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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Theilnehmer an der durch Johannes den Täufer vorbereiteten und durch Jesus zum Durchbruch gebrachten Reformation des Judenthums mussten sie nothwendig den Pharisäern und Sadducäern verhasst, vom Tempelbesuch ausgeschlossen und dazu gebracht werden, dass sie sich den ersten Geheimverbindungen und Verbrüderungen der Christen, wie solche in den Johannis-Mysterien und ähnlichen Instituten sich ergaben, anzuschliessen für gut hielten. Sie trugen alle die Spade. - - Wie alt die Verbindung der Essäer schon gewesen sein möge, ehe sie zur Zeit der Nakkabäer unter Jonathan, 170 v. Chr.1) und vielleicht noch 150 Jahre früher anfing, eine kräftige Trägerin und Vertreterin besserer religiöser und politischer Ansichten zu werden, das lässt sich zuvörderst weder aus Philo, noch aus Josephus allein mit voller Bestimmtheit entscheiden. Darüber müssen die Talmudisten befragt werden. Gerade aus dem, was diese von den Essäern oder Chaschdim, die bei ihnen identisch sind, in ihren Commentaren zur Halacha, zur Mischna und an andern Orten zu den einzelnen Titeln derselben bemerken, - besonders daraus, dass sie die Fortsetzung der Propheten und deren Söhne gewesen seien, lässt sich mit einem hohen Grade von Gewissheit annehmen, dass Philo in seinem Fragmente "über die Juden" volle Wahrheit berichtet, wenn er sagt, die Essäer reichten bis auf Moses zurück, und dieser habe selbst viele seiner Vertrauten ermuntert, ihrem Bunde beizutreten. Damit stimmt dann auch eine Hauptstelle in Josephus' "Alterthümern" (XVIII. 1, §.2) recht gut überein, wo es heisst: "Es finden sich bei den Juden von uralter Zeit her drei philosophische Auffassungen der Patriarchenlehre, nämlich die der Essäer, die der Sadducäer und die der Pharisäer." Auch passt dann, wenn er ihnen (§.5) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 36-39 und, S. 47. das Prädikat der Gerechten als ein ihnen von uralter Zeit her zukömmliches bezeichnet. Von der Vergangenheit verstanden, sind endlich auch hier die Worte des Plinius ein Zeugniss mehr, wenn er von den Essäern sagt: "Ita (durch beständig fortdauernden Beitritt neuer Mitglieder) per seculorum millia gens aeterna est, in qua nemo,

1) Josephus, Antiq. XIII, 5, 9.

Theilnehmer an der durch Johannes den Täufer vorbereiteten und durch Jesus zum Durchbruch gebrachten Reformation des Judenthums mussten sie nothwendig den Pharisäern und Sadducäern verhasst, vom Tempelbesuch ausgeschlossen und dazu gebracht werden, dass sie sich den ersten Geheimverbindungen und Verbrüderungen der Christen, wie solche in den Johannis-Mysterien und ähnlichen Instituten sich ergaben, anzuschliessen für gut hielten. Sie trugen alle die Spade. – – Wie alt die Verbindung der Essäer schon gewesen sein möge, ehe sie zur Zeit der Nakkabäer unter Jonathan, 170 v. Chr.1) und vielleicht noch 150 Jahre früher anfing, eine kräftige Trägerin und Vertreterin besserer religiöser und politischer Ansichten zu werden, das lässt sich zuvörderst weder aus Philo, noch aus Josephus allein mit voller Bestimmtheit entscheiden. Darüber müssen die Talmudisten befragt werden. Gerade aus dem, was diese von den Essäern oder Chaschdim, die bei ihnen identisch sind, in ihren Commentaren zur Halacha, zur Mischna und an andern Orten zu den einzelnen Titeln derselben bemerken, – besonders daraus, dass sie die Fortsetzung der Propheten und deren Söhne gewesen seien, lässt sich mit einem hohen Grade von Gewissheit annehmen, dass Philo in seinem Fragmente „über die Juden“ volle Wahrheit berichtet, wenn er sagt, die Essäer reichten bis auf Moses zurück, und dieser habe selbst viele seiner Vertrauten ermuntert, ihrem Bunde beizutreten. Damit stimmt dann auch eine Hauptstelle in Josephus’ „Alterthümern“ (XVIII. 1, §.2) recht gut überein, wo es heisst: „Es finden sich bei den Juden von uralter Zeit her drei philosophische Auffassungen der Patriarchenlehre, nämlich die der Essäer, die der Sadducäer und die der Pharisäer.“ Auch passt dann, wenn er ihnen (§.5) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 36-39 und, S. 47. das Prädikat der Gerechten als ein ihnen von uralter Zeit her zukömmliches bezeichnet. Von der Vergangenheit verstanden, sind endlich auch hier die Worte des Plinius ein Zeugniss mehr, wenn er von den Essäern sagt: „Ita (durch beständig fortdauernden Beitritt neuer Mitglieder) per seculorum millia gens aeterna est, in qua nemo,

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 sie sich den ersten Geheimverbindungen und Verbrüderungen der Christen, wie solche in den
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 religiöser und politischer Ansichten zu werden, das lässt sich zuvörderst weder aus Philo, noch aus
 Josephus allein mit voller Bestimmtheit entscheiden. Darüber müssen die Talmudisten befragt werden.
 Gerade aus dem, was diese von den Essäern oder Chaschdim, die bei ihnen identisch sind, in ihren
 Commentaren zur Halacha, zur Mischna und an andern Orten zu den einzelnen Titeln derselben bemerken,
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 mit einem hohen Grade von Gewissheit annehmen, dass Philo in seinem Fragmente &#x201E;über die Juden&#x201C; volle
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 S. 47. das Prädikat der Gerechten als ein ihnen von uralter Zeit her zukömmliches bezeichnet.
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[546/0562] Theilnehmer an der durch Johannes den Täufer vorbereiteten und durch Jesus zum Durchbruch gebrachten Reformation des Judenthums mussten sie nothwendig den Pharisäern und Sadducäern verhasst, vom Tempelbesuch ausgeschlossen und dazu gebracht werden, dass sie sich den ersten Geheimverbindungen und Verbrüderungen der Christen, wie solche in den Johannis-Mysterien und ähnlichen Instituten sich ergaben, anzuschliessen für gut hielten. Sie trugen alle die Spade. – – Wie alt die Verbindung der Essäer schon gewesen sein möge, ehe sie zur Zeit der Nakkabäer unter Jonathan, 170 v. Chr. 1) und vielleicht noch 150 Jahre früher anfing, eine kräftige Trägerin und Vertreterin besserer religiöser und politischer Ansichten zu werden, das lässt sich zuvörderst weder aus Philo, noch aus Josephus allein mit voller Bestimmtheit entscheiden. Darüber müssen die Talmudisten befragt werden. Gerade aus dem, was diese von den Essäern oder Chaschdim, die bei ihnen identisch sind, in ihren Commentaren zur Halacha, zur Mischna und an andern Orten zu den einzelnen Titeln derselben bemerken, – besonders daraus, dass sie die Fortsetzung der Propheten und deren Söhne gewesen seien, lässt sich mit einem hohen Grade von Gewissheit annehmen, dass Philo in seinem Fragmente „über die Juden“ volle Wahrheit berichtet, wenn er sagt, die Essäer reichten bis auf Moses zurück, und dieser habe selbst viele seiner Vertrauten ermuntert, ihrem Bunde beizutreten. Damit stimmt dann auch eine Hauptstelle in Josephus’ „Alterthümern“ (XVIII. 1, §.2) recht gut überein, wo es heisst: „Es finden sich bei den Juden von uralter Zeit her drei philosophische Auffassungen der Patriarchenlehre, nämlich die der Essäer, die der Sadducäer und die der Pharisäer.“ Auch passt dann, wenn er ihnen (§.5) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 36-39 und, S. 47. das Prädikat der Gerechten als ein ihnen von uralter Zeit her zukömmliches bezeichnet. Von der Vergangenheit verstanden, sind endlich auch hier die Worte des Plinius ein Zeugniss mehr, wenn er von den Essäern sagt: „Ita (durch beständig fortdauernden Beitritt neuer Mitglieder) per seculorum millia gens aeterna est, in qua nemo, 1) Josephus, Antiq. XIII, 5, 9.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/562>, abgerufen am 25.11.2024.