Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.naecea) errichtet sind.1) Bei den Mahlzeiten am Tage der Sabbathsfeier wurde dieselbe Sonderung der Geschlechter beachtet, und wenn nach der Mahlzeit heilige Lieder, Hymnen gesungen wurden, wurde ein Männer- und ein Weiberchor gebildet, welche beide Chöre bald abwechselnd, bald mit einander sangen.2) Diese Sabbathsgesänge der Therapeuten sollen nach Philo fortgesetzt worden sein, bis der Tag anbrach; sobald sie die Sonne erblichten, streckten sie die Hände gegen den Himmel und flehten um einen glücklichen Tag, um Wahrheit und Schärfung der Augen ihres Geistes, worauf jeder in seine Zelle zurückkehrte. Solche Mahlzeiten wurden mit einem allgemeinem Gebete zu Gott eröffnet, dass ihm die bevorstehende Mahlzeit angenehm und wohlgefällig sein möge; bei Tische setzten sich alle nach dem Alter ihres Eintrittes in den Orden, die Männer zur rechten und die Weiber zur linken Seite des Saales, und die Jüngern mussten die Aeltern bedienen, da keine besondere Diener gebraucht wurden. Während des Speisens, wobei, wie es schon die Pythagoräer vorgeschrieben hatten,3) nur Wasser getrunken werden durfte, herrschte das grösste Stillschweigen. Dem Essen folgten geistliche Vorträge oder Unterhaltungen und Gesänge. - Die Theilhahme der Frauen an den Mysterien darf wohl als eine ursprünglich ägyptische und von Pythagoras den Aegyptern nachgeahmte Einrichtung angesehen werden, zumal sie sich nur bei den Therapeuten in Aegypten und nicht auch bei den ihnen doch sonst sehr nahe stehenden Essäern in Palästina findet. Bei den alten Aegyptern gab es wenigstens, was früher zweifelhaft war, aber durch neuere Forschungen zur Gewissheit erhoben ist, auch Priesterinnen, also weibliche Mysterieneingeweihte, welche aus der Priesterkaste oder aus dem königlichen Geschlechte genommen wurden.4) Ebenso waren bei den 1) Lübke, Geschichte der Architektur, S. 185 und
194. 2) Leutbecher, a. a. O., S. 28; Stäudlin, a. a. O., I. S. 471 ff. 3) Hegel, Geschichte der Philosophie, I. S. 224. 4) Benfey in der Encyklopädie von Ersch und Gruber, Sect. II. Bd.
XVII. S. 20.
naecea) errichtet sind.1) Bei den Mahlzeiten am Tage der Sabbathsfeier wurde dieselbe Sonderung der Geschlechter beachtet, und wenn nach der Mahlzeit heilige Lieder, Hymnen gesungen wurden, wurde ein Männer- und ein Weiberchor gebildet, welche beide Chöre bald abwechselnd, bald mit einander sangen.2) Diese Sabbathsgesänge der Therapeuten sollen nach Philo fortgesetzt worden sein, bis der Tag anbrach; sobald sie die Sonne erblichten, streckten sie die Hände gegen den Himmel und flehten um einen glücklichen Tag, um Wahrheit und Schärfung der Augen ihres Geistes, worauf jeder in seine Zelle zurückkehrte. Solche Mahlzeiten wurden mit einem allgemeinem Gebete zu Gott eröffnet, dass ihm die bevorstehende Mahlzeit angenehm und wohlgefällig sein möge; bei Tische setzten sich alle nach dem Alter ihres Eintrittes in den Orden, die Männer zur rechten und die Weiber zur linken Seite des Saales, und die Jüngern mussten die Aeltern bedienen, da keine besondere Diener gebraucht wurden. Während des Speisens, wobei, wie es schon die Pythagoräer vorgeschrieben hatten,3) nur Wasser getrunken werden durfte, herrschte das grösste Stillschweigen. Dem Essen folgten geistliche Vorträge oder Unterhaltungen und Gesänge. – Die Theilhahme der Frauen an den Mysterien darf wohl als eine ursprünglich ägyptische und von Pythagoras den Aegyptern nachgeahmte Einrichtung angesehen werden, zumal sie sich nur bei den Therapeuten in Aegypten und nicht auch bei den ihnen doch sonst sehr nahe stehenden Essäern in Palästina findet. Bei den alten Aegyptern gab es wenigstens, was früher zweifelhaft war, aber durch neuere Forschungen zur Gewissheit erhoben ist, auch Priesterinnen, also weibliche Mysterieneingeweihte, welche aus der Priesterkaste oder aus dem königlichen Geschlechte genommen wurden.4) Ebenso waren bei den 1) Lübke, Geschichte der Architektur, S. 185 und
194. 2) Leutbecher, a. a. O., S. 28; Stäudlin, a. a. O., I. S. 471 ff. 3) Hegel, Geschichte der Philosophie, I. S. 224. 4) Benfey in der Encyklopädie von Ersch und Gruber, Sect. II. Bd.
XVII. S. 20.
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naecea) errichtet sind. 1) Bei den Mahlzeiten am Tage der Sabbathsfeier wurde dieselbe Sonderung der Geschlechter beachtet, und wenn nach der Mahlzeit heilige Lieder, Hymnen gesungen wurden, wurde ein Männer- und ein Weiberchor gebildet, welche beide Chöre bald abwechselnd, bald mit einander sangen. 2) Diese Sabbathsgesänge der Therapeuten sollen nach Philo fortgesetzt worden sein, bis der Tag anbrach; sobald sie die Sonne erblichten, streckten sie die Hände gegen den Himmel und flehten um einen glücklichen Tag, um Wahrheit und Schärfung der Augen ihres Geistes, worauf jeder in seine Zelle zurückkehrte. Solche Mahlzeiten wurden mit einem allgemeinem Gebete zu Gott eröffnet, dass ihm die bevorstehende Mahlzeit angenehm und wohlgefällig sein möge; bei Tische setzten sich alle nach dem Alter ihres Eintrittes in den Orden, die Männer zur rechten und die Weiber zur linken Seite des Saales, und die Jüngern mussten die Aeltern bedienen, da keine besondere Diener gebraucht wurden. Während des Speisens, wobei, wie es schon die Pythagoräer vorgeschrieben hatten, 3) nur Wasser getrunken werden durfte, herrschte das grösste Stillschweigen. Dem Essen folgten geistliche Vorträge oder Unterhaltungen und Gesänge. – Die Theilhahme der Frauen an den Mysterien darf wohl als eine ursprünglich ägyptische und von Pythagoras den Aegyptern nachgeahmte Einrichtung angesehen werden, zumal sie sich nur bei den Therapeuten in Aegypten und nicht auch bei den ihnen doch sonst sehr nahe stehenden Essäern in Palästina findet. Bei den alten Aegyptern gab es wenigstens, was früher zweifelhaft war, aber durch neuere Forschungen zur Gewissheit erhoben ist, auch Priesterinnen, also weibliche Mysterieneingeweihte, welche aus der Priesterkaste oder aus dem königlichen Geschlechte genommen wurden. 4) Ebenso waren bei den
1) Lübke, Geschichte der Architektur, S. 185 und 194.
2) Leutbecher, a. a. O., S. 28; Stäudlin, a. a. O., I. S. 471 ff.
3) Hegel, Geschichte der Philosophie, I. S. 224.
4) Benfey in der Encyklopädie von Ersch und Gruber, Sect. II. Bd. XVII. S. 20.
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