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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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Dreimal sann er (Diomedes) umher in des Herzens Geist und Empfindung;
Dreimal scholl vom Ida das Donnergetön des Kronion,
Troja's Volk ankündend der Schlacht umwechselnden Siegsruhm.

Professor Piper in Berlin, welcher zur Erforschung der christlichen Kunstdenkmale mit königlicher Unterstützung weite Reisen gemacht, hat vorzüglich in dem ersten Bande seiner Mythologie und Symbolik der christlichen Kunst den Beweis geleistet, wie eine Menge religiöser Vorstellungen und künstlerischer Anschauungen aus der griechischen und römischen Mythologie in das Christenthum übergegangen sind und zwar in einer doppelten Weise, dass mythologische Personen und Gegenstände einerseits als Typen für christliche Vorstellungen dienten, andererseits in ihrer eigentlichen mythologischen Bedeutung unter christliche Darstellungen aufgenommen wurden. So wurde z. B. das Zeusideal zur Darstellung für Gott-Vater und der Typus des Apollo, Herakles und Orpheus für Christus benutzt;1) ferner der Hesperiden-Baum mit dem Drachen für den Paradiesesbaum, Heliosaufgang für Elias Himmelfahrt, Hermes Kriophoros für Christus als den guten Hirten. - Ferner finden sich die 3 grossen oder kleinen Lichter als Gott Vater zwischen Sonne und Mond zu Tribsees, einer kleinen Stadt in Neuvorpommern,2) wobei Sonne und Mond sofort auch wieder in Adam und Eva, in die männliche und weibliche Menschheit übergehen. Der Löwe, der Löwenkopf und Löwenrachen bei Brunnen oder bei Wasserabflüssen und Wasserableitungen, namentlich auf den Dächern der Dome und der Kirchen, entstammen der ägyptischen Symbolik und bezeichneten hier, dass die Ueberschwemmungen des Niles beginnen, wenn die Sonne im Zeichen des Löwen stehe.3) Solche Löwenköpfe mit offenem Maule zur Ableitung des Regenwassers

1) Piper, a. a. O., I. S. 37 - 158; Winckelmanns Werke, IV. S. 108 ff. und 162 ff.
2) Schnaase, VI. S. 510.
3) Rich, Wörterbuch, unter Antefixa.

Dreimal sann er (Diomedes) umher in des Herzens Geist und Empfindung;
Dreimal scholl vom Ida das Donnergetön des Kronion,
Troja’s Volk ankündend der Schlacht umwechselnden Siegsruhm.

Professor Piper in Berlin, welcher zur Erforschung der christlichen Kunstdenkmale mit königlicher Unterstützung weite Reisen gemacht, hat vorzüglich in dem ersten Bande seiner Mythologie und Symbolik der christlichen Kunst den Beweis geleistet, wie eine Menge religiöser Vorstellungen und künstlerischer Anschauungen aus der griechischen und römischen Mythologie in das Christenthum übergegangen sind und zwar in einer doppelten Weise, dass mythologische Personen und Gegenstände einerseits als Typen für christliche Vorstellungen dienten, andererseits in ihrer eigentlichen mythologischen Bedeutung unter christliche Darstellungen aufgenommen wurden. So wurde z. B. das Zeusideal zur Darstellung für Gott-Vater und der Typus des Apollo, Herakles und Orpheus für Christus benutzt;1) ferner der Hesperiden-Baum mit dem Drachen für den Paradiesesbaum, Heliosaufgang für Elias Himmelfahrt, Hermes Kriophoros für Christus als den guten Hirten. – Ferner finden sich die 3 grossen oder kleinen Lichter als Gott Vater zwischen Sonne und Mond zu Tribsees, einer kleinen Stadt in Neuvorpommern,2) wobei Sonne und Mond sofort auch wieder in Adam und Eva, in die männliche und weibliche Menschheit übergehen. Der Löwe, der Löwenkopf und Löwenrachen bei Brunnen oder bei Wasserabflüssen und Wasserableitungen, namentlich auf den Dächern der Dome und der Kirchen, entstammen der ägyptischen Symbolik und bezeichneten hier, dass die Ueberschwemmungen des Niles beginnen, wenn die Sonne im Zeichen des Löwen stehe.3) Solche Löwenköpfe mit offenem Maule zur Ableitung des Regenwassers

1) Piper, a. a. O., I. S. 37 – 158; Winckelmanns Werke, IV. S. 108 ff. und 162 ff.
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[353/0373] Dreimal sann er (Diomedes) umher in des Herzens Geist und Empfindung; Dreimal scholl vom Ida das Donnergetön des Kronion, Troja’s Volk ankündend der Schlacht umwechselnden Siegsruhm. Professor Piper in Berlin, welcher zur Erforschung der christlichen Kunstdenkmale mit königlicher Unterstützung weite Reisen gemacht, hat vorzüglich in dem ersten Bande seiner Mythologie und Symbolik der christlichen Kunst den Beweis geleistet, wie eine Menge religiöser Vorstellungen und künstlerischer Anschauungen aus der griechischen und römischen Mythologie in das Christenthum übergegangen sind und zwar in einer doppelten Weise, dass mythologische Personen und Gegenstände einerseits als Typen für christliche Vorstellungen dienten, andererseits in ihrer eigentlichen mythologischen Bedeutung unter christliche Darstellungen aufgenommen wurden. So wurde z. B. das Zeusideal zur Darstellung für Gott-Vater und der Typus des Apollo, Herakles und Orpheus für Christus benutzt; 1) ferner der Hesperiden-Baum mit dem Drachen für den Paradiesesbaum, Heliosaufgang für Elias Himmelfahrt, Hermes Kriophoros für Christus als den guten Hirten. – Ferner finden sich die 3 grossen oder kleinen Lichter als Gott Vater zwischen Sonne und Mond zu Tribsees, einer kleinen Stadt in Neuvorpommern, 2) wobei Sonne und Mond sofort auch wieder in Adam und Eva, in die männliche und weibliche Menschheit übergehen. Der Löwe, der Löwenkopf und Löwenrachen bei Brunnen oder bei Wasserabflüssen und Wasserableitungen, namentlich auf den Dächern der Dome und der Kirchen, entstammen der ägyptischen Symbolik und bezeichneten hier, dass die Ueberschwemmungen des Niles beginnen, wenn die Sonne im Zeichen des Löwen stehe. 3) Solche Löwenköpfe mit offenem Maule zur Ableitung des Regenwassers 1) Piper, a. a. O., I. S. 37 – 158; Winckelmanns Werke, IV. S. 108 ff. und 162 ff. 2) Schnaase, VI. S. 510. 3) Rich, Wörterbuch, unter Antefixa.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/373>, abgerufen am 24.11.2024.