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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Suche zu heilen. so viel Du vermagst und denke, dass dessen
Doch nicht allzuviel aufbürdet das Schicksal den Guten.
Vielerlei ist das Gerede, bald gut und bald schlecht, das die Menschen
Trifft; darum lasse Du's weder Dich jemals erschrecken, noch jemals
Gar am Handeln verhindern; und saget man Lügen, so trag's mit
Gleichmuth.
Was ich Dir aber jetzt sage, das thue vor Allem:
Niemand mit Wort und mit That bewege Dich je, dass Du Etwas
Thust oder sagst, was Du selber nicht als das Bessere billigst.
Vor der That überlege, damit es nichts Thörichtes werde,
Sondern Du nur vollführst, was nicht nachher Dich gereu'n wird.
Tröpfe nur sagen und thun, was Unvernunft für einen Mann ist.
Was Du nicht recht verstehst, unternimm nicht , sondern wo's Noth ist,
Lass Dich belehren. So wird das Leben Dir heiter und leicht sein.
Auch die Gesundheit des Körpers ist werth, dass Du nicht sie missachtest,
Sondern in Speis' und Trank und in leiblichen Uebungen halte
Mass; und das richtige Mass heiss ich, was nie Dich erschöpfet.
Sauberkeit - liebend auch sei, doch fern von Ueppigkeit, Deine
Lebensweise; vermeide dabei, was Neid Dir erreget,
Keinen unpassenden Aufwand, wie Der, dem fein'rer Geschmack fehlt!
Sei aber auch nicht knickrig. Denn Mass ist in Allem das Beste.
Handle nur so, dass Du selbst nicht Dir schadest, und denke zuvor nach.
Niemals lasse den Schlaf auf die zarten Augen Dir sinken,
Eh' von den Werken des Tages dreimal Du jedes gemustert.
Wo ward gefehlt? Was gethan? Ward keine Pflicht unterlassen?
So anfangend vom Ersten geh' Alles durch, und wofern Du
Schlechtes gethan, so erschrick! Wenn aber Gutes, so freu' Dich!
Dem weih' Müh, dem Sorgfalt und Fleiss, dess pflege mit Liebe!
Diess ist's, was auf die Fährte der göttlichen Tugend Dich bringt, bei
Dem, der unserem Geist die Vierfaltigkeit lehrte, den Quell der
Ewig strömenden Schöpfung! Geh nur getrost an das Werk, und
Bitte zu End es zu führen die Götter.
Wenn diess Du erlangst, so
Wird der unsterblichen Götter und sterblichen Menschen Verbindung
Klar Dir, wie sie durch Jedes hindurch geht und Jedes beherrscht; doch
Klar auch, dass nach Gebühr, die Natur in Allem sich gleich bleibt,
So dass Du Nichts Unmögliches hoffst, und von Nichts überrascht wirst;
Klar, dass die Menschen auch leiden an selbst verschuldeten Uebeln.
0 die Unsel'gen! sie hören und seh'n Nichts vom nahegelegenen
Guten, und auch die Erlösung vom Uebel erkennen nur Wen'ge.
So verblendet den Sinn die Thorheit ihnen. Vom Wirbel
Lassen sie unvermerkt sich in Leid fortreissen, weit nicht sie
Ahnen, dass schlimmes Gefolge, das schadende Unheil, sich ihnen

Suche zu heilen. so viel Du vermagst und denke, dass dessen
Doch nicht allzuviel aufbürdet das Schicksal den Guten.
Vielerlei ist das Gerede, bald gut und bald schlecht, das die Menschen
Trifft; darum lasse Du’s weder Dich jemals erschrecken, noch jemals
Gar am Handeln verhindern; und saget man Lügen, so trag’s mit
Gleichmuth.
Was ich Dir aber jetzt sage, das thue vor Allem:
Niemand mit Wort und mit That bewege Dich je, dass Du Etwas
Thust oder sagst, was Du selber nicht als das Bessere billigst.
Vor der That überlege, damit es nichts Thörichtes werde,
Sondern Du nur vollführst, was nicht nachher Dich gereu’n wird.
Tröpfe nur sagen und thun, was Unvernunft für einen Mann ist.
Was Du nicht recht verstehst, unternimm nicht , sondern wo’s Noth ist,
Lass Dich belehren. So wird das Leben Dir heiter und leicht sein.
Auch die Gesundheit des Körpers ist werth, dass Du nicht sie missachtest,
Sondern in Speis’ und Trank und in leiblichen Uebungen halte
Mass; und das richtige Mass heiss ich, was nie Dich erschöpfet.
Sauberkeit – liebend auch sei, doch fern von Ueppigkeit, Deine
Lebensweise; vermeide dabei, was Neid Dir erreget,
Keinen unpassenden Aufwand, wie Der, dem fein’rer Geschmack fehlt!
Sei aber auch nicht knickrig. Denn Mass ist in Allem das Beste.
Handle nur so, dass Du selbst nicht Dir schadest, und denke zuvor nach.
Niemals lasse den Schlaf auf die zarten Augen Dir sinken,
Eh’ von den Werken des Tages dreimal Du jedes gemustert.
Wo ward gefehlt? Was gethan? Ward keine Pflicht unterlassen?
So anfangend vom Ersten geh’ Alles durch, und wofern Du
Schlechtes gethan, so erschrick! Wenn aber Gutes, so freu’ Dich!
Dem weih’ Müh, dem Sorgfalt und Fleiss, dess pflege mit Liebe!
Diess ist’s, was auf die Fährte der göttlichen Tugend Dich bringt, bei
Dem, der unserem Geist die Vierfaltigkeit lehrte, den Quell der
Ewig strömenden Schöpfung! Geh nur getrost an das Werk, und
Bitte zu End es zu führen die Götter.
Wenn diess Du erlangst, so
Wird der unsterblichen Götter und sterblichen Menschen Verbindung
Klar Dir, wie sie durch Jedes hindurch geht und Jedes beherrscht; doch
Klar auch, dass nach Gebühr, die Natur in Allem sich gleich bleibt,
So dass Du Nichts Unmögliches hoffst, und von Nichts überrascht wirst;
Klar, dass die Menschen auch leiden an selbst verschuldeten Uebeln.
0 die Unsel’gen! sie hören und seh’n Nichts vom nahegelegenen
Guten, und auch die Erlösung vom Uebel erkennen nur Wen’ge.
So verblendet den Sinn die Thorheit ihnen. Vom Wirbel
Lassen sie unvermerkt sich in Leid fortreissen, weit nicht sie
Ahnen, dass schlimmes Gefolge, das schadende Unheil, sich ihnen

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[312/0329] Suche zu heilen. so viel Du vermagst und denke, dass dessen Doch nicht allzuviel aufbürdet das Schicksal den Guten. Vielerlei ist das Gerede, bald gut und bald schlecht, das die Menschen Trifft; darum lasse Du’s weder Dich jemals erschrecken, noch jemals Gar am Handeln verhindern; und saget man Lügen, so trag’s mit Gleichmuth. Was ich Dir aber jetzt sage, das thue vor Allem: Niemand mit Wort und mit That bewege Dich je, dass Du Etwas Thust oder sagst, was Du selber nicht als das Bessere billigst. Vor der That überlege, damit es nichts Thörichtes werde, Sondern Du nur vollführst, was nicht nachher Dich gereu’n wird. Tröpfe nur sagen und thun, was Unvernunft für einen Mann ist. Was Du nicht recht verstehst, unternimm nicht , sondern wo’s Noth ist, Lass Dich belehren. So wird das Leben Dir heiter und leicht sein. Auch die Gesundheit des Körpers ist werth, dass Du nicht sie missachtest, Sondern in Speis’ und Trank und in leiblichen Uebungen halte Mass; und das richtige Mass heiss ich, was nie Dich erschöpfet. Sauberkeit – liebend auch sei, doch fern von Ueppigkeit, Deine Lebensweise; vermeide dabei, was Neid Dir erreget, Keinen unpassenden Aufwand, wie Der, dem fein’rer Geschmack fehlt! Sei aber auch nicht knickrig. Denn Mass ist in Allem das Beste. Handle nur so, dass Du selbst nicht Dir schadest, und denke zuvor nach. Niemals lasse den Schlaf auf die zarten Augen Dir sinken, Eh’ von den Werken des Tages dreimal Du jedes gemustert. Wo ward gefehlt? Was gethan? Ward keine Pflicht unterlassen? So anfangend vom Ersten geh’ Alles durch, und wofern Du Schlechtes gethan, so erschrick! Wenn aber Gutes, so freu’ Dich! Dem weih’ Müh, dem Sorgfalt und Fleiss, dess pflege mit Liebe! Diess ist’s, was auf die Fährte der göttlichen Tugend Dich bringt, bei Dem, der unserem Geist die Vierfaltigkeit lehrte, den Quell der Ewig strömenden Schöpfung! Geh nur getrost an das Werk, und Bitte zu End es zu führen die Götter. Wenn diess Du erlangst, so Wird der unsterblichen Götter und sterblichen Menschen Verbindung Klar Dir, wie sie durch Jedes hindurch geht und Jedes beherrscht; doch Klar auch, dass nach Gebühr, die Natur in Allem sich gleich bleibt, So dass Du Nichts Unmögliches hoffst, und von Nichts überrascht wirst; Klar, dass die Menschen auch leiden an selbst verschuldeten Uebeln. 0 die Unsel’gen! sie hören und seh’n Nichts vom nahegelegenen Guten, und auch die Erlösung vom Uebel erkennen nur Wen’ge. So verblendet den Sinn die Thorheit ihnen. Vom Wirbel Lassen sie unvermerkt sich in Leid fortreissen, weit nicht sie Ahnen, dass schlimmes Gefolge, das schadende Unheil, sich ihnen

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/329>, abgerufen am 23.11.2024.