Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.china) gepflegt und Confucius soll in Gedichten die Schönheit und den Duft der Blumenkönigin gefeiert haben.1) - Aus dem Leben der h. Elisabeth von Thüringen ist das Rosenwunder bekannt, wo die Heilige den Armen wider den Befehl des Gemahls Brod zu bringen im Begriff ist und ein Wunder ihre fromme Lüge unterstützt, als sie dem vom Spazierritt keimkehrenden und in das Gewand blickenden Herrn Rosen vorschützt.2) - Ohne besondern Werth und besonders ohne mythische Bezüge ist in den Märchen von Clemens Brentano, II. S. 235 ff., das Märchen vom Rosenblättchen. - Das Gewölbe der Peterskirche zu Rom ist mit Rosen von Gyps geschmückt, die drei Palmen oder über 24'' dick sind.3) Ptolemaeus Philopator liess in dem prächtigen Aufzuge, welchen Atheneus beschreibt, einen Esssaal aufführen, auf dessen Säulen die Capitäler aus Rosen, aus Lotus und aus anderen Blumen zusammengesetzt waren.4) Unter dem Fusse einer zu Herculanum aufgefundenen Broncefigur des Mercur findet sich eine Rose, was nach Winckelmann, II. S. 273, anzeigen soll, dass Mercur nicht nöthig habe, zu Fusse zu gehen. Wie die christliche römische Kirche mit der lateinischen Sprache, dem römischen Rechte und der römischen Bildung wesentlich die Vermittlerin zwischen dem Römerthume, dem Alterthume und zwischen dem Germanenthume, der Neuzeit ist, tragen vermittelnd auch die christlichen Geistlichen und besonders die Klöster die römische Baukunst und Bauhütten zu den Romanen und Germanen hinüber. Die römische Baukunst und die römischen Baukünstler traten gewiss schon im ersten Anfange mit den christlichen Geistlichen und mit den später aufkommenden Klöstern in innige Verbindung und wurden auch selbst Christen, weil sie hier allein noch Beschäftigung und Ar- 1) Ausland für 1859, S. 641 und 1455 a. 2) Vergl. Th. Langer, Bilder aus dem Leben der h. Elisabeth, Wandgemälde auf der Wartburg, erfunden und ausgeführt von Moritz von Sehwind, Leipzig 1857, Bl. II. 3) Winckelmann's Werke, I. S. 421. 4) Winckelmann, I. S. 413.
china) gepflegt und Confucius soll in Gedichten die Schönheit und den Duft der Blumenkönigin gefeiert haben.1) – Aus dem Leben der h. Elisabeth von Thüringen ist das Rosenwunder bekannt, wo die Heilige den Armen wider den Befehl des Gemahls Brod zu bringen im Begriff ist und ein Wunder ihre fromme Lüge unterstützt, als sie dem vom Spazierritt keimkehrenden und in das Gewand blickenden Herrn Rosen vorschützt.2) – Ohne besondern Werth und besonders ohne mythische Bezüge ist in den Märchen von Clemens Brentano, II. S. 235 ff., das Märchen vom Rosenblättchen. – Das Gewölbe der Peterskirche zu Rom ist mit Rosen von Gyps geschmückt, die drei Palmen oder über 24’’ dick sind.3) Ptolemaeus Philopator liess in dem prächtigen Aufzuge, welchen Atheneus beschreibt, einen Esssaal aufführen, auf dessen Säulen die Capitäler aus Rosen, aus Lotus und aus anderen Blumen zusammengesetzt waren.4) Unter dem Fusse einer zu Herculanum aufgefundenen Broncefigur des Mercur findet sich eine Rose, was nach Winckelmann, II. S. 273, anzeigen soll, dass Mercur nicht nöthig habe, zu Fusse zu gehen. Wie die christliche römische Kirche mit der lateinischen Sprache, dem römischen Rechte und der römischen Bildung wesentlich die Vermittlerin zwischen dem Römerthume, dem Alterthume und zwischen dem Germanenthume, der Neuzeit ist, tragen vermittelnd auch die christlichen Geistlichen und besonders die Klöster die römische Baukunst und Bauhütten zu den Romanen und Germanen hinüber. Die römische Baukunst und die römischen Baukünstler traten gewiss schon im ersten Anfange mit den christlichen Geistlichen und mit den später aufkommenden Klöstern in innige Verbindung und wurden auch selbst Christen, weil sie hier allein noch Beschäftigung und Ar- 1) Ausland für 1859, S. 641 und 1455 a. 2) Vergl. Th. Langer, Bilder aus dem Leben der h. Elisabeth, Wandgemälde auf der Wartburg, erfunden und ausgeführt von Moritz von Sehwind, Leipzig 1857, Bl. II. 3) Winckelmann’s Werke, I. S. 421. 4) Winckelmann, I. S. 413.
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china) gepflegt und Confucius soll in Gedichten die Schönheit und den Duft der Blumenkönigin gefeiert haben. 1) – Aus dem Leben der h. Elisabeth von Thüringen ist das Rosenwunder bekannt, wo die Heilige den Armen wider den Befehl des Gemahls Brod zu bringen im Begriff ist und ein Wunder ihre fromme Lüge unterstützt, als sie dem vom Spazierritt keimkehrenden und in das Gewand blickenden Herrn Rosen vorschützt. 2) – Ohne besondern Werth und besonders ohne mythische Bezüge ist in den Märchen von Clemens Brentano, II. S. 235 ff., das Märchen vom Rosenblättchen. – Das Gewölbe der Peterskirche zu Rom ist mit Rosen von Gyps geschmückt, die drei Palmen oder über 24’’ dick sind. 3) Ptolemaeus Philopator liess in dem prächtigen Aufzuge, welchen Atheneus beschreibt, einen Esssaal aufführen, auf dessen Säulen die Capitäler aus Rosen, aus Lotus und aus anderen Blumen zusammengesetzt waren. 4) Unter dem Fusse einer zu Herculanum aufgefundenen Broncefigur des Mercur findet sich eine Rose, was nach Winckelmann, II. S. 273, anzeigen soll, dass Mercur nicht nöthig habe, zu Fusse zu gehen.
Wie die christliche römische Kirche mit der lateinischen Sprache, dem römischen Rechte und der römischen Bildung wesentlich die Vermittlerin zwischen dem Römerthume, dem Alterthume und zwischen dem Germanenthume, der Neuzeit ist, tragen vermittelnd auch die christlichen Geistlichen und besonders die Klöster die römische Baukunst und Bauhütten zu den Romanen und Germanen hinüber. Die römische Baukunst und die römischen Baukünstler traten gewiss schon im ersten Anfange mit den christlichen Geistlichen und mit den später aufkommenden Klöstern in innige Verbindung und wurden auch selbst Christen, weil sie hier allein noch Beschäftigung und Ar-
1) Ausland für 1859, S. 641 und 1455 a.
2) Vergl. Th. Langer, Bilder aus dem Leben der h. Elisabeth, Wandgemälde auf der Wartburg, erfunden und ausgeführt von Moritz von Sehwind, Leipzig 1857, Bl. II.
3) Winckelmann’s Werke, I. S. 421.
4) Winckelmann, I. S. 413.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/382>, abgerufen am 18.06.2024. |