Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.steigen, in diesem ihrem Strahlenkörper, dem Harnische Agni's, als Sterne am Firmamente wieder erscheinen, 1) Am Feste der Apaturien, welches die Griechen im Monat Oktober zu Ehren des Hephästos als des Gottes des Feuerherdes, das heisst des Familienlebens, zu feiern pflegten, wurden die neugebornen Kinder im Laufe um das Herdfeuer getragen und durch diesen symbolischen Gebrauch in die Familie und den Familienverein der Phratrie aufgenommen.2) Das eigentliche Symbol indessen des die menschlichen Ansiedlungen bedingenden, von dem Himmel stammenden und die Familien und die Staaten beschützenden Herdfeuers war bei den Griechen die Göttin Hestia, die jüngste der olympischen Gottheiten, welche Homer noch nicht kannte.3) Von der Familienverbindung an bis hinauf zu der alle Familien- und sonstigen Vereine umfassenden allgemeinen Stadt- und Staatsverbindung hatte jede Verbindung in dem heiligen Herdfeuer, in seiner Hestia, den religiösen Mittelpunkt, das Symbol seiner Verbindung, so dass in die Verbindung Derjenige eintrat, mit dem man das Feuer theilte, den man an dem Feuer Theil nehmen liess. Das gemeinschaftliche heilige Feuer der ganzen Stadt und des Staates [fremdsprachliches Material] brannte als das ewige Licht in dem Prytaneum, in dem Stadthause, z. B. seit Theseus zu Athen, zu Sparta, und später auch zu Rom. Die geschichtliche Sage erzählt es als eine Epoche machende Veränderung des Theseus in der Verfassung des attischen und des ionischen Gesammtstaates, dass er Athen zu einer Hauptstadt [fremdsprachliches Material] gemacht habe mit einem Centralfeste, den Panathenäen, des ganzen attischen Staates zu Ehren der obersten Landesgöttin und der übrigen sie umgebenden Landesgottheiten.4) Die religiöse Bedeutung solcher Stätten aber tritt vorzüglich in dem schönen Gebrauche hervor, dass die griechischen Colonien von dem Herde der Mutterstadt d. h. aus seinem Prytaneum das Feuer mitzunehmen pflegten, an welchem auf dem 1) Köppen, Religion des Buddha, S.
37. 2) Preller, griech. Mythologie,
I. S. 121 u. 269. 3) Preller, a. a. O., I. S. 266 ff. 4) Preller, a. a. O., II. S. 199.
steigen, in diesem ihrem Strahlenkörper, dem Harnische Agni’s, als Sterne am Firmamente wieder erscheinen, 1) Am Feste der Apaturien, welches die Griechen im Monat Oktober zu Ehren des Hephästos als des Gottes des Feuerherdes, das heisst des Familienlebens, zu feiern pflegten, wurden die neugebornen Kinder im Laufe um das Herdfeuer getragen und durch diesen symbolischen Gebrauch in die Familie und den Familienverein der Phratrie aufgenommen.2) Das eigentliche Symbol indessen des die menschlichen Ansiedlungen bedingenden, von dem Himmel stammenden und die Familien und die Staaten beschützenden Herdfeuers war bei den Griechen die Göttin Hestia, die jüngste der olympischen Gottheiten, welche Homer noch nicht kannte.3) Von der Familienverbindung an bis hinauf zu der alle Familien- und sonstigen Vereine umfassenden allgemeinen Stadt- und Staatsverbindung hatte jede Verbindung in dem heiligen Herdfeuer, in seiner Hestia, den religiösen Mittelpunkt, das Symbol seiner Verbindung, so dass in die Verbindung Derjenige eintrat, mit dem man das Feuer theilte, den man an dem Feuer Theil nehmen liess. Das gemeinschaftliche heilige Feuer der ganzen Stadt und des Staates [fremdsprachliches Material] brannte als das ewige Licht in dem Prytaneum, in dem Stadthause, z. B. seit Theseus zu Athen, zu Sparta, und später auch zu Rom. Die geschichtliche Sage erzählt es als eine Epoche machende Veränderung des Theseus in der Verfassung des attischen und des ionischen Gesammtstaates, dass er Athen zu einer Hauptstadt [fremdsprachliches Material] gemacht habe mit einem Centralfeste, den Panathenäen, des ganzen attischen Staates zu Ehren der obersten Landesgöttin und der übrigen sie umgebenden Landesgottheiten.4) Die religiöse Bedeutung solcher Stätten aber tritt vorzüglich in dem schönen Gebrauche hervor, dass die griechischen Colonien von dem Herde der Mutterstadt d. h. aus seinem Prytaneum das Feuer mitzunehmen pflegten, an welchem auf dem 1) Köppen, Religion des Buddha, S.
37. 2) Preller, griech. Mythologie,
I. S. 121 u. 269. 3) Preller, a. a. O., I. S. 266 ff. 4) Preller, a. a. O., II. S. 199.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0290" n="274"/> steigen, in diesem ihrem Strahlenkörper, dem Harnische Agni’s, als Sterne am Firmamente wieder erscheinen, <note place="foot" n="1)">Köppen, Religion des Buddha, S. 37.</note></p> <p> Am Feste der Apaturien, welches die Griechen im Monat Oktober zu Ehren des Hephästos als des Gottes des Feuerherdes, das heisst des Familienlebens, zu feiern pflegten, wurden die neugebornen Kinder im Laufe um das Herdfeuer getragen und durch diesen symbolischen Gebrauch in die Familie und den Familienverein der Phratrie aufgenommen.<note place="foot" n="2)">Preller, griech. Mythologie, I. S. 121 u. 269. </note> Das eigentliche Symbol indessen des die menschlichen Ansiedlungen bedingenden, von dem Himmel stammenden und die Familien und die Staaten beschützenden Herdfeuers war bei den Griechen die Göttin Hestia, die jüngste der olympischen Gottheiten, welche Homer noch nicht kannte.<note place="foot" n="3)">Preller, a. a. O., I. S. 266 ff.</note> Von der Familienverbindung an bis hinauf zu der alle Familien- und sonstigen Vereine umfassenden allgemeinen Stadt- und Staatsverbindung hatte jede Verbindung in dem heiligen Herdfeuer, in seiner Hestia, den religiösen Mittelpunkt, das Symbol seiner Verbindung, so dass in die Verbindung Derjenige eintrat, mit dem man das Feuer theilte, den man an dem Feuer Theil nehmen liess. Das gemeinschaftliche heilige Feuer der ganzen Stadt und des Staates <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> brannte als das ewige Licht in dem Prytaneum, in dem Stadthause, z. B. seit Theseus zu Athen, zu Sparta, und später auch zu Rom. Die geschichtliche Sage erzählt es als eine Epoche machende Veränderung des Theseus in der Verfassung des attischen und des ionischen Gesammtstaates, dass er Athen zu einer Hauptstadt <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> gemacht habe mit einem Centralfeste, den Panathenäen, des ganzen attischen Staates zu Ehren der obersten Landesgöttin und der übrigen sie umgebenden Landesgottheiten.<note place="foot" n="4)">Preller, a. a. O., II. S. 199. </note> Die religiöse Bedeutung solcher Stätten aber tritt vorzüglich in dem schönen Gebrauche hervor, dass die griechischen Colonien von dem Herde der Mutterstadt d. h. aus seinem Prytaneum das Feuer mitzunehmen pflegten, an welchem auf dem </p> </div> </body> </text> </TEI> [274/0290]
steigen, in diesem ihrem Strahlenkörper, dem Harnische Agni’s, als Sterne am Firmamente wieder erscheinen, 1)
Am Feste der Apaturien, welches die Griechen im Monat Oktober zu Ehren des Hephästos als des Gottes des Feuerherdes, das heisst des Familienlebens, zu feiern pflegten, wurden die neugebornen Kinder im Laufe um das Herdfeuer getragen und durch diesen symbolischen Gebrauch in die Familie und den Familienverein der Phratrie aufgenommen. 2) Das eigentliche Symbol indessen des die menschlichen Ansiedlungen bedingenden, von dem Himmel stammenden und die Familien und die Staaten beschützenden Herdfeuers war bei den Griechen die Göttin Hestia, die jüngste der olympischen Gottheiten, welche Homer noch nicht kannte. 3) Von der Familienverbindung an bis hinauf zu der alle Familien- und sonstigen Vereine umfassenden allgemeinen Stadt- und Staatsverbindung hatte jede Verbindung in dem heiligen Herdfeuer, in seiner Hestia, den religiösen Mittelpunkt, das Symbol seiner Verbindung, so dass in die Verbindung Derjenige eintrat, mit dem man das Feuer theilte, den man an dem Feuer Theil nehmen liess. Das gemeinschaftliche heilige Feuer der ganzen Stadt und des Staates _ brannte als das ewige Licht in dem Prytaneum, in dem Stadthause, z. B. seit Theseus zu Athen, zu Sparta, und später auch zu Rom. Die geschichtliche Sage erzählt es als eine Epoche machende Veränderung des Theseus in der Verfassung des attischen und des ionischen Gesammtstaates, dass er Athen zu einer Hauptstadt _ gemacht habe mit einem Centralfeste, den Panathenäen, des ganzen attischen Staates zu Ehren der obersten Landesgöttin und der übrigen sie umgebenden Landesgottheiten. 4) Die religiöse Bedeutung solcher Stätten aber tritt vorzüglich in dem schönen Gebrauche hervor, dass die griechischen Colonien von dem Herde der Mutterstadt d. h. aus seinem Prytaneum das Feuer mitzunehmen pflegten, an welchem auf dem
1) Köppen, Religion des Buddha, S. 37.
2) Preller, griech. Mythologie, I. S. 121 u. 269.
3) Preller, a. a. O., I. S. 266 ff.
4) Preller, a. a. O., II. S. 199.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |