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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Buddhisten Frauen von den Weihen, selbst den höchsten, nicht ausgeschlossen.1) Auch in die etruskischen Mysterien scheinen nach Lajard, recherches, S. 323, Anm. 3, Frauen eingeweiht worden zu sein. In die Mithrasmysterien wurden Frauen eingeweiht, was bestimmt festgestellt ist,2) ebenso, in die Mysterien zu Samothrace,3) sowie in die eleusinischen, weshalb hier dem Hierophanten eine Hierophantis aus dem Geschlechte der Phylliden und vielleicht noch eine zweite aus einem andern Gesehlechte zur Seite stand.4) Die mit den eleusinischen Geheimnissen der Demeter ursprünglich gleichen, wenn auch später durch Herbeiziehung noch anderer Gottheiten in den Mysteriendienst erweiterten und umgebildeten Mysterien zu Andania oder Anthania in Messenien hatten gleichfalls heilige Frauen [fremdsprachliches Material], welche beeidigt wurden und unter einem besondern Frauenaufseher [fremdsprachliches Material] standen. Sie trugen gleich den Hieroi oder heiligen Männern zu Andania Kopfbinden von weissem Wollenzeug und nahmen an dem Festmahle, an dem heiligen Mahle Antheil, wie sie natürlich eine besondere Priesterin hatten.5) Was auffallend bei den Mysterien zu Andania ist, ist die durch die im Jahre 1858 daselbst aufgefundene und von Sauppe mitgetheilte Inschrift, Z. 18, bezeugte Thatsache, dass sogar Sklavinnen eingeweiht wurden, welche Weihe Sauppe S. 52 daher auch auf die Sklaven ausdehnt. Der Demeterdienst mit den weiblichen Priesterinnen war den Griechen wohl von den Thrakern zugekommen.6) Auch die Druiden oder Kelten, welche Richter wegen der übereinstimmenden religiösen Glaubensansichten und Gebräuchen den Thrakern verwandt glaubt, hatten Schwesterschaften, besondere Frauenstifte, Druiades. Nicht gerechtfertigt ist es, wenn Brosi, die Kelten und Althelvetier, S. 94, behauptet, dass

1) Apostelgeschichte des Geistes, I. S. 96; Weiss, Kostümkunde, Stuttgart 1860, S. 53.
2) Preller, römische Mythologie, S. 763, Anm. 3.
3) Schoemann, griech. Alterthümer, II. S. 367.
4) Schoemann, a. a. O., II. S. 341 vergl. mit S. 352.
5) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 36-39 und, S. 47.
6) Vergl. Richter bei Ersch und Gruber, Encyklopädie, I. Bd. XXVII. S. 492.

Buddhisten Frauen von den Weihen, selbst den höchsten, nicht ausgeschlossen.1) Auch in die etruskischen Mysterien scheinen nach Lajard, recherches, S. 323, Anm. 3, Frauen eingeweiht worden zu sein. In die Mithrasmysterien wurden Frauen eingeweiht, was bestimmt festgestellt ist,2) ebenso, in die Mysterien zu Samothrace,3) sowie in die eleusinischen, weshalb hier dem Hierophanten eine Hierophantis aus dem Geschlechte der Phylliden und vielleicht noch eine zweite aus einem andern Gesehlechte zur Seite stand.4) Die mit den eleusinischen Geheimnissen der Demeter ursprünglich gleichen, wenn auch später durch Herbeiziehung noch anderer Gottheiten in den Mysteriendienst erweiterten und umgebildeten Mysterien zu Andania oder Anthania in Messenien hatten gleichfalls heilige Frauen [fremdsprachliches Material], welche beeidigt wurden und unter einem besondern Frauenaufseher [fremdsprachliches Material] standen. Sie trugen gleich den Hieroi oder heiligen Männern zu Andania Kopfbinden von weissem Wollenzeug und nahmen an dem Festmahle, an dem heiligen Mahle Antheil, wie sie natürlich eine besondere Priesterin hatten.5) Was auffallend bei den Mysterien zu Andania ist, ist die durch die im Jahre 1858 daselbst aufgefundene und von Sauppe mitgetheilte Inschrift, Z. 18, bezeugte Thatsache, dass sogar Sklavinnen eingeweiht wurden, welche Weihe Sauppe S. 52 daher auch auf die Sklaven ausdehnt. Der Demeterdienst mit den weiblichen Priesterinnen war den Griechen wohl von den Thrakern zugekommen.6) Auch die Druiden oder Kelten, welche Richter wegen der übereinstimmenden religiösen Glaubensansichten und Gebräuchen den Thrakern verwandt glaubt, hatten Schwesterschaften, besondere Frauenstifte, Druiades. Nicht gerechtfertigt ist es, wenn Brosi, die Kelten und Althelvetier, S. 94, behauptet, dass

1) Apostelgeschichte des Geistes, I. S. 96; Weiss, Kostümkunde, Stuttgart 1860, S. 53.
2) Preller, römische Mythologie, S. 763, Anm. 3.
3) Schoemann, griech. Alterthümer, II. S. 367.
4) Schoemann, a. a. O., II. S. 341 vergl. mit S. 352.
5) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 36-39 und, S. 47.
6) Vergl. Richter bei Ersch und Gruber, Encyklopädie, I. Bd. XXVII. S. 492.
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 18, bezeugte Thatsache, dass sogar Sklavinnen eingeweiht wurden, welche Weihe Sauppe S. 52 daher
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[564/0580] Buddhisten Frauen von den Weihen, selbst den höchsten, nicht ausgeschlossen. 1) Auch in die etruskischen Mysterien scheinen nach Lajard, recherches, S. 323, Anm. 3, Frauen eingeweiht worden zu sein. In die Mithrasmysterien wurden Frauen eingeweiht, was bestimmt festgestellt ist, 2) ebenso, in die Mysterien zu Samothrace, 3) sowie in die eleusinischen, weshalb hier dem Hierophanten eine Hierophantis aus dem Geschlechte der Phylliden und vielleicht noch eine zweite aus einem andern Gesehlechte zur Seite stand. 4) Die mit den eleusinischen Geheimnissen der Demeter ursprünglich gleichen, wenn auch später durch Herbeiziehung noch anderer Gottheiten in den Mysteriendienst erweiterten und umgebildeten Mysterien zu Andania oder Anthania in Messenien hatten gleichfalls heilige Frauen _ , welche beeidigt wurden und unter einem besondern Frauenaufseher _ standen. Sie trugen gleich den Hieroi oder heiligen Männern zu Andania Kopfbinden von weissem Wollenzeug und nahmen an dem Festmahle, an dem heiligen Mahle Antheil, wie sie natürlich eine besondere Priesterin hatten. 5) Was auffallend bei den Mysterien zu Andania ist, ist die durch die im Jahre 1858 daselbst aufgefundene und von Sauppe mitgetheilte Inschrift, Z. 18, bezeugte Thatsache, dass sogar Sklavinnen eingeweiht wurden, welche Weihe Sauppe S. 52 daher auch auf die Sklaven ausdehnt. Der Demeterdienst mit den weiblichen Priesterinnen war den Griechen wohl von den Thrakern zugekommen. 6) Auch die Druiden oder Kelten, welche Richter wegen der übereinstimmenden religiösen Glaubensansichten und Gebräuchen den Thrakern verwandt glaubt, hatten Schwesterschaften, besondere Frauenstifte, Druiades. Nicht gerechtfertigt ist es, wenn Brosi, die Kelten und Althelvetier, S. 94, behauptet, dass 1) Apostelgeschichte des Geistes, I. S. 96; Weiss, Kostümkunde, Stuttgart 1860, S. 53. 2) Preller, römische Mythologie, S. 763, Anm. 3. 3) Schoemann, griech. Alterthümer, II. S. 367. 4) Schoemann, a. a. O., II. S. 341 vergl. mit S. 352. 5) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 36-39 und, S. 47. 6) Vergl. Richter bei Ersch und Gruber, Encyklopädie, I. Bd. XXVII. S. 492.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 564. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/580>, abgerufen am 22.11.2024.