Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

Was bestimmt Sie, Westen zu verlassen und nach Osten zu reisen?
A. Einen Meister zu suchen und von ihm Unterricht zu erhalten.

Wer sind Sie, dass Sie Unterricht bedürfen?
A. Ein freier und angenommener Maurer.

Was für ein Mann muss ein freier und angenommener Maurer sein?
A. Ein freier Mann, von einem freien Weibe geboren, der Bruder eines Königs, der Genoss eines Fürsten oder der Gesellschafter eines Bettlers, wenn er ein Maurer ist.

Warum diese Gleichheiten unter den Maurern?
A. Wir sind alle Brüder von der Schöpfung her, aber noch viel mehr sind wir es durch die Exaft eines innigen Bundes.1)

Dass man nicht etwa zu behaupten geneigt sein möchte, der pythagoreische Buchstabe sei erst seit der Stiftung der neuenglischen Grossloge oder mit dem Jahre 1717 den maurerischen Symbolen eingefügt worden, bemerken wir, dass schon in dem im Jahr 1725 zu London gegen diese Grossloge von. einem Anhänger der alten Maurerei herausgegebenen: The grand Mystery of the Freemasons discover'd, unter den Zeichen, einen echten Freimaurer zu erkennen, aufgeführt wird: "Man beschreibt einen rechten Winkel, indem man die Haken zusammensetzt, und die Zehen beider Füsse auswärts, in einiger Entfernung, oder durch eine andere Art von Triangel."2) Diese andere Art von Triangel der Füsse ist der Triangel oder pythagoreische Buchstabe. Der dort auch mitgetheilte Gruss des besuchenden Maurers und Bruders: "Die Meister und Genossen der ehrwürdigen Gesellschaft, von welcher ich komme, grüssen Euch alle schön," worauf geantwortet wird: "Gott grüsse schön die Meister und Genossen der ehrwürdigen Gesellschaft, von welcher Ihr kommt," ist der uralte Gruss der alten Schenk- oder Grussmaurer, wie Jeder weiss und erkennt, der jemals eine deutsche Hand-

1) Krause, I. 2. 8. 117.
2) Krause, I. 2. S. 47.

Was bestimmt Sie, Westen zu verlassen und nach Osten zu reisen?
A. Einen Meister zu suchen und von ihm Unterricht zu erhalten.

Wer sind Sie, dass Sie Unterricht bedürfen?
A. Ein freier und angenommener Maurer.

Was für ein Mann muss ein freier und angenommener Maurer sein?
A. Ein freier Mann, von einem freien Weibe geboren, der Bruder eines Königs, der Genoss eines Fürsten oder der Gesellschafter eines Bettlers, wenn er ein Maurer ist.

Warum diese Gleichheiten unter den Maurern?
A. Wir sind alle Brüder von der Schöpfung her, aber noch viel mehr sind wir es durch die Exaft eines innigen Bundes.1)

Dass man nicht etwa zu behaupten geneigt sein möchte, der pythagoreische Buchstabe sei erst seit der Stiftung der neuenglischen Grossloge oder mit dem Jahre 1717 den maurerischen Symbolen eingefügt worden, bemerken wir, dass schon in dem im Jahr 1725 zu London gegen diese Grossloge von. einem Anhänger der alten Maurerei herausgegebenen: The grand Mystery of the Freemasons discover’d, unter den Zeichen, einen echten Freimaurer zu erkennen, aufgeführt wird: „Man beschreibt einen rechten Winkel, indem man die Haken zusammensetzt, und die Zehen beider Füsse auswärts, in einiger Entfernung, oder durch eine andere Art von Triangel.2) Diese andere Art von Triangel der Füsse ist der Triangel oder pythagoreische Buchstabe. Der dort auch mitgetheilte Gruss des besuchenden Maurers und Bruders: „Die Meister und Genossen der ehrwürdigen Gesellschaft, von welcher ich komme, grüssen Euch alle schön,“ worauf geantwortet wird: „Gott grüsse schön die Meister und Genossen der ehrwürdigen Gesellschaft, von welcher Ihr kommt,“ ist der uralte Gruss der alten Schenk- oder Grussmaurer, wie Jeder weiss und erkennt, der jemals eine deutsche Hand-

1) Krause, I. 2. 8. 117.
2) Krause, I. 2. S. 47.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0102" n="82"/>
        <cit rendition="#c">
          <quote>
            <p>
 Was bestimmt Sie, Westen zu verlassen und nach Osten zu reisen?<lb/>
A. Einen Meister zu suchen und von ihm Unterricht
 zu erhalten.</p>
            <p>
 Wer sind Sie, dass Sie Unterricht bedürfen?<lb/>
A. Ein freier und angenommener Maurer.</p>
            <p>
 Was für ein Mann muss ein freier und angenommener Maurer sein?<lb/>
A. Ein freier Mann, von einem freien Weibe geboren, <hi rendition="#g">der Bruder eines Königs, der Genoss eines Fürsten oder der Gesellschafter eines Bettlers</hi>, wenn er ein Maurer ist.</p>
            <p>
 Warum diese Gleichheiten unter den Maurern?<lb/>
A. <hi rendition="#g">Wir sind alle Brüder von der Schöpfung her</hi>, aber noch viel mehr sind wir es durch die Exaft eines innigen Bundes.<note place="foot" n="1)">Krause, I. 2. 8. 117.<lb/></note></p>
          </quote>
        </cit>
        <p>
     Dass man nicht etwa zu behaupten geneigt sein möchte, der pythagoreische Buchstabe sei erst seit der Stiftung der neuenglischen Grossloge oder mit dem Jahre 1717 den maurerischen Symbolen eingefügt worden, bemerken wir, dass schon in dem im Jahr 1725 zu London gegen diese Grossloge von. einem Anhänger der alten Maurerei herausgegebenen: The grand Mystery of the Freemasons discover&#x2019;d, unter den Zeichen, einen echten Freimaurer zu erkennen, aufgeführt wird: &#x201E;Man beschreibt einen rechten Winkel, indem man die Haken zusammensetzt, und die Zehen beider Füsse auswärts, in einiger Entfernung, <hi rendition="#g">oder durch eine andere Art von Triangel.</hi>&#x201C;<note place="foot" n="2)">Krause, I. 2. S. 47.<lb/></note> Diese andere Art von Triangel der Füsse ist der Triangel oder pythagoreische Buchstabe. Der dort auch mitgetheilte Gruss des besuchenden Maurers und Bruders: &#x201E;Die Meister und Genossen der ehrwürdigen Gesellschaft, von welcher ich komme, grüssen Euch alle schön,&#x201C; worauf geantwortet wird: &#x201E;Gott grüsse schön die Meister und Genossen der ehrwürdigen Gesellschaft, von welcher Ihr kommt,&#x201C; ist der uralte Gruss der alten Schenk- oder Grussmaurer, wie Jeder weiss und erkennt, der jemals eine deutsche Hand-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[82/0102] Was bestimmt Sie, Westen zu verlassen und nach Osten zu reisen? A. Einen Meister zu suchen und von ihm Unterricht zu erhalten. Wer sind Sie, dass Sie Unterricht bedürfen? A. Ein freier und angenommener Maurer. Was für ein Mann muss ein freier und angenommener Maurer sein? A. Ein freier Mann, von einem freien Weibe geboren, der Bruder eines Königs, der Genoss eines Fürsten oder der Gesellschafter eines Bettlers, wenn er ein Maurer ist. Warum diese Gleichheiten unter den Maurern? A. Wir sind alle Brüder von der Schöpfung her, aber noch viel mehr sind wir es durch die Exaft eines innigen Bundes. 1) Dass man nicht etwa zu behaupten geneigt sein möchte, der pythagoreische Buchstabe sei erst seit der Stiftung der neuenglischen Grossloge oder mit dem Jahre 1717 den maurerischen Symbolen eingefügt worden, bemerken wir, dass schon in dem im Jahr 1725 zu London gegen diese Grossloge von. einem Anhänger der alten Maurerei herausgegebenen: The grand Mystery of the Freemasons discover’d, unter den Zeichen, einen echten Freimaurer zu erkennen, aufgeführt wird: „Man beschreibt einen rechten Winkel, indem man die Haken zusammensetzt, und die Zehen beider Füsse auswärts, in einiger Entfernung, oder durch eine andere Art von Triangel.“ 2) Diese andere Art von Triangel der Füsse ist der Triangel oder pythagoreische Buchstabe. Der dort auch mitgetheilte Gruss des besuchenden Maurers und Bruders: „Die Meister und Genossen der ehrwürdigen Gesellschaft, von welcher ich komme, grüssen Euch alle schön,“ worauf geantwortet wird: „Gott grüsse schön die Meister und Genossen der ehrwürdigen Gesellschaft, von welcher Ihr kommt,“ ist der uralte Gruss der alten Schenk- oder Grussmaurer, wie Jeder weiss und erkennt, der jemals eine deutsche Hand- 1) Krause, I. 2. 8. 117. 2) Krause, I. 2. S. 47.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-21T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-21T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/102
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/102>, abgerufen am 22.12.2024.