um sich versammelte, die er dann durch geistliche Stellen belohnte und an sich band. So hatte Alfred im J. 884 namentlich den Asser von Meneve, einen Walen, seinen spätern Biographen, aus dem fernen Britenlande berufen und zu seinem Lehrer gemacht,4) mit seiner Hülfe namentlich den Boethius aus dem Lateinischen übersetzt. Dem walischen Einflusse und den walischen Ansichten wäre mithin 1) Lorentz, Gesch. Alfred's des Grossen, übertragen aus Turner's Gesch. der Angelsachsen, Hamburg 1828, S. 148 und 153 ff. 2) Weiss, S. 363. 3) Weiss, S. 367, Lorentz, S. 159; Huber, Joh. Scotus Erigena, München 1861. 4) Weiss, Alfred der Grosse, S. 267 ff.; Schmid, die Gesetze der Angelsachsen, I. S. LIX.
wie dieses mit Turner,1) Staudenmaier und Gruber z. B. nachdrücklichst Weiss, a. a. O., S. 353, entgegen Mabillon, Natalis Alexander, Guizot und vielen andern französischen Gelehrten, auch entgegen Pauli, behauptet. Erigena, der Begründer der scholastischen Philosophie, soll in Irland geboren und seiner philosophischen Bildung wegen in Griechenland und im Orient gereist sein. Bei Erigena finden sich jedenfalls Spuren der indischen Philosophie, des indischen Pantheismus, von der Rückkehr der Creatur zu Gott oder der endlichen Versenkung aller Geister in Gott, der zuletzt nur allein übrig bleibt, durch das Aufsteigen in 7 Geistesstufen. Erigena wurde sowohl in Frankreich als in England, wohin er allerdings nach dem umständlichen Berichte des um 1200 unter dem Sohne des Eroberers, dem rothen Wilhelm, lebenden2) Wilhelm von Malmesbury zu Alfred gekommen sein soll, wegen seiner ketzerischen Ansichten verfolgt und soll zuletzt zu Meldunum oder im Kloster Malmesbury von seinen Schülern auf eine grausame Weise im J. 8913) getödtet worden sein. Vielleicht ist der geschichtliche Sachverhalt dieser: Alfred war durch druidische, bardische oder auch culdeische Geistliche und Gelehrte erzogen und durch sie freiern religiösen Ansichten, der Wissenschaft und besonders der Philosophie gewonnen worden, so dass er als König die freie Wissenschaft überall begünstigte und viele ausgezeichnete Gelehrte und Philosophen um sich versammelte, die er dann durch geistliche Stellen belohnte und an sich band. So hatte Alfred im J. 884 namentlich den Asser von Meneve, einen Walen, seinen spätern Biographen, aus dem fernen Britenlande berufen und zu seinem Lehrer gemacht,4) mit seiner Hülfe namentlich den Boethius aus dem Lateinischen übersetzt. Dem walischen Einflusse und den walischen Ansichten wäre mithin 1) Lorentz, Gesch. Alfred’s des Grossen, übertragen aus Turner’s Gesch. der Angelsachsen, Hamburg 1828, S. 148 und 153 ff. 2) Weiss, S. 363. 3) Weiss, S. 367, Lorentz, S. 159; Huber, Joh. Scotus Erigena, München 1861. 4) Weiss, Alfred der Grosse, S. 267 ff.; Schmid, die Gesetze der Angelsachsen, I. S. LIX.
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wie dieses mit Turner, 1) Staudenmaier und Gruber z. B. nachdrücklichst Weiss, a. a. O., S. 353, entgegen Mabillon, Natalis Alexander, Guizot und vielen andern französischen Gelehrten, auch entgegen Pauli, behauptet. Erigena, der Begründer der scholastischen Philosophie, soll in Irland geboren und seiner philosophischen Bildung wegen in Griechenland und im Orient gereist sein. Bei Erigena finden sich jedenfalls Spuren der indischen Philosophie, des indischen Pantheismus, von der Rückkehr der Creatur zu Gott oder der endlichen Versenkung aller Geister in Gott, der zuletzt nur allein übrig bleibt, durch das Aufsteigen in 7 Geistesstufen. Erigena wurde sowohl in Frankreich als in England, wohin er allerdings nach dem umständlichen Berichte des um 1200 unter dem Sohne des Eroberers, dem rothen Wilhelm, lebenden 2) Wilhelm von Malmesbury zu Alfred gekommen sein soll, wegen seiner ketzerischen Ansichten verfolgt und soll zuletzt zu Meldunum oder im Kloster Malmesbury von seinen Schülern auf eine grausame Weise im J. 891 3) getödtet worden sein. Vielleicht ist der geschichtliche Sachverhalt dieser: Alfred war durch druidische, bardische oder auch culdeische Geistliche und Gelehrte erzogen und durch sie freiern religiösen Ansichten, der Wissenschaft und besonders der Philosophie gewonnen worden, so dass er als König die freie Wissenschaft überall begünstigte und viele ausgezeichnete Gelehrte und Philosophen um sich versammelte, die er dann durch geistliche Stellen belohnte und an sich band. So hatte Alfred im J. 884 namentlich den Asser von Meneve, einen Walen, seinen spätern Biographen, aus dem fernen Britenlande berufen und zu seinem Lehrer gemacht, 4) mit seiner Hülfe namentlich den Boethius aus dem Lateinischen übersetzt. Dem walischen Einflusse und den walischen Ansichten wäre mithin
1) Lorentz, Gesch. Alfred’s des Grossen, übertragen aus Turner’s Gesch. der Angelsachsen, Hamburg 1828, S. 148 und 153 ff.
2) Weiss, S. 363.
3) Weiss, S. 367, Lorentz, S. 159; Huber, Joh. Scotus Erigena, München 1861.
4) Weiss, Alfred der Grosse, S. 267 ff.; Schmid, die Gesetze der Angelsachsen, I. S. LIX.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/599>, abgerufen am 28.06.2024. |