Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.nur drei Aehren stehen zu lassen und gewöhnlich mit Einer Hand in einen Knoten zu schlingen. Er wird hierauf mit Blumen bekränzt und nicht selten ein Stückchen Brod oder eine weizene Nudel hineingebunden. Alsdann versammelt sich das ganze Hausgesinde um den Oswald (Wuotan), dankt für die glückliche Ernte, bittet um künftigen Segen und die Schnitter jauchzen und tanzen um das dargebrachte Dankopfer.1) Ebenso bleiben in der Oberpfalz, wie zwischen dem Inn und der Salzach, beim Raufen des Hanfes, bei dem sogenannten Harfangen oder Harraufen, drei Stängel stehen für die Holda, welche zusammengebunden werden. Der im Untersberge schlafende Kaiser Karl der Grosse mit seinen Helden wird wieder erwachen, wenn sein silberweisser Bart dreimal um den vor ihm stehenden Marmortisch gewachsen ist und die Raben um den Berg fliegen,2) und ähnlich in manchen gleichen Sagen. Bei seinem Wiedererwachen wird Kaiser Karl die siegreiche Schlacht unter dem wiedergrünenden Birnbaum3) auf der Walserhaide schlagen und die Macht und Herrlichkeit des Reiches erneuern. Nach einer böhmischen Sage liegt Kaiser Karl im Berg Sion in Verzucknuss bis sein Bart neunmal um den Tisch gewachsen ist. Eine Oberpfälzer Sage lässt den Kaiser Karl V. mit seinem Heere im Sumpfe bei Weiden schlafen, bis sein Bart siebenmal um den Tisch wächst. Auch soll der Kaiser erwachen, wenn 24 Raben dreimal um den Untersberg fliegen. Die verdorrten Bäume der Sage, welche wieder blühen sollen, erklärt Quitzmann, a. a. O., S. 50, für die nordische Welt- 1) Quitzmann, a. a. O., S. 33 vergl. mit S. 109 unten. 2) Quitzmann, a. a. O.. S. 46. 3) Vergleiche über die vielen Sagen von solchen
Bäumen noch Quitzmann, S. 198 ff. Mit diesen Bäumen berühren sich auch die Menschenbäume, wie z. B.
in Tirol die Menschen vom heiligen Baume zu Nauders, aus der hohlen Esche zu Brunek, aus einer Buche
im Loach (loh), von faulen Stöcken im Walde geholt werden. In Niederösterreich verbindet.sich die
Baumabkunft mit dem Daherschwimmen auf dem Wasser, indem man erzählt, dass die Kinder auf einem
Baume, der weit im Meere steht, wachsen, und zwar an demselben in einer Schachtel mittels einer
Schnur hängen; sind sie reif, so reisst die Schnur und die Schachtel schwimmt durch das Wasser, bis
man sie auffängt (Quitzmann, S. 195).
nur drei Aehren stehen zu lassen und gewöhnlich mit Einer Hand in einen Knoten zu schlingen. Er wird hierauf mit Blumen bekränzt und nicht selten ein Stückchen Brod oder eine weizene Nudel hineingebunden. Alsdann versammelt sich das ganze Hausgesinde um den Oswald (Wuotan), dankt für die glückliche Ernte, bittet um künftigen Segen und die Schnitter jauchzen und tanzen um das dargebrachte Dankopfer.1) Ebenso bleiben in der Oberpfalz, wie zwischen dem Inn und der Salzach, beim Raufen des Hanfes, bei dem sogenannten Harfangen oder Harraufen, drei Stängel stehen für die Holda, welche zusammengebunden werden. Der im Untersberge schlafende Kaiser Karl der Grosse mit seinen Helden wird wieder erwachen, wenn sein silberweisser Bart dreimal um den vor ihm stehenden Marmortisch gewachsen ist und die Raben um den Berg fliegen,2) und ähnlich in manchen gleichen Sagen. Bei seinem Wiedererwachen wird Kaiser Karl die siegreiche Schlacht unter dem wiedergrünenden Birnbaum3) auf der Walserhaide schlagen und die Macht und Herrlichkeit des Reiches erneuern. Nach einer böhmischen Sage liegt Kaiser Karl im Berg Sion in Verzucknuss bis sein Bart neunmal um den Tisch gewachsen ist. Eine Oberpfälzer Sage lässt den Kaiser Karl V. mit seinem Heere im Sumpfe bei Weiden schlafen, bis sein Bart siebenmal um den Tisch wächst. Auch soll der Kaiser erwachen, wenn 24 Raben dreimal um den Untersberg fliegen. Die verdorrten Bäume der Sage, welche wieder blühen sollen, erklärt Quitzmann, a. a. O., S. 50, für die nordische Welt- 1) Quitzmann, a. a. O., S. 33 vergl. mit S. 109 unten. 2) Quitzmann, a. a. O.. S. 46. 3) Vergleiche über die vielen Sagen von solchen
Bäumen noch Quitzmann, S. 198 ff. Mit diesen Bäumen berühren sich auch die Menschenbäume, wie z. B.
in Tirol die Menschen vom heiligen Baume zu Nauders, aus der hohlen Esche zu Brunek, aus einer Buche
im Loach (lôh), von faulen Stöcken im Walde geholt werden. In Niederösterreich verbindet.sich die
Baumabkunft mit dem Daherschwimmen auf dem Wasser, indem man erzählt, dass die Kinder auf einem
Baume, der weit im Meere steht, wachsen, und zwar an demselben in einer Schachtel mittels einer
Schnur hängen; sind sie reif, so reisst die Schnur und die Schachtel schwimmt durch das Wasser, bis
man sie auffängt (Quitzmann, S. 195).
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nur drei Aehren stehen zu lassen und gewöhnlich mit Einer Hand in einen Knoten zu schlingen. Er wird hierauf mit Blumen bekränzt und nicht selten ein Stückchen Brod oder eine weizene Nudel hineingebunden. Alsdann versammelt sich das ganze Hausgesinde um den Oswald (Wuotan), dankt für die glückliche Ernte, bittet um künftigen Segen und die Schnitter jauchzen und tanzen um das dargebrachte Dankopfer. 1) Ebenso bleiben in der Oberpfalz, wie zwischen dem Inn und der Salzach, beim Raufen des Hanfes, bei dem sogenannten Harfangen oder Harraufen, drei Stängel stehen für die Holda, welche zusammengebunden werden. Der im Untersberge schlafende Kaiser Karl der Grosse mit seinen Helden wird wieder erwachen, wenn sein silberweisser Bart dreimal um den vor ihm stehenden Marmortisch gewachsen ist und die Raben um den Berg fliegen, 2) und ähnlich in manchen gleichen Sagen. Bei seinem Wiedererwachen wird Kaiser Karl die siegreiche Schlacht unter dem wiedergrünenden Birnbaum 3) auf der Walserhaide schlagen und die Macht und Herrlichkeit des Reiches erneuern. Nach einer böhmischen Sage liegt Kaiser Karl im Berg Sion in Verzucknuss bis sein Bart neunmal um den Tisch gewachsen ist. Eine Oberpfälzer Sage lässt den Kaiser Karl V. mit seinem Heere im Sumpfe bei Weiden schlafen, bis sein Bart siebenmal um den Tisch wächst. Auch soll der Kaiser erwachen, wenn 24 Raben dreimal um den Untersberg fliegen. Die verdorrten Bäume der Sage, welche wieder blühen sollen, erklärt Quitzmann, a. a. O., S. 50, für die nordische Welt-
1) Quitzmann, a. a. O., S. 33 vergl. mit S. 109 unten.
2) Quitzmann, a. a. O.. S. 46.
3) Vergleiche über die vielen Sagen von solchen Bäumen noch Quitzmann, S. 198 ff. Mit diesen Bäumen berühren sich auch die Menschenbäume, wie z. B. in Tirol die Menschen vom heiligen Baume zu Nauders, aus der hohlen Esche zu Brunek, aus einer Buche im Loach (lôh), von faulen Stöcken im Walde geholt werden. In Niederösterreich verbindet.sich die Baumabkunft mit dem Daherschwimmen auf dem Wasser, indem man erzählt, dass die Kinder auf einem Baume, der weit im Meere steht, wachsen, und zwar an demselben in einer Schachtel mittels einer Schnur hängen; sind sie reif, so reisst die Schnur und die Schachtel schwimmt durch das Wasser, bis man sie auffängt (Quitzmann, S. 195).
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