Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847.L. 7 de exceptione rei judicatae. Donellus äußert sich über die vorliegende Stelle in Keller erklärt die vermeintlichen Widersprüche in der (a) Donellus Lib. 22 C. 5 § 9. (b) Keller S. 261--276, be- sonders 263. 271. Das Schwanken zwischen beiden Gestalten der Ex- ception kann ich gerade bei dieser Stelle am wenigsten annehmen, die zuerst in der Mitte (§ 1), und dann noch bestimmter gegen das Ende (§ 4), den Grundsatz der po- sitiven Function der Einrede so klar ausspricht und so consequent durchführt. (c) Brackenhoeft Identität der
Rechtsverhältnisse S. 209 fg., be- sonders S. 210. 215. L. 7 de exceptione rei judicatae. Donellus äußert ſich über die vorliegende Stelle in Keller erklärt die vermeintlichen Widerſprüche in der (a) Donellus Lib. 22 C. 5 § 9. (b) Keller S. 261—276, be- ſonders 263. 271. Das Schwanken zwiſchen beiden Geſtalten der Ex- ception kann ich gerade bei dieſer Stelle am wenigſten annehmen, die zuerſt in der Mitte (§ 1), und dann noch beſtimmter gegen das Ende (§ 4), den Grundſatz der po- ſitiven Function der Einrede ſo klar ausſpricht und ſo conſequent durchführt. (c) Brackenhoeft Identität der
Rechtsverhältniſſe S. 209 fg., be- ſonders S. 210. 215. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0521" n="503"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">L. 7 de exceptione rei judicatae.</hi> </fw><lb/> <p><hi rendition="#g">Donellus</hi> äußert ſich über die vorliegende Stelle in<lb/> folgenden Worten <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Donellus</hi> Lib. 22 C.</hi> 5<lb/> § 9.</note>: <hi rendition="#aq">Hoc quidem Ulpianus negaverat<lb/> obiter in principio L. 7 D. de exc. rei jud. his verbis …<lb/> Sed quod hic exempli tantum caussa, et velut aliud agens<lb/> posuerat, id corrigit postea, et mutat ex professo in<lb/> lapidibus, cementis, et tignis, addita in § 2 ea ratione,<lb/> ex qua facile intelligere liceat, hoc idem illud et de tabu-<lb/> lis navis sentire.</hi> Offenbar wird hier angenommen, daß<lb/> Ulpian den Gegenſtand ſehr leichtfertig behandelt habe.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Keller</hi> erklärt die vermeintlichen Widerſprüche in der<lb/> Stelle aus einem ſteten Schwanken des Verfaſſers zwiſchen<lb/> der poſitiven und negativen Function der Einrede. Zugleich<lb/> ſetzt er voraus, die hier vorliegende Stelle des Ulpian<lb/> möge vielleicht ein ſehr unvollſtändiger Auszug ſeyn, den<lb/> die Verfaſſer der Digeſten aus einer längeren Stelle<lb/> gemacht haben möchten, mit Weglaſſung vieler Citate aus<lb/> anderen alten Juriſten <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#g">Keller</hi> S. 261—276, be-<lb/> ſonders 263. 271. Das Schwanken<lb/> zwiſchen beiden Geſtalten der Ex-<lb/> ception kann ich gerade bei dieſer<lb/> Stelle am wenigſten annehmen,<lb/> die zuerſt in der Mitte (§ 1), und<lb/> dann noch beſtimmter gegen das<lb/> Ende (§ 4), den Grundſatz der po-<lb/> ſitiven Function der Einrede ſo<lb/> klar ausſpricht und ſo conſequent<lb/> durchführt.</note>. — Eben ſo urtheilt ein anderer<lb/> Schriftſteller, Ulpian habe ganz verſchiedene Dinge durch<lb/> einander geworfen, und ſey dadurch zu ſehr ſchwankenden<lb/> Entſcheidungen geführt worden <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#g">Brackenhoeft</hi> Identität der<lb/> Rechtsverhältniſſe S. 209 fg., be-<lb/> ſonders S. 210. 215.</note>.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [503/0521]
L. 7 de exceptione rei judicatae.
Donellus äußert ſich über die vorliegende Stelle in
folgenden Worten (a): Hoc quidem Ulpianus negaverat
obiter in principio L. 7 D. de exc. rei jud. his verbis …
Sed quod hic exempli tantum caussa, et velut aliud agens
posuerat, id corrigit postea, et mutat ex professo in
lapidibus, cementis, et tignis, addita in § 2 ea ratione,
ex qua facile intelligere liceat, hoc idem illud et de tabu-
lis navis sentire. Offenbar wird hier angenommen, daß
Ulpian den Gegenſtand ſehr leichtfertig behandelt habe.
Keller erklärt die vermeintlichen Widerſprüche in der
Stelle aus einem ſteten Schwanken des Verfaſſers zwiſchen
der poſitiven und negativen Function der Einrede. Zugleich
ſetzt er voraus, die hier vorliegende Stelle des Ulpian
möge vielleicht ein ſehr unvollſtändiger Auszug ſeyn, den
die Verfaſſer der Digeſten aus einer längeren Stelle
gemacht haben möchten, mit Weglaſſung vieler Citate aus
anderen alten Juriſten (b). — Eben ſo urtheilt ein anderer
Schriftſteller, Ulpian habe ganz verſchiedene Dinge durch
einander geworfen, und ſey dadurch zu ſehr ſchwankenden
Entſcheidungen geführt worden (c).
(a) Donellus Lib. 22 C. 5
§ 9.
(b) Keller S. 261—276, be-
ſonders 263. 271. Das Schwanken
zwiſchen beiden Geſtalten der Ex-
ception kann ich gerade bei dieſer
Stelle am wenigſten annehmen,
die zuerſt in der Mitte (§ 1), und
dann noch beſtimmter gegen das
Ende (§ 4), den Grundſatz der po-
ſitiven Function der Einrede ſo
klar ausſpricht und ſo conſequent
durchführt.
(c) Brackenhoeft Identität der
Rechtsverhältniſſe S. 209 fg., be-
ſonders S. 210. 215.
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