Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.
An einer andern Stelle des Rig-Veda wird dem Verstorbenen nachgerufen: "Gib dich hin dem mütterlichen Boden, der weitumfassenden huldreichen Erde; eine Jungfrau, zart wie Wolle ist sie dem Frommen, sie schütze dich vor Untergang."1) - Drei Hände Erde gaben nach der Ansicht des Römers dem unbestatteten Leichnam Ruhe im Schoosse der Mutter Erde. Die alten Thracier, welche Gfrörer, Urgeschichte des menschlichen Geschlechts, I. S. 40 ff., für Deutsche hält, setzten nach Herodot V, 7 und 8 die Todten drei Tage lang aus, und verehrten drei Götter, die von Herodot Ares, Dionysos und Artemis genannt werden. In einem Volksliede bei Pröhle, weltliche und geistliche Lieder, S. 56, fallen einem Jünglinge drei Rosen in seinen Schooss, zum Zeichen, dass er bald aus dem Erdenleben scheiden müsse. Nach Harrys, niedersächsische Sagen, Nro. 42, wird am Morgen des dritten Tages vor ihrem nahen Tode dieser durch eine auf ihren Sitz gelegte weisse Rose den Domherrn beim Dome zu Hildelsheim angekündigt. Die weisse Frau, welche im Schlosse zu Cleve den Tod der Königin Louise von Preussen durch ihr Erscheinen vorherverkündigte, erschien während dreier Nächte in allen Gängen des Schlosses in weissem Gewande, langsam und in stiller Trauer dahinschreitend; am vierten Tage war die Königin verschieden.2) Die Todesgöttin Hel ritt zur Zeit der Pest auf einem dreibeinigen Pferde, dem Todtenpferde, um.3) Drei ist die Zahl der Schicksals- und Todesgöttinnen, besonders der Nornen und gewöhnlich auch der Walküren, der Schwanjungfrauen; in den Nibelungen z. B. erscheinen bei der Ueberfahrt der Burgunder über die Donau drei Meerweiber, was drei Walküren sind, wie die drei Schwäne, welche 1) Roth, in der Zeitschrift d. d. m.
Gesellschaft, Bd. IX. S. 818. 2) Hocker, die Stammsagen der Hohenzollern und Welfen,
Seite 39. 3) Hocker, a. a. O., S. 49; Schwartz, Ursprung der Myth.,
Seite 226.
An einer andern Stelle des Rig-Veda wird dem Verstorbenen nachgerufen: „Gib dich hin dem mütterlichen Boden, der weitumfassenden huldreichen Erde; eine Jungfrau, zart wie Wolle ist sie dem Frommen, sie schütze dich vor Untergang.“1) – Drei Hände Erde gaben nach der Ansicht des Römers dem unbestatteten Leichnam Ruhe im Schoosse der Mutter Erde. Die alten Thracier, welche Gfrörer, Urgeschichte des menschlichen Geschlechts, I. S. 40 ff., für Deutsche hält, setzten nach Herodot V, 7 und 8 die Todten drei Tage lang aus, und verehrten drei Götter, die von Herodot Ares, Dionysos und Artemis genannt werden. In einem Volksliede bei Pröhle, weltliche und geistliche Lieder, S. 56, fallen einem Jünglinge drei Rosen in seinen Schooss, zum Zeichen, dass er bald aus dem Erdenleben scheiden müsse. Nach Harrys, niedersächsische Sagen, Nro. 42, wird am Morgen des dritten Tages vor ihrem nahen Tode dieser durch eine auf ihren Sitz gelegte weisse Rose den Domherrn beim Dome zu Hildelsheim angekündigt. Die weisse Frau, welche im Schlosse zu Cleve den Tod der Königin Louise von Preussen durch ihr Erscheinen vorherverkündigte, erschien während dreier Nächte in allen Gängen des Schlosses in weissem Gewande, langsam und in stiller Trauer dahinschreitend; am vierten Tage war die Königin verschieden.2) Die Todesgöttin Hel ritt zur Zeit der Pest auf einem dreibeinigen Pferde, dem Todtenpferde, um.3) Drei ist die Zahl der Schicksals- und Todesgöttinnen, besonders der Nornen und gewöhnlich auch der Walküren, der Schwanjungfrauen; in den Nibelungen z. B. erscheinen bei der Ueberfahrt der Burgunder über die Donau drei Meerweiber, was drei Walküren sind, wie die drei Schwäne, welche 1) Roth, in der Zeitschrift d. d. m.
Gesellschaft, Bd. IX. S. 818. 2) Hocker, die Stammsagen der Hohenzollern und Welfen,
Seite 39. 3) Hocker, a. a. O., S. 49; Schwartz, Ursprung der Myth.,
Seite 226.
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Erheb’ dich, Erde, thu’ ihm nichts zu Leide,
Empfang’ ihn freundlich und mit lieben Grüssen.
Umhüll’ ihn, Erde, wie den Sohn
Die Mutter hüllt in ihr Gewand.
An einer andern Stelle des Rig-Veda wird dem Verstorbenen nachgerufen: „Gib dich hin dem mütterlichen Boden, der weitumfassenden huldreichen Erde; eine Jungfrau, zart wie Wolle ist sie dem Frommen, sie schütze dich vor Untergang.“ 1) – Drei Hände Erde gaben nach der Ansicht des Römers dem unbestatteten Leichnam Ruhe im Schoosse der Mutter Erde. Die alten Thracier, welche Gfrörer, Urgeschichte des menschlichen Geschlechts, I. S. 40 ff., für Deutsche hält, setzten nach Herodot V, 7 und 8 die Todten drei Tage lang aus, und verehrten drei Götter, die von Herodot Ares, Dionysos und Artemis genannt werden. In einem Volksliede bei Pröhle, weltliche und geistliche Lieder, S. 56, fallen einem Jünglinge drei Rosen in seinen Schooss, zum Zeichen, dass er bald aus dem Erdenleben scheiden müsse. Nach Harrys, niedersächsische Sagen, Nro. 42, wird am Morgen des dritten Tages vor ihrem nahen Tode dieser durch eine auf ihren Sitz gelegte weisse Rose den Domherrn beim Dome zu Hildelsheim angekündigt. Die weisse Frau, welche im Schlosse zu Cleve den Tod der Königin Louise von Preussen durch ihr Erscheinen vorherverkündigte, erschien während dreier Nächte in allen Gängen des Schlosses in weissem Gewande, langsam und in stiller Trauer dahinschreitend; am vierten Tage war die Königin verschieden. 2) Die Todesgöttin Hel ritt zur Zeit der Pest auf einem dreibeinigen Pferde, dem Todtenpferde, um. 3) Drei ist die Zahl der Schicksals- und Todesgöttinnen, besonders der Nornen und gewöhnlich auch der Walküren, der Schwanjungfrauen; in den Nibelungen z. B. erscheinen bei der Ueberfahrt der Burgunder über die Donau drei Meerweiber, was drei Walküren sind, wie die drei Schwäne, welche
1) Roth, in der Zeitschrift d. d. m. Gesellschaft, Bd. IX. S. 818.
2) Hocker, die Stammsagen der Hohenzollern und Welfen, Seite 39.
3) Hocker, a. a. O., S. 49; Schwartz, Ursprung der Myth., Seite 226.
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