Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

chen Kampf der Maurer kämpfen solle und woher das Symbol entsprungen sei und stamme.

Die bewaffneten und kämpfenden Gottheiten des Alterthums sind das Uranfängliche, aber diese Gottheiten selbst sind dabei nur das Erzeugniss und das Spiegelbild des Kriegs- und Waffenlebens der Völker, bei welchen sie aufgekommen sind. Für die Urzeit der Menschheit könnte man in dieser Richtung einen dreifachen Gottesbegriff, drei Arten und Klassen von Göttern unterscheiden, je nachdem bei dem sie schaffenden und verehrenden Volke, die eine oder andere Lebensweise überwieget.

Den noch friedlich weidenden und das ganze Glück ihres Lebens in dem Besitze, in der Gesundheit und der Vermehrung, in dem Segen ihrer Heerden suchenden und findenden Hirtenvölkern erscheint Gott vorzugsweise unter dem Bilde eines guten Hirten der Heerden und der Menschen. Da aber solche Hirtenvölker viel auf den Weiden und Triften der Berge. des Waldes und des Feldes an Quellen, Bächen und Flüssen verweilen. gehören die Gottheiten der Berge. des Waldes und des Feldes, - der Quellen, Bäche und Flüsse wesentlich auch den Hirtenvölkern an, werden die Beschützer und Pfleger oder auch die Feinde und Verderber der Heerden und der Menschen. Weil die Urmenschheit von dem Hirtenleben ausging, besonders die arischen oder indo-germanischen Völker, haben sich auch in dem Glauben und in den Mythologieen aller alten Völker vielfache Ueberreste und Spuren der ursprünglichen Hirtengottheiten erhalten, vorzüglich selbst bei den Griechen und Römern. Der Begriff des göttlichen Hirten, der Hirtengottheiten ist der allerursprünglichste und uranfänglichste der Menschheit und der Völker und steht mit unauslöschlichen Zügen in der Sprache, in dem Glauben, in den Sagen und Sitten der Völker gesehrieben, 1) wie namentlich auch die heiligen Schriften der Juden und der Christen, die Schriften des alten und des neuen Bundes bezeugen. Das Volk Gottes, der Stamm Abrahams, Isaks und Jakobs war ja noch in Aegypten

1) Alpina für 1860, S. XXVI ff.

chen Kampf der Maurer kämpfen solle und woher das Symbol entsprungen sei und stamme.

Die bewaffneten und kämpfenden Gottheiten des Alterthums sind das Uranfängliche, aber diese Gottheiten selbst sind dabei nur das Erzeugniss und das Spiegelbild des Kriegs- und Waffenlebens der Völker, bei welchen sie aufgekommen sind. Für die Urzeit der Menschheit könnte man in dieser Richtung einen dreifachen Gottesbegriff, drei Arten und Klassen von Göttern unterscheiden, je nachdem bei dem sie schaffenden und verehrenden Volke, die eine oder andere Lebensweise überwieget.

Den noch friedlich weidenden und das ganze Glück ihres Lebens in dem Besitze, in der Gesundheit und der Vermehrung, in dem Segen ihrer Heerden suchenden und findenden Hirtenvölkern erscheint Gott vorzugsweise unter dem Bilde eines guten Hirten der Heerden und der Menschen. Da aber solche Hirtenvölker viel auf den Weiden und Triften der Berge. des Waldes und des Feldes an Quellen, Bächen und Flüssen verweilen. gehören die Gottheiten der Berge. des Waldes und des Feldes, – der Quellen, Bäche und Flüsse wesentlich auch den Hirtenvölkern an, werden die Beschützer und Pfleger oder auch die Feinde und Verderber der Heerden und der Menschen. Weil die Urmenschheit von dem Hirtenleben ausging, besonders die arischen oder indo-germanischen Völker, haben sich auch in dem Glauben und in den Mythologieen aller alten Völker vielfache Ueberreste und Spuren der ursprünglichen Hirtengottheiten erhalten, vorzüglich selbst bei den Griechen und Römern. Der Begriff des göttlichen Hirten, der Hirtengottheiten ist der allerursprünglichste und uranfänglichste der Menschheit und der Völker und steht mit unauslöschlichen Zügen in der Sprache, in dem Glauben, in den Sagen und Sitten der Völker gesehrieben, 1) wie namentlich auch die heiligen Schriften der Juden und der Christen, die Schriften des alten und des neuen Bundes bezeugen. Das Volk Gottes, der Stamm Abrahams, Isaks und Jakobs war ja noch in Aegypten

1) Alpina für 1860, S. XXVI ff.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0039" n="23"/>
chen Kampf der Maurer kämpfen solle und
 woher das Symbol entsprungen sei und stamme.</p>
        <p> Die bewaffneten und kämpfenden Gottheiten des Alterthums sind das Uranfängliche, aber diese
 Gottheiten selbst sind dabei nur das Erzeugniss und das Spiegelbild des Kriegs- und Waffenlebens der
 Völker, bei welchen sie aufgekommen sind. Für die Urzeit der Menschheit könnte man in dieser
 Richtung einen dreifachen Gottesbegriff, drei Arten und Klassen von Göttern unterscheiden, je
 nachdem bei dem sie schaffenden und verehrenden Volke, die eine oder andere Lebensweise
 überwieget.</p>
        <p> Den noch friedlich weidenden und das ganze Glück ihres Lebens in dem Besitze, in der Gesundheit
 und der Vermehrung, in dem Segen ihrer Heerden suchenden und findenden Hirtenvölkern erscheint Gott
 vorzugsweise unter dem Bilde eines guten Hirten der Heerden und der Menschen. Da aber solche
 Hirtenvölker viel auf den Weiden und Triften der Berge. des Waldes und des Feldes an Quellen, Bächen
 und Flüssen verweilen. gehören die Gottheiten der Berge. des Waldes und des Feldes, &#x2013; der Quellen,
 Bäche und Flüsse wesentlich auch den Hirtenvölkern an, werden die Beschützer und Pfleger oder auch
 die Feinde und Verderber der Heerden und der Menschen. Weil die Urmenschheit von dem Hirtenleben
 ausging, besonders die arischen oder indo-germanischen Völker, haben sich auch in dem Glauben und in
 den Mythologieen aller alten Völker vielfache Ueberreste und Spuren der ursprünglichen
 Hirtengottheiten erhalten, vorzüglich selbst bei den Griechen und Römern. Der Begriff des göttlichen
 Hirten, der Hirtengottheiten ist der allerursprünglichste und uranfänglichste der Menschheit und der
 Völker und steht mit unauslöschlichen Zügen in der Sprache, in dem Glauben, in den Sagen und Sitten
 der Völker gesehrieben, <note place="foot" n="1)">Alpina für 1860, S. XXVI ff. </note> wie
 namentlich auch die heiligen Schriften der Juden und der Christen, die Schriften des alten und des
 neuen Bundes bezeugen. Das Volk Gottes, der Stamm Abrahams, Isaks und Jakobs war ja noch in Aegypten
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[23/0039] chen Kampf der Maurer kämpfen solle und woher das Symbol entsprungen sei und stamme. Die bewaffneten und kämpfenden Gottheiten des Alterthums sind das Uranfängliche, aber diese Gottheiten selbst sind dabei nur das Erzeugniss und das Spiegelbild des Kriegs- und Waffenlebens der Völker, bei welchen sie aufgekommen sind. Für die Urzeit der Menschheit könnte man in dieser Richtung einen dreifachen Gottesbegriff, drei Arten und Klassen von Göttern unterscheiden, je nachdem bei dem sie schaffenden und verehrenden Volke, die eine oder andere Lebensweise überwieget. Den noch friedlich weidenden und das ganze Glück ihres Lebens in dem Besitze, in der Gesundheit und der Vermehrung, in dem Segen ihrer Heerden suchenden und findenden Hirtenvölkern erscheint Gott vorzugsweise unter dem Bilde eines guten Hirten der Heerden und der Menschen. Da aber solche Hirtenvölker viel auf den Weiden und Triften der Berge. des Waldes und des Feldes an Quellen, Bächen und Flüssen verweilen. gehören die Gottheiten der Berge. des Waldes und des Feldes, – der Quellen, Bäche und Flüsse wesentlich auch den Hirtenvölkern an, werden die Beschützer und Pfleger oder auch die Feinde und Verderber der Heerden und der Menschen. Weil die Urmenschheit von dem Hirtenleben ausging, besonders die arischen oder indo-germanischen Völker, haben sich auch in dem Glauben und in den Mythologieen aller alten Völker vielfache Ueberreste und Spuren der ursprünglichen Hirtengottheiten erhalten, vorzüglich selbst bei den Griechen und Römern. Der Begriff des göttlichen Hirten, der Hirtengottheiten ist der allerursprünglichste und uranfänglichste der Menschheit und der Völker und steht mit unauslöschlichen Zügen in der Sprache, in dem Glauben, in den Sagen und Sitten der Völker gesehrieben, 1) wie namentlich auch die heiligen Schriften der Juden und der Christen, die Schriften des alten und des neuen Bundes bezeugen. Das Volk Gottes, der Stamm Abrahams, Isaks und Jakobs war ja noch in Aegypten 1) Alpina für 1860, S. XXVI ff.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-14T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-14T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/39
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/39>, abgerufen am 24.11.2024.