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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848.

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Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. IV. Verletzung.
magistratus de ea re appellatus esset, sive cui per
magistratus
(k) sine dolo ipsius actio exemta esse
dicetur
(l); earum rerum actionem intra annum, quo
primum de ea re experiundi potestas erit;
3. Item si qua alia mihi justa causa esse videbitur, in
integrum restituam
(m); quod ejus per leges, plebis
scita, Senatusconsulta, Edicta, Decreta principum
licebit
(n).

Bei der Erklärung des Einzelnen werde ich zuerst die
sehr verschiedenen Fälle des Restitutionsgrundes angeben,
dann die Arten der Verletzung, die hier abgewendet werden
sollen. Unter den Fällen des Restitutionsgrundes aber ist
es nöthig, die Ordnung umzukehren, und zuerst von der
generalis clausula, dann von den zwei voranstehenden, be-
sonders angegebenen Fällen zu reden.

Die generalis clausula (o) hat in den oben angegebenen

(k) Das Florentinische pro
magistratu
ist ohne Sinn. Halo-
ander's
per magistratus wird
bestätigt durch L. 26 § 4 eod.
(l) Diese Worte regieren den
vorhergehenden Theil der Stelle
von den Worten aut cum eum
an (Note h).
(m) Die Worte: in integrum
restituam
umfassen die ganze vor-
hergehende Stelle in ihren drei
Theilen. Dieser wörtliche Zu-
sammenhang wird verkannt von
Schröter S. 100. 109, dessen
Erklärung nur möglich wäre, wenn
hinter den vorhergehenden Worten
experiundi potestas erit ein
dabo stände, das aber nicht
dasteht.
(n) Diese Einschränkung geht
wohl blos auf die unbestimmte,
und daher sehr umfassende clau-
sula,
mit welcher sie wörtlich
allein in Verbindung steht. Der
Inhalt versteht sich von selbst, und
ist auch wahr für die vorhergehen-
den Sätze.
(o) Der Name generalis clau-
sula,
oder auch blos clausula,
steht in L. 26 § 1. 9. L. 33 pr.
ex qu. c.
(4. 6).
Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung.
magistratus de ea re appellatus esset, sive cui per
magistratus
(k) sine dolo ipsius actio exemta esse
dicetur
(l); earum rerum actionem intra annum, quo
primum de ea re experiundi potestas erit;
3. Item si qua alia mihi justa causa esse videbitur, in
integrum restituam
(m); quod ejus per leges, plebis
scita, Senatusconsulta, Edicta, Decreta principum
licebit
(n).

Bei der Erklärung des Einzelnen werde ich zuerſt die
ſehr verſchiedenen Fälle des Reſtitutionsgrundes angeben,
dann die Arten der Verletzung, die hier abgewendet werden
ſollen. Unter den Fällen des Reſtitutionsgrundes aber iſt
es nöthig, die Ordnung umzukehren, und zuerſt von der
generalis clausula, dann von den zwei voranſtehenden, be-
ſonders angegebenen Fällen zu reden.

Die generalis clausula (o) hat in den oben angegebenen

(k) Das Florentiniſche pro
magistratu
iſt ohne Sinn. Halo-
ander’s
per magistratus wird
beſtätigt durch L. 26 § 4 eod.
(l) Dieſe Worte regieren den
vorhergehenden Theil der Stelle
von den Worten aut cum eum
an (Note h).
(m) Die Worte: in integrum
restituam
umfaſſen die ganze vor-
hergehende Stelle in ihren drei
Theilen. Dieſer wörtliche Zu-
ſammenhang wird verkannt von
Schröter S. 100. 109, deſſen
Erklärung nur möglich wäre, wenn
hinter den vorhergehenden Worten
experiundi potestas erit ein
dabo ſtände, das aber nicht
daſteht.
(n) Dieſe Einſchränkung geht
wohl blos auf die unbeſtimmte,
und daher ſehr umfaſſende clau-
sula,
mit welcher ſie wörtlich
allein in Verbindung ſteht. Der
Inhalt verſteht ſich von ſelbſt, und
iſt auch wahr für die vorhergehen-
den Sätze.
(o) Der Name generalis clau-
sula,
oder auch blos clausula,
ſteht in L. 26 § 1. 9. L. 33 pr.
ex qu. c.
(4. 6).
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[166/0188] Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung. magistratus de ea re appellatus esset, sive cui per magistratus (k) sine dolo ipsius actio exemta esse dicetur (l); earum rerum actionem intra annum, quo primum de ea re experiundi potestas erit; 3. Item si qua alia mihi justa causa esse videbitur, in integrum restituam (m); quod ejus per leges, plebis scita, Senatusconsulta, Edicta, Decreta principum licebit (n). Bei der Erklärung des Einzelnen werde ich zuerſt die ſehr verſchiedenen Fälle des Reſtitutionsgrundes angeben, dann die Arten der Verletzung, die hier abgewendet werden ſollen. Unter den Fällen des Reſtitutionsgrundes aber iſt es nöthig, die Ordnung umzukehren, und zuerſt von der generalis clausula, dann von den zwei voranſtehenden, be- ſonders angegebenen Fällen zu reden. Die generalis clausula (o) hat in den oben angegebenen (k) Das Florentiniſche pro magistratu iſt ohne Sinn. Halo- ander’s per magistratus wird beſtätigt durch L. 26 § 4 eod. (l) Dieſe Worte regieren den vorhergehenden Theil der Stelle von den Worten aut cum eum an (Note h). (m) Die Worte: in integrum restituam umfaſſen die ganze vor- hergehende Stelle in ihren drei Theilen. Dieſer wörtliche Zu- ſammenhang wird verkannt von Schröter S. 100. 109, deſſen Erklärung nur möglich wäre, wenn hinter den vorhergehenden Worten experiundi potestas erit ein dabo ſtände, das aber nicht daſteht. (n) Dieſe Einſchränkung geht wohl blos auf die unbeſtimmte, und daher ſehr umfaſſende clau- sula, mit welcher ſie wörtlich allein in Verbindung ſteht. Der Inhalt verſteht ſich von ſelbſt, und iſt auch wahr für die vorhergehen- den Sätze. (o) Der Name generalis clau- sula, oder auch blos clausula, ſteht in L. 26 § 1. 9. L. 33 pr. ex qu. c. (4. 6).

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system07_1848/188>, abgerufen am 26.04.2024.