Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.die Westabsis jenen des h. Paulus und der östliche grössere Chor hiess der des Abtes und der kleinere westliche der des Priors; der Ostchor war um 7 Stufen erhöht und ruhte auf der Krypta. Boisseree hat neben seiner ersten, mit der Förster'schen zusammentreffenden Ansicht noch die Vermuthung geäussert, dass die deutschen Kirchen mit zwei Chören zu Cöln, Fulda und St. Gallen der Kirche des h. Grabes zu Jerusalem nachgeahmt seien, wozu die Verbindung Karls des Grossen mit Jerusalem die Veranlassung gegeben haben möge. Ausserdem hat Raoul-Rochette auch drei Memoires, sur les antiquites chretiennes des Catacombes, Paris 1838, verfasst, worüber Piper, I. 1. S. 34 ff., und das Kunstblatt von Schorn für 1840, Nr. 14 ff., zu vergleichen ist. In dem zweiten dieser Memoires werden die Formeln (Inschriften) und Symbole der Grabsteine durchgegangen. Am wichtigsten ist es aber, dass aus den Mithrasmysterien und von den so zahlreich noch jetzt vorhandenen Mithrasdenkmalen auf die Christen und besonders auf die christlichen Bauleute und Bauzünfte die Idee eines für die Menschheit dargebrachten blutigen Opfers und der dadurch errungenen Unsterblichkeit und Reinigung des Geistes mit der ganzen diesfälligen Kunstsymbolik übergegangen zu sein scheint. Vorzügliche Beachtung verdient in dieser Hinsicht die im April 1838 beim Graben der Fundamente eines Hauses beim Eintritt in das Dorf Neuenheim in der Nähe von Heidelberg aufgefundene, viereckig ausgemauerte Mithrashöhle (Speläum)1) mit ihren aus rothem Sandsteine gehauenen Bildwerken, welche hauptsächlich die hintere Wand des Ileiligthumes einnahmen und dermalen in der Universitätsbibliothek zu Heidelberg aufgestellt sind.2) An Reichthum und Neuheit der Vorstellungen, an guter Ausführung und Erhaltung reihen sich die Neuenheimer Mithrasdenkmale denjenigen von Heddernheim, jetzt im herzogl. Museum zu Wiesbaden, und von Mauls in Tyrol, jetzt im Antikenkabinete zu Wien, an. Das mittlere und 1) Vergl. Symbolik, I. S. 56 ff. 2) Creuzer, das Mithreum von Neuenheim bei Heidelberg, Heidelberg 1838; Kunstblatt von Schorn für 1838, Nr. 82.
die Westabsis jenen des h. Paulus und der östliche grössere Chor hiess der des Abtes und der kleinere westliche der des Priors; der Ostchor war um 7 Stufen erhöht und ruhte auf der Krypta. Boisserée hat neben seiner ersten, mit der Förster’schen zusammentreffenden Ansicht noch die Vermuthung geäussert, dass die deutschen Kirchen mit zwei Chören zu Cöln, Fulda und St. Gallen der Kirche des h. Grabes zu Jerusalem nachgeahmt seien, wozu die Verbindung Karls des Grossen mit Jerusalem die Veranlassung gegeben haben möge. Ausserdem hat Raoul-Rochette auch drei Mémoires, sur les antiquitès chrétiennes des Catacombes, Paris 1838, verfasst, worüber Piper, I. 1. S. 34 ff., und das Kunstblatt von Schorn für 1840, Nr. 14 ff., zu vergleichen ist. In dem zweiten dieser Mémoires werden die Formeln (Inschriften) und Symbole der Grabsteine durchgegangen. Am wichtigsten ist es aber, dass aus den Mithrasmysterien und von den so zahlreich noch jetzt vorhandenen Mithrasdenkmalen auf die Christen und besonders auf die christlichen Bauleute und Bauzünfte die Idee eines für die Menschheit dargebrachten blutigen Opfers und der dadurch errungenen Unsterblichkeit und Reinigung des Geistes mit der ganzen diesfälligen Kunstsymbolik übergegangen zu sein scheint. Vorzügliche Beachtung verdient in dieser Hinsicht die im April 1838 beim Graben der Fundamente eines Hauses beim Eintritt in das Dorf Neuenheim in der Nähe von Heidelberg aufgefundene, viereckig ausgemauerte Mithrashöhle (Speläum)1) mit ihren aus rothem Sandsteine gehauenen Bildwerken, welche hauptsächlich die hintere Wand des Ileiligthumes einnahmen und dermalen in der Universitätsbibliothek zu Heidelberg aufgestellt sind.2) An Reichthum und Neuheit der Vorstellungen, an guter Ausführung und Erhaltung reihen sich die Neuenheimer Mithrasdenkmale denjenigen von Heddernheim, jetzt im herzogl. Museum zu Wiesbaden, und von Mauls in Tyrol, jetzt im Antikenkabinete zu Wien, an. Das mittlere und 1) Vergl. Symbolik, I. S. 56 ff. 2) Creuzer, das Mithreum von Neuenheim bei Heidelberg, Heidelberg 1838; Kunstblatt von Schorn für 1838, Nr. 82.
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die Westabsis jenen des h. Paulus und der östliche grössere Chor hiess der des Abtes und der kleinere westliche der des Priors; der Ostchor war um 7 Stufen erhöht und ruhte auf der Krypta. Boisserée hat neben seiner ersten, mit der Förster’schen zusammentreffenden Ansicht noch die Vermuthung geäussert, dass die deutschen Kirchen mit zwei Chören zu Cöln, Fulda und St. Gallen der Kirche des h. Grabes zu Jerusalem nachgeahmt seien, wozu die Verbindung Karls des Grossen mit Jerusalem die Veranlassung gegeben haben möge.
Ausserdem hat Raoul-Rochette auch drei Mémoires, sur les antiquitès chrétiennes des Catacombes, Paris 1838, verfasst, worüber Piper, I. 1. S. 34 ff., und das Kunstblatt von Schorn für 1840, Nr. 14 ff., zu vergleichen ist. In dem zweiten dieser Mémoires werden die Formeln (Inschriften) und Symbole der Grabsteine durchgegangen.
Am wichtigsten ist es aber, dass aus den Mithrasmysterien und von den so zahlreich noch jetzt vorhandenen Mithrasdenkmalen auf die Christen und besonders auf die christlichen Bauleute und Bauzünfte die Idee eines für die Menschheit dargebrachten blutigen Opfers und der dadurch errungenen Unsterblichkeit und Reinigung des Geistes mit der ganzen diesfälligen Kunstsymbolik übergegangen zu sein scheint. Vorzügliche Beachtung verdient in dieser Hinsicht die im April 1838 beim Graben der Fundamente eines Hauses beim Eintritt in das Dorf Neuenheim in der Nähe von Heidelberg aufgefundene, viereckig ausgemauerte Mithrashöhle (Speläum) 1) mit ihren aus rothem Sandsteine gehauenen Bildwerken, welche hauptsächlich die hintere Wand des Ileiligthumes einnahmen und dermalen in der Universitätsbibliothek zu Heidelberg aufgestellt sind. 2) An Reichthum und Neuheit der Vorstellungen, an guter Ausführung und Erhaltung reihen sich die Neuenheimer Mithrasdenkmale denjenigen von Heddernheim, jetzt im herzogl. Museum zu Wiesbaden, und von Mauls in Tyrol, jetzt im Antikenkabinete zu Wien, an. Das mittlere und
1) Vergl. Symbolik, I. S. 56 ff.
2) Creuzer, das Mithreum von Neuenheim bei Heidelberg, Heidelberg 1838; Kunstblatt von Schorn für 1838, Nr. 82.
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