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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Den siebenmonatlichen Winter und zugleich die Siebenzahl als die Zahl der Unterwelt und des Todes beweisen auch die sieben Walküren der Deutschen,1) indem diese sieben Walküren nichts Anderes als Vervielfältigungen der Freyja, der Erdgöttin selbst sind, welche als Todesgöttin, als weisse Frau, als Persephone sich sieben Monate in der Unterwelt aufhält und dann als Lebensgöttin, zur Oberwelt, zu der trauernden Mutter Demeter zurückkehrt. Die zwölf Walküren, welche sich den zwölf Zodiakalgöttern, den zwölf Asen, den zwölf Aposteln u. s. f. gleichstellen, sind die Freyja als die Herrin des Lebens und des Todes während des ganzen Jahres oder durch alle zwölf Monate. Wie der eine Jahres- und Sonnengott in zwölf Götter auseinandergeht, so auch seine weibliche Seite oder die Erdgöttin. Den sieben Walküren sind die sieben Musen verwandt, welche anstatt der gewöhnlichen Neunzahl der Musen sehr bezeichnend auf Lesbos, der Geburtsinsel des im siebenten Monate gebornen Apollo, erscheinen.2) Die Siebenzahl und nicht die Neunzahl der Musen ist die ursprüngliche und der Apollomythe entsprechende.3) Auch in der Travestie des Beilagers des Herakles und der Hebe von Epicharm singen nur sieben Musen das Hochzeitlied. Die sieben griechischen Musen sind die lauen Frühjahrswinde, welche nach dem abgelaufenen siebenmonatlichen Winter, den Apollo nach Delos tragen, d. h. die Erde wieder in Blüthen und Blumen kleiden, denn die Musen tragen ihren Namen von [fremdsprachliches Material], wehen, stürmen, zunächst im natürlichen und dann im geistigen Sinne. Wie die sieben und die zwölf Walküren nur die Freyja selbst sind, so sind auch die sieben Musen nur ein anderes Bild des Apollo und daher seine steten Begleiterinnen, sein Gefolge. Die sieben Walküren und die sieben Musen können zugleich auch auf die sieben Planetensphären bezogen werden, wie auch der deutsche Hackelberg, welcher alle sieben Jahre herumkommen soll, der Weltjäger heisst, weil er das Weltall, die Welten der

1) Simrok, Mythol., S. 392.
2) Preller, griech. Mythologie, I. S. 285.
3) Vergl. Buttmann (nach Hermann), über die mythologische Vorstellung der Musen, im Mythologus, I. S. 273 ff.

Den siebenmonatlichen Winter und zugleich die Siebenzahl als die Zahl der Unterwelt und des Todes beweisen auch die sieben Walküren der Deutschen,1) indem diese sieben Walküren nichts Anderes als Vervielfältigungen der Freyja, der Erdgöttin selbst sind, welche als Todesgöttin, als weisse Frau, als Persephone sich sieben Monate in der Unterwelt aufhält und dann als Lebensgöttin, zur Oberwelt, zu der trauernden Mutter Demeter zurückkehrt. Die zwölf Walküren, welche sich den zwölf Zodiakalgöttern, den zwölf Asen, den zwölf Aposteln u. s. f. gleichstellen, sind die Freyja als die Herrin des Lebens und des Todes während des ganzen Jahres oder durch alle zwölf Monate. Wie der eine Jahres- und Sonnengott in zwölf Götter auseinandergeht, so auch seine weibliche Seite oder die Erdgöttin. Den sieben Walküren sind die sieben Musen verwandt, welche anstatt der gewöhnlichen Neunzahl der Musen sehr bezeichnend auf Lesbos, der Geburtsinsel des im siebenten Monate gebornen Apollo, erscheinen.2) Die Siebenzahl und nicht die Neunzahl der Musen ist die ursprüngliche und der Apollomythe entsprechende.3) Auch in der Travestie des Beilagers des Herakles und der Hebe von Epicharm singen nur sieben Musen das Hochzeitlied. Die sieben griechischen Musen sind die lauen Frühjahrswinde, welche nach dem abgelaufenen siebenmonatlichen Winter, den Apollo nach Delos tragen, d. h. die Erde wieder in Blüthen und Blumen kleiden, denn die Musen tragen ihren Namen von [fremdsprachliches Material], wehen, stürmen, zunächst im natürlichen und dann im geistigen Sinne. Wie die sieben und die zwölf Walküren nur die Freyja selbst sind, so sind auch die sieben Musen nur ein anderes Bild des Apollo und daher seine steten Begleiterinnen, sein Gefolge. Die sieben Walküren und die sieben Musen können zugleich auch auf die sieben Planetensphären bezogen werden, wie auch der deutsche Hackelberg, welcher alle sieben Jahre herumkommen soll, der Weltjäger heisst, weil er das Weltall, die Welten der

1) Simrok, Mythol., S. 392.
2) Preller, griech. Mythologie, I. S. 285.
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[455/0475] Den siebenmonatlichen Winter und zugleich die Siebenzahl als die Zahl der Unterwelt und des Todes beweisen auch die sieben Walküren der Deutschen, 1) indem diese sieben Walküren nichts Anderes als Vervielfältigungen der Freyja, der Erdgöttin selbst sind, welche als Todesgöttin, als weisse Frau, als Persephone sich sieben Monate in der Unterwelt aufhält und dann als Lebensgöttin, zur Oberwelt, zu der trauernden Mutter Demeter zurückkehrt. Die zwölf Walküren, welche sich den zwölf Zodiakalgöttern, den zwölf Asen, den zwölf Aposteln u. s. f. gleichstellen, sind die Freyja als die Herrin des Lebens und des Todes während des ganzen Jahres oder durch alle zwölf Monate. Wie der eine Jahres- und Sonnengott in zwölf Götter auseinandergeht, so auch seine weibliche Seite oder die Erdgöttin. Den sieben Walküren sind die sieben Musen verwandt, welche anstatt der gewöhnlichen Neunzahl der Musen sehr bezeichnend auf Lesbos, der Geburtsinsel des im siebenten Monate gebornen Apollo, erscheinen. 2) Die Siebenzahl und nicht die Neunzahl der Musen ist die ursprüngliche und der Apollomythe entsprechende. 3) Auch in der Travestie des Beilagers des Herakles und der Hebe von Epicharm singen nur sieben Musen das Hochzeitlied. Die sieben griechischen Musen sind die lauen Frühjahrswinde, welche nach dem abgelaufenen siebenmonatlichen Winter, den Apollo nach Delos tragen, d. h. die Erde wieder in Blüthen und Blumen kleiden, denn die Musen tragen ihren Namen von _ , wehen, stürmen, zunächst im natürlichen und dann im geistigen Sinne. Wie die sieben und die zwölf Walküren nur die Freyja selbst sind, so sind auch die sieben Musen nur ein anderes Bild des Apollo und daher seine steten Begleiterinnen, sein Gefolge. Die sieben Walküren und die sieben Musen können zugleich auch auf die sieben Planetensphären bezogen werden, wie auch der deutsche Hackelberg, welcher alle sieben Jahre herumkommen soll, der Weltjäger heisst, weil er das Weltall, die Welten der 1) Simrok, Mythol., S. 392. 2) Preller, griech. Mythologie, I. S. 285. 3) Vergl. Buttmann (nach Hermann), über die mythologische Vorstellung der Musen, im Mythologus, I. S. 273 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/475>, abgerufen am 22.11.2024.