Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.§. 192. Zeit. 5. Schalttag. cember zu rauben, weil dann die Klage leicht durch Ver-jährung verloren gieng. Eben so konnte es kommen, daß ein Minderjähriger, nach erlangter Volljährigkeit, nur wenige Tage zur Restitution übrig hatte, wenn gerade sein Geburtstag in die letzten Tage des Jahres fiel. Wurde das Testament eines Verstorbenen kurz vor dem Schluß des Jahres eröffnet, und waren darin Drey Er- ben ernannt, der Sohn, die Mutter des Verstorbenen, und ein Fremder, so hätten der Sohn und die Mutter nur einige Tage gehabt um die B. P. zu agnosciren, der Fremde aber 100 Tage, da doch ausdrücklich gesagt wird, daß der Unterschied der Fristen zum Vortheil der Kinder und Eltern bestimmt sey (l). Vieler anderer Gründe nicht zu gedenken (m). §. 192. VI. Die Zeit. 5. Schalttag. Quellen: L. 3 § 3 de minoribus (4. 4.). Ulpianus. L. 2 de div. temp. praescr. (44. 3.). Marcellus. L. 98 de V. S. (50. 16.). Celsus. Censorinus de die natali C. 20. Macrobius Saturnal. I. C. 13. 14. (l) L. 1 § 12 de succ. ed. (38. 9.). Largius tempus parentibus liberisque petendae B.P. tribui- tur, in honorem sanguinis vi- delicet." Hier wäre es offenbar arctius tempus gewesen. (m) Ausführlicher und erschö-
pfender, als es hier der Raum zuließ, ist diese neue Meynung wi- derlegt worden von Arndts zur Lehre von der Zeitberechnung, in Linde's Zeitschr. B. 14 S. 1 -- 32. §. 192. Zeit. 5. Schalttag. cember zu rauben, weil dann die Klage leicht durch Ver-jährung verloren gieng. Eben ſo konnte es kommen, daß ein Minderjähriger, nach erlangter Volljährigkeit, nur wenige Tage zur Reſtitution übrig hatte, wenn gerade ſein Geburtstag in die letzten Tage des Jahres fiel. Wurde das Teſtament eines Verſtorbenen kurz vor dem Schluß des Jahres eröffnet, und waren darin Drey Er- ben ernannt, der Sohn, die Mutter des Verſtorbenen, und ein Fremder, ſo hätten der Sohn und die Mutter nur einige Tage gehabt um die B. P. zu agnoſciren, der Fremde aber 100 Tage, da doch ausdrücklich geſagt wird, daß der Unterſchied der Friſten zum Vortheil der Kinder und Eltern beſtimmt ſey (l). Vieler anderer Gründe nicht zu gedenken (m). §. 192. VI. Die Zeit. 5. Schalttag. Quellen: L. 3 § 3 de minoribus (4. 4.). Ulpianus. L. 2 de div. temp. praescr. (44. 3.). Marcellus. L. 98 de V. S. (50. 16.). Celsus. Censorinus de die natali C. 20. Macrobius Saturnal. I. C. 13. 14. (l) L. 1 § 12 de succ. ed. (38. 9.). Largius tempus parentibus liberisque petendae B.P. tribui- tur, in honorem sanguinis vi- delicet.” Hier wäre es offenbar arctius tempus geweſen. (m) Ausführlicher und erſchö-
pfender, als es hier der Raum zuließ, iſt dieſe neue Meynung wi- derlegt worden von Arndts zur Lehre von der Zeitberechnung, in Linde’s Zeitſchr. B. 14 S. 1 — 32. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0467" n="453"/><fw place="top" type="header">§. 192. Zeit. 5. Schalttag.</fw><lb/> cember zu rauben, weil dann die Klage leicht durch Ver-<lb/> jährung verloren gieng. Eben ſo konnte es kommen, daß<lb/> ein Minderjähriger, nach erlangter Volljährigkeit, nur<lb/> wenige Tage zur Reſtitution übrig hatte, wenn gerade<lb/> ſein Geburtstag in die letzten Tage des Jahres fiel.<lb/> Wurde das Teſtament eines Verſtorbenen kurz vor dem<lb/> Schluß des Jahres eröffnet, und waren darin Drey Er-<lb/> ben ernannt, der Sohn, die Mutter des Verſtorbenen,<lb/> und ein Fremder, ſo hätten der Sohn und die Mutter nur<lb/> einige Tage gehabt um die <hi rendition="#aq">B. P.</hi> zu agnoſciren, der<lb/> Fremde aber 100 Tage, da doch ausdrücklich geſagt wird,<lb/> daß der Unterſchied der Friſten zum Vortheil der Kinder<lb/> und Eltern beſtimmt ſey <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 1 § 12 <hi rendition="#i">de succ. ed.</hi> (38.<lb/> 9.). <hi rendition="#i">Largius tempus</hi> parentibus<lb/> liberisque petendae B.P. tribui-<lb/> tur, <hi rendition="#i">in honorem sanguinis</hi> vi-<lb/> delicet.”</hi> Hier wäre es offenbar<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">arctius</hi> tempus</hi> geweſen.</note>. Vieler anderer Gründe nicht<lb/> zu gedenken <note place="foot" n="(m)">Ausführlicher und erſchö-<lb/> pfender, als es hier der Raum<lb/> zuließ, iſt dieſe neue Meynung wi-<lb/> derlegt worden von <hi rendition="#g">Arndts</hi> zur<lb/> Lehre von der Zeitberechnung, in<lb/> Linde’s Zeitſchr. B. 14 S. 1 — 32.</note>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 192.<lb/><hi rendition="#aq">VI.</hi> <hi rendition="#g">Die Zeit. 5. Schalttag</hi>.</head><lb/> <p>Quellen:</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">L. 3 § 3 de minoribus (4. 4.). Ulpianus.</hi> </hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 2 de div. temp. praescr. (44. 3.).</hi> Marcellus.</hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 98 <hi rendition="#i">de V. S.</hi> (50. 16.). Celsus.</hi> </item><lb/> <item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Censorinus</hi> de die natali C.</hi> 20.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Macrobius</hi> Saturnal. I. C.</hi> 13. 14.</item> </list><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [453/0467]
§. 192. Zeit. 5. Schalttag.
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jährung verloren gieng. Eben ſo konnte es kommen, daß
ein Minderjähriger, nach erlangter Volljährigkeit, nur
wenige Tage zur Reſtitution übrig hatte, wenn gerade
ſein Geburtstag in die letzten Tage des Jahres fiel.
Wurde das Teſtament eines Verſtorbenen kurz vor dem
Schluß des Jahres eröffnet, und waren darin Drey Er-
ben ernannt, der Sohn, die Mutter des Verſtorbenen,
und ein Fremder, ſo hätten der Sohn und die Mutter nur
einige Tage gehabt um die B. P. zu agnoſciren, der
Fremde aber 100 Tage, da doch ausdrücklich geſagt wird,
daß der Unterſchied der Friſten zum Vortheil der Kinder
und Eltern beſtimmt ſey (l). Vieler anderer Gründe nicht
zu gedenken (m).
§. 192.
VI. Die Zeit. 5. Schalttag.
Quellen:
L. 3 § 3 de minoribus (4. 4.). Ulpianus.
L. 2 de div. temp. praescr. (44. 3.). Marcellus.
L. 98 de V. S. (50. 16.). Celsus.
Censorinus de die natali C. 20.
Macrobius Saturnal. I. C. 13. 14.
(l) L. 1 § 12 de succ. ed. (38.
9.). Largius tempus parentibus
liberisque petendae B.P. tribui-
tur, in honorem sanguinis vi-
delicet.” Hier wäre es offenbar
arctius tempus geweſen.
(m) Ausführlicher und erſchö-
pfender, als es hier der Raum
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