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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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beit finden konnten, um die nöthigen neuen Kirchen, Klöster und Dome zu erbauen. Die sich ausbreitende und bekehrende, die sich neu gründende Kirche sowohl in den frühern römischen Provinzen als noch mehr in jenen Gegenden, welche früher nicht zu dem römischen Reiche gehört hatten, war nothwendig zugleich eine bauende, indem die christlichen Glaubensboten, die Klostermönche ihre christliche Wirksamkeit fast allerwärts damit beginnen mussten, sich eine Wohnung und eine Kirche, ein Kloster zu erbauen. So wurde und war die Baukunst, die heilige Baukunst, die Kirchenbaukunst Jahrhunderte hindurch nothwendig der weltgeschichtliche Beruf der Mönche, der Benedictiner, wie in weit späteren Zeiten noch der Cistercienser. Die Bischöfe und die Klöster errichteten daher in ihrem eigenen unmittelbaren Interesse besondere Bauhütten, an deren Spitze als der Leitende oft selbst der Bischof, der Abt oder ein anderer höherer Geistlicher oder Mönch stand und baute. Die alten römischen Baukünstler und Baucollegien gingen aber keineswegs in den bischöflichen Kirchen und in den Klöstern unter, sondern bestanden in einer doppelten Weise fort. Wo in Italien , in Gallien und Britannien, oder auch in Spanien sich alte römische Städte forterhielten, erhielten sich auch, wenn schon schwer und kümmerlich, die städtischen Gewerbe und einzelne Baukünstler, welche entweder in den städtischen Collegien zerstreuet lebten oder vielleicht auch besondere Collegien bildeten. Zugleich mussten die Kirchen und Klöster die ihnen unentbehrlichen Bauleute und Baugehülfen, welche nur immer noch vorhanden und erhältlich waren, in passender Form sich verbinden und dienstbar machen, was geschah, indem die Klostermönche sich mit den bauverständigen oder auch nur zu Diensten bei dem frommen Baue bereiten Laien zu einer Art Bauhütte, zu einer Bruderschaft, zu einer Baugesellschaft verbanden. Die Laienbrüderschaften sind daher mit den bauenden Klöstern gewiss gleich alt, weil die Kräfte der eigentlichen Klosterbauhütten, der bauenden Mönche nicht ausreichten.1) Diese Laienbrüder-

1) Schnaase, IV. I. S. 298 und IV. 2. S. 35.

beit finden konnten, um die nöthigen neuen Kirchen, Klöster und Dome zu erbauen. Die sich ausbreitende und bekehrende, die sich neu gründende Kirche sowohl in den frühern römischen Provinzen als noch mehr in jenen Gegenden, welche früher nicht zu dem römischen Reiche gehört hatten, war nothwendig zugleich eine bauende, indem die christlichen Glaubensboten, die Klostermönche ihre christliche Wirksamkeit fast allerwärts damit beginnen mussten, sich eine Wohnung und eine Kirche, ein Kloster zu erbauen. So wurde und war die Baukunst, die heilige Baukunst, die Kirchenbaukunst Jahrhunderte hindurch nothwendig der weltgeschichtliche Beruf der Mönche, der Benedictiner, wie in weit späteren Zeiten noch der Cistercienser. Die Bischöfe und die Klöster errichteten daher in ihrem eigenen unmittelbaren Interesse besondere Bauhütten, an deren Spitze als der Leitende oft selbst der Bischof, der Abt oder ein anderer höherer Geistlicher oder Mönch stand und baute. Die alten römischen Baukünstler und Baucollegien gingen aber keineswegs in den bischöflichen Kirchen und in den Klöstern unter, sondern bestanden in einer doppelten Weise fort. Wo in Italien , in Gallien und Britannien, oder auch in Spanien sich alte römische Städte forterhielten, erhielten sich auch, wenn schon schwer und kümmerlich, die städtischen Gewerbe und einzelne Baukünstler, welche entweder in den städtischen Collegien zerstreuet lebten oder vielleicht auch besondere Collegien bildeten. Zugleich mussten die Kirchen und Klöster die ihnen unentbehrlichen Bauleute und Baugehülfen, welche nur immer noch vorhanden und erhältlich waren, in passender Form sich verbinden und dienstbar machen, was geschah, indem die Klostermönche sich mit den bauverständigen oder auch nur zu Diensten bei dem frommen Baue bereiten Laien zu einer Art Bauhütte, zu einer Bruderschaft, zu einer Baugesellschaft verbanden. Die Laienbrüderschaften sind daher mit den bauenden Klöstern gewiss gleich alt, weil die Kräfte der eigentlichen Klosterbauhütten, der bauenden Mönche nicht ausreichten.1) Diese Laienbrüder-

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beit finden konnten, um die nöthigen neuen Kirchen, Klöster und Dome zu erbauen. Die sich ausbreitende und bekehrende, die sich neu gründende Kirche sowohl in den frühern römischen Provinzen als noch mehr in jenen Gegenden, welche früher nicht zu dem römischen Reiche gehört hatten, war nothwendig zugleich eine bauende, indem die christlichen Glaubensboten, die Klostermönche ihre christliche Wirksamkeit fast allerwärts damit beginnen mussten, sich eine Wohnung und eine Kirche, ein Kloster zu erbauen. So wurde und war die Baukunst, die heilige Baukunst, die Kirchenbaukunst Jahrhunderte hindurch nothwendig der weltgeschichtliche Beruf der Mönche, der Benedictiner, wie in weit späteren Zeiten noch der Cistercienser. Die Bischöfe und die Klöster errichteten daher in ihrem eigenen unmittelbaren Interesse besondere Bauhütten, an deren Spitze als der Leitende oft selbst der Bischof, der Abt oder ein anderer höherer Geistlicher oder Mönch stand und baute. Die alten römischen Baukünstler und Baucollegien gingen aber keineswegs in den bischöflichen Kirchen und in den Klöstern unter, sondern bestanden in einer doppelten Weise fort. Wo in Italien , in Gallien und Britannien, oder auch in Spanien sich alte römische Städte forterhielten, erhielten sich auch, wenn schon schwer und kümmerlich, die städtischen Gewerbe und einzelne Baukünstler, welche entweder in den städtischen Collegien zerstreuet lebten oder vielleicht auch besondere Collegien bildeten. Zugleich mussten die Kirchen und Klöster die ihnen unentbehrlichen Bauleute und Baugehülfen, welche nur immer noch vorhanden und erhältlich waren, in passender Form sich verbinden und dienstbar machen, was geschah, indem die Klostermönche sich mit den bauverständigen oder auch nur zu Diensten bei dem frommen Baue bereiten Laien zu einer Art Bauhütte, zu einer Bruderschaft, zu einer Baugesellschaft verbanden. Die Laienbrüderschaften sind daher mit den bauenden Klöstern gewiss gleich alt, weil die Kräfte der eigentlichen Klosterbauhütten, der bauenden Mönche nicht ausreichten.<note place="foot" n="1)">Schnaase, IV. I. S. 298 und IV. 2. S. 35.</note> Diese Laienbrüder-
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[363/0383] beit finden konnten, um die nöthigen neuen Kirchen, Klöster und Dome zu erbauen. Die sich ausbreitende und bekehrende, die sich neu gründende Kirche sowohl in den frühern römischen Provinzen als noch mehr in jenen Gegenden, welche früher nicht zu dem römischen Reiche gehört hatten, war nothwendig zugleich eine bauende, indem die christlichen Glaubensboten, die Klostermönche ihre christliche Wirksamkeit fast allerwärts damit beginnen mussten, sich eine Wohnung und eine Kirche, ein Kloster zu erbauen. So wurde und war die Baukunst, die heilige Baukunst, die Kirchenbaukunst Jahrhunderte hindurch nothwendig der weltgeschichtliche Beruf der Mönche, der Benedictiner, wie in weit späteren Zeiten noch der Cistercienser. Die Bischöfe und die Klöster errichteten daher in ihrem eigenen unmittelbaren Interesse besondere Bauhütten, an deren Spitze als der Leitende oft selbst der Bischof, der Abt oder ein anderer höherer Geistlicher oder Mönch stand und baute. Die alten römischen Baukünstler und Baucollegien gingen aber keineswegs in den bischöflichen Kirchen und in den Klöstern unter, sondern bestanden in einer doppelten Weise fort. Wo in Italien , in Gallien und Britannien, oder auch in Spanien sich alte römische Städte forterhielten, erhielten sich auch, wenn schon schwer und kümmerlich, die städtischen Gewerbe und einzelne Baukünstler, welche entweder in den städtischen Collegien zerstreuet lebten oder vielleicht auch besondere Collegien bildeten. Zugleich mussten die Kirchen und Klöster die ihnen unentbehrlichen Bauleute und Baugehülfen, welche nur immer noch vorhanden und erhältlich waren, in passender Form sich verbinden und dienstbar machen, was geschah, indem die Klostermönche sich mit den bauverständigen oder auch nur zu Diensten bei dem frommen Baue bereiten Laien zu einer Art Bauhütte, zu einer Bruderschaft, zu einer Baugesellschaft verbanden. Die Laienbrüderschaften sind daher mit den bauenden Klöstern gewiss gleich alt, weil die Kräfte der eigentlichen Klosterbauhütten, der bauenden Mönche nicht ausreichten. 1) Diese Laienbrüder- 1) Schnaase, IV. I. S. 298 und IV. 2. S. 35.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/383>, abgerufen am 24.11.2024.