Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848.§. 311. Surrogate. II. Eid. Gemeinsame Wirkungen. Eine praktisch noch wichtigere Folge die sich daran Zum Schutz der hier aufgestellten Wirkungen des Eides (12. 6), L. 95 § 4 de solut. (46. 3). (s) L. 31 in f. de jur. (12. 2), L. 1 C. eod., vgl. oben Note q. (t) L. 21. 22 de dolo (4. 3), L. 5 de except. (44. 1). (u) L. 13 C. de jur. (4. 1). Auf solche gesetzliche Ausnahmen deutet in allgemeinen Worten L. 1 C. eod., welches jedoch eine Justi- nianische Interpolation zu seyn scheint, da keine andere Ausnahme dieser Art vorkommt. (v) Const. crim. Carol. art. 107. 5*
§. 311. Surrogate. II. Eid. Gemeinſame Wirkungen. Eine praktiſch noch wichtigere Folge die ſich daran Zum Schutz der hier aufgeſtellten Wirkungen des Eides (12. 6), L. 95 § 4 de solut. (46. 3). (s) L. 31 in f. de jur. (12. 2), L. 1 C. eod., vgl. oben Note q. (t) L. 21. 22 de dolo (4. 3), L. 5 de except. (44. 1). (u) L. 13 C. de jur. (4. 1). Auf ſolche geſetzliche Ausnahmen deutet in allgemeinen Worten L. 1 C. eod., welches jedoch eine Juſti- nianiſche Interpolation zu ſeyn ſcheint, da keine andere Ausnahme dieſer Art vorkommt. (v) Const. crim. Carol. art. 107. 5*
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§. 311. Surrogate. II. Eid. Gemeinſame Wirkungen.
Eine praktiſch noch wichtigere Folge die ſich daran
knüpft, beſteht darin, daß die Wirkung des Eides ſelbſt
durch die Behauptung des Meineides nicht ſoll entkräftet
werden können (s), und daß insbeſondere auf dieſe Be-
hauptung keine doli actio, exceptio, replicatio gegründet
werden darf (t). — Das neueſte Römiſche Recht geſtattet
von dieſer Regel nur die einzige Ausnahme, wenn der
Anſpruch auf ein Legat oder Fideicommiß durch den Eid
des Legatars begründet, nachher aber der Meineid nachge-
wieſen wird (u). Ein deutſches Reichsgeſetz dagegen ver-
ordnet, daß der vor dem Strafrichter erwieſene Eid ſtets
auch die Verpflichtung zum Schadenserſatz mit ſich führen
ſoll (v). — Die etwas auffallende Vorſchrift des Römiſchen
Rechts hat offenbar die Bedeutung, daß der Zuſchiebende
die Entſcheidung der Sache von des Gegners Eid, und
ſelbſt auf die Gefahr des Meineides hin (die ihm ja nicht
verborgen ſeyn konnte), abhängig machen wollte.
Zum Schutz der hier aufgeſtellten Wirkungen des Eides
werden alle Arten von Rechtsmitteln gegeben, die nach den
Umſtänden erforderlich ſeyn können.
(r)
(s) L. 31 in f. de jur. (12. 2),
L. 1 C. eod., vgl. oben Note q.
(t) L. 21. 22 de dolo (4. 3),
L. 5 de except. (44. 1).
(u) L. 13 C. de jur. (4. 1).
Auf ſolche geſetzliche Ausnahmen
deutet in allgemeinen Worten L. 1
C. eod., welches jedoch eine Juſti-
nianiſche Interpolation zu ſeyn
ſcheint, da keine andere Ausnahme
dieſer Art vorkommt.
(v) Const. crim. Carol.
art. 107.
(r) (12. 6), L. 95 § 4 de solut.
(46. 3).
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