des Jahres, ist die Morgenröthe des Tages und des Jahres selbst. Namentlich aber ist der rothe Hahn in den Sagen gleich der Schwalbe und dem Kukuk der Bote des Frühlings, franz. printemps oder primun tempus, des deutschen Jahres, gr. [fremdsprachliches Material] und lat. ver.1) In diesem Sinne ist auch Christus besonders als der Bringer eines neuen Lebens und der Erwecker zum Leben aus dem Tode dem Hahne zu vergleichen und deshalb wurden auf den ältesten christlichen Grabsteinen Hahnenbilder eingemeisselt oder auch solche Bilder mit in das Grab gegeben, wie man z. B. bei Winterthur ein solches Bild ausgegraben hat. Auf dem Portale an der Altstädter Kirche zu Pforzheim befindet sich ein Hahn, der zuerst mit einem Löwen kämpft und dann auf einem gefesselten Löwen steht, welches Bild Wackernagel, S. 9, dahin deutet, dass Christus der Hahn sei im siegreichen Kampfe mit seinem Feinde, mit dem, der umhergeht wie ein brüllender Löwe und suchet, was er verschlinge. Wir möchtn diese Deutung als eine ganz richtige bezweifeln und halten es nicht für unwahrscheinlich, dass jenes Bild ein mithrisches sei, darstellend allerdings den siegreichen Kampf des Lichtes (des Parodars, des Mithra, des Sonneggottes) gegen die Finsterniss und das Böse, welches uralte Bild die mittelalterlichen Bauleute unbedenklich auch bei den christlichen Kirchen beibehielten und anbrachten. Der Löwe wird übrigens auch durch andere Thiere oder Ungethüme vertreten, wie z. B. in der Enge zu Bern keltisch-römische Scherbenstücke aus Siegelerde seit dem Jahre 1843 aufgefunden worden sind, welche in Reliefdarstellung einen Greifen mit einem Hahn zeigen.2) Auch darf wohl aus der Oeffnung von Mülheim im Kanton Thurgau vom J. 1475 die Bestimmung hervorgehoben werden: "Item, welcher der von Landenberg zehenden inhat, der soll den von Mülheimb ein gugelhan haben."3) Auch ist der Hahn ein Wappenthier und hier besonders an den gallischen Hahn zu erinnern; die Freiherrn von Güttingen am Bodensee trugen als Helmzier einen goldenen Hahn mit rothem Kamm und Schnabel;
1) Wackernagel, Epea pteroenta, Basel 1860, S. 7 ff.
2) Jahn, a. a. O., S. 222.
3) Grimm, Weisthümer, I. S. 263.
des Jahres, ist die Morgenröthe des Tages und des Jahres selbst. Namentlich aber ist der rothe Hahn in den Sagen gleich der Schwalbe und dem Kukuk der Bote des Frühlings, franz. printemps oder primun tempus, des deutschen Jahres, gr. [fremdsprachliches Material] und lat. ver.1) In diesem Sinne ist auch Christus besonders als der Bringer eines neuen Lebens und der Erwecker zum Leben aus dem Tode dem Hahne zu vergleichen und deshalb wurden auf den ältesten christlichen Grabsteinen Hahnenbilder eingemeisselt oder auch solche Bilder mit in das Grab gegeben, wie man z. B. bei Winterthur ein solches Bild ausgegraben hat. Auf dem Portale an der Altstädter Kirche zu Pforzheim befindet sich ein Hahn, der zuerst mit einem Löwen kämpft und dann auf einem gefesselten Löwen steht, welches Bild Wackernagel, S. 9, dahin deutet, dass Christus der Hahn sei im siegreichen Kampfe mit seinem Feinde, mit dem, der umhergeht wie ein brüllender Löwe und suchet, was er verschlinge. Wir möchtn diese Deutung als eine ganz richtige bezweifeln und halten es nicht für unwahrscheinlich, dass jenes Bild ein mithrisches sei, darstellend allerdings den siegreichen Kampf des Lichtes (des Parôdars, des Mithra, des Sonneggottes) gegen die Finsterniss und das Böse, welches uralte Bild die mittelalterlichen Bauleute unbedenklich auch bei den christlichen Kirchen beibehielten und anbrachten. Der Löwe wird übrigens auch durch andere Thiere oder Ungethüme vertreten, wie z. B. in der Enge zu Bern keltisch-römische Scherbenstücke aus Siegelerde seit dem Jahre 1843 aufgefunden worden sind, welche in Reliefdarstellung einen Greifen mit einem Hahn zeigen.2) Auch darf wohl aus der Oeffnung von Mülheim im Kanton Thurgau vom J. 1475 die Bestimmung hervorgehoben werden: „Item, welcher der von Landenberg zehenden inhat, der soll den von Mülheimb ein gugelhan haben.“3) Auch ist der Hahn ein Wappenthier und hier besonders an den gallischen Hahn zu erinnern; die Freiherrn von Güttingen am Bodensee trugen als Helmzier einen goldenen Hahn mit rothem Kamm und Schnabel;
1) Wackernagel, Epea pteroenta, Basel 1860, S. 7 ff.
2) Jahn, a. a. O., S. 222.
3) Grimm, Weisthümer, I. S. 263.
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des Jahres, ist die Morgenröthe des Tages und des Jahres selbst. Namentlich aber ist der rothe Hahn in den Sagen gleich der Schwalbe und dem Kukuk der Bote des Frühlings, franz. printemps oder primun tempus, des deutschen Jahres, gr. _ und lat. ver. 1) In diesem Sinne ist auch Christus besonders als der Bringer eines neuen Lebens und der Erwecker zum Leben aus dem Tode dem Hahne zu vergleichen und deshalb wurden auf den ältesten christlichen Grabsteinen Hahnenbilder eingemeisselt oder auch solche Bilder mit in das Grab gegeben, wie man z. B. bei Winterthur ein solches Bild ausgegraben hat. Auf dem Portale an der Altstädter Kirche zu Pforzheim befindet sich ein Hahn, der zuerst mit einem Löwen kämpft und dann auf einem gefesselten Löwen steht, welches Bild Wackernagel, S. 9, dahin deutet, dass Christus der Hahn sei im siegreichen Kampfe mit seinem Feinde, mit dem, der umhergeht wie ein brüllender Löwe und suchet, was er verschlinge. Wir möchtn diese Deutung als eine ganz richtige bezweifeln und halten es nicht für unwahrscheinlich, dass jenes Bild ein mithrisches sei, darstellend allerdings den siegreichen Kampf des Lichtes (des Parôdars, des Mithra, des Sonneggottes) gegen die Finsterniss und das Böse, welches uralte Bild die mittelalterlichen Bauleute unbedenklich auch bei den christlichen Kirchen beibehielten und anbrachten. Der Löwe wird übrigens auch durch andere Thiere oder Ungethüme vertreten, wie z. B. in der Enge zu Bern keltisch-römische Scherbenstücke aus Siegelerde seit dem Jahre 1843 aufgefunden worden sind, welche in Reliefdarstellung einen Greifen mit einem Hahn zeigen. 2) Auch darf wohl aus der Oeffnung von Mülheim im Kanton Thurgau vom J. 1475 die Bestimmung hervorgehoben werden: „Item, welcher der von Landenberg zehenden inhat, der soll den von Mülheimb ein gugelhan haben.“ 3) Auch ist der Hahn ein Wappenthier und hier besonders an den gallischen Hahn zu erinnern; die Freiherrn von Güttingen am Bodensee trugen als Helmzier einen goldenen Hahn mit rothem Kamm und Schnabel;
1) Wackernagel, Epea pteroenta, Basel 1860, S. 7 ff.
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3) Grimm, Weisthümer, I. S. 263.
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