Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. II. Personen. Folgende neuere Schriftsteller sind gleich in dieser Ein- Donellus Lib. 18 C. 6 -- 8. Hagemeister in Hugo's civil. Magazin B. 3 Num. VIII. (1803) S. 163--182 der Ausg. des dritten Bandes von 1812. G. Chr. Burchardi de infamia. Kilon. 1819. 4. (c). Th. Marezoll über die bürgerliche Ehre. Giessen 1824. 8. (d). (Über den heutigen Zustand dieses Instituts:) Eichhorn deutsches Privatrecht vierte Ausg. § 83--90. ed. Spangenberg Berol. 1830 p. 122 -- 129. -- Das Gesetz wur- de gegeben im J. der Stadt 709, und sein wahrer Name ist Lex Julia municipalis. Zeitschrift für geschichtl. Rechtswissenschaft B. 9 S. 348. 371. (c) Burchardi selbst sagt p. 5. 11, daß seine Ansichten großen- theils aus meinen von ihm ge- hörten Vorlesungen entsprungen seyen. Wenn dieses wirklich der Fall ist, so hat er wenigstens das Geliehene mit reichlichen Zinsen zurück bezahlt: auf mehrere wich- tige Punkte dieser Untersuchung bin ich erst durch seine Schrift aufmerksam geworden. -- Später hat dieser Schriftsteller seine An- sicht dahin modificirt, daß Vieles, was wir zum Privatrecht zählen, in der That juris publici sey, also mit in die Folgen der In- famie falle, wie connubium, commercium, testamentifactio. (Grundzüge des Rechtssystems der Römer S. 272). Wäre diese An- sicht richtig, so würden solche Fol- gen der Infamie nicht erst so spät, so beschränkt, und so vereinzelt eingeführt worden seyn, wie er selbst es, mit Beziehung auf Vor- schriften der Lex Julia und Con- stantins, behauptet. (d) Eine ungemein fleißige
Schrift, auf deren reichhaltiges Material ich im Allgemeinen, als Ergänzung meiner kürzeren Dar- stellung, verweise, wenngleich ich mehrere Hauptansichten derselben nicht für richtig halte. Beson- ders manche kleinere Zusätze aus Kaisergesetzen, die auf das We- sen des Instituts keinen Einfluß gehabt haben, werde ich über- gehen. Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. II. Perſonen. Folgende neuere Schriftſteller ſind gleich in dieſer Ein- Donellus Lib. 18 C. 6 — 8. Hagemeiſter in Hugo’s civil. Magazin B. 3 Num. VIII. (1803) S. 163—182 der Ausg. des dritten Bandes von 1812. G. Chr. Burchardi de infamia. Kilon. 1819. 4. (c). Th. Marezoll über die bürgerliche Ehre. Gieſſen 1824. 8. (d). (Über den heutigen Zuſtand dieſes Inſtituts:) Eichhorn deutſches Privatrecht vierte Ausg. § 83—90. ed. Spangenberg Berol. 1830 p. 122 — 129. — Das Geſetz wur- de gegeben im J. der Stadt 709, und ſein wahrer Name iſt Lex Julia municipalis. Zeitſchrift für geſchichtl. Rechtswiſſenſchaft B. 9 S. 348. 371. (c) Burchardi ſelbſt ſagt p. 5. 11, daß ſeine Anſichten großen- theils aus meinen von ihm ge- hörten Vorleſungen entſprungen ſeyen. Wenn dieſes wirklich der Fall iſt, ſo hat er wenigſtens das Geliehene mit reichlichen Zinſen zurück bezahlt: auf mehrere wich- tige Punkte dieſer Unterſuchung bin ich erſt durch ſeine Schrift aufmerkſam geworden. — Später hat dieſer Schriftſteller ſeine An- ſicht dahin modificirt, daß Vieles, was wir zum Privatrecht zählen, in der That juris publici ſey, alſo mit in die Folgen der In- famie falle, wie connubium, commercium, testamentifactio. (Grundzüge des Rechtsſyſtems der Römer S. 272). Wäre dieſe An- ſicht richtig, ſo würden ſolche Fol- gen der Infamie nicht erſt ſo ſpät, ſo beſchränkt, und ſo vereinzelt eingeführt worden ſeyn, wie er ſelbſt es, mit Beziehung auf Vor- ſchriften der Lex Julia und Con- ſtantins, behauptet. (d) Eine ungemein fleißige
Schrift, auf deren reichhaltiges Material ich im Allgemeinen, als Ergänzung meiner kürzeren Dar- ſtellung, verweiſe, wenngleich ich mehrere Hauptanſichten derſelben nicht für richtig halte. Beſon- ders manche kleinere Zuſätze aus Kaiſergeſetzen, die auf das We- ſen des Inſtituts keinen Einfluß gehabt haben, werde ich über- gehen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0186" n="172"/> <fw place="top" type="header">Buch <hi rendition="#aq">II.</hi> Rechtsverhältniſſe. Kap. <hi rendition="#aq">II.</hi> Perſonen.</fw><lb/> <p>Folgende neuere Schriftſteller ſind gleich in dieſer Ein-<lb/> leitung anzumerken:</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Donellus</hi> Lib. 18 C.</hi> 6 — 8.</item><lb/> <item><hi rendition="#g">Hagemeiſter</hi> in Hugo’s civil. Magazin B. 3 Num. <hi rendition="#aq">VIII.</hi><lb/> (1803) S. 163—182 der Ausg. des dritten Bandes<lb/> von 1812.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">G. Chr. <hi rendition="#k">Burchardi</hi> de infamia. Kilon.</hi> 1819. 4. <note place="foot" n="(c)">Burchardi ſelbſt ſagt <hi rendition="#aq">p.</hi> 5.<lb/> 11, daß ſeine Anſichten großen-<lb/> theils aus meinen von ihm ge-<lb/> hörten Vorleſungen entſprungen<lb/> ſeyen. Wenn dieſes wirklich der<lb/> Fall iſt, ſo hat er wenigſtens das<lb/> Geliehene mit reichlichen Zinſen<lb/> zurück bezahlt: auf mehrere wich-<lb/> tige Punkte dieſer Unterſuchung<lb/> bin ich erſt durch ſeine Schrift<lb/> aufmerkſam geworden. — Später<lb/> hat dieſer Schriftſteller ſeine An-<lb/> ſicht dahin modificirt, daß Vieles,<lb/> was wir zum Privatrecht zählen,<lb/> in der That <hi rendition="#aq">juris publici</hi> ſey,<lb/> alſo mit in die Folgen der In-<lb/> famie falle, wie <hi rendition="#aq">connubium,<lb/> commercium, testamentifactio.</hi><lb/> (Grundzüge des Rechtsſyſtems der<lb/> Römer S. 272). Wäre dieſe An-<lb/> ſicht richtig, ſo würden ſolche Fol-<lb/> gen der Infamie nicht erſt ſo ſpät,<lb/> ſo beſchränkt, und ſo vereinzelt<lb/> eingeführt worden ſeyn, wie er<lb/> ſelbſt es, mit Beziehung auf Vor-<lb/> ſchriften der <hi rendition="#aq">Lex Julia</hi> und Con-<lb/> ſtantins, behauptet.</note>.</item><lb/> <item>Th. <hi rendition="#g">Marezoll</hi> über die bürgerliche Ehre. Gieſſen<lb/> 1824. 8. <note place="foot" n="(d)">Eine ungemein fleißige<lb/> Schrift, auf deren reichhaltiges<lb/> Material ich im Allgemeinen, als<lb/> Ergänzung meiner kürzeren Dar-<lb/> ſtellung, verweiſe, wenngleich ich<lb/> mehrere Hauptanſichten derſelben<lb/> nicht für richtig halte. Beſon-<lb/> ders manche kleinere Zuſätze aus<lb/> Kaiſergeſetzen, die auf das We-<lb/> ſen des Inſtituts keinen Einfluß<lb/> gehabt haben, werde ich über-<lb/> gehen.</note>.</item><lb/> <item>(Über den heutigen Zuſtand dieſes Inſtituts:)</item><lb/> <item><hi rendition="#g">Eichhorn</hi> deutſches Privatrecht vierte Ausg. § 83—90.</item> </list><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_33_2" prev="#seg2pn_33_1" place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">ed. Spangenberg Berol. 1830<lb/> p.</hi> 122 — 129. — Das Geſetz wur-<lb/> de gegeben im J. der Stadt 709,<lb/> und ſein wahrer Name iſt <hi rendition="#aq">Lex<lb/> Julia municipalis.</hi> Zeitſchrift für<lb/> geſchichtl. Rechtswiſſenſchaft B. 9<lb/> S. 348. 371.</note> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [172/0186]
Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. II. Perſonen.
Folgende neuere Schriftſteller ſind gleich in dieſer Ein-
leitung anzumerken:
Donellus Lib. 18 C. 6 — 8.
Hagemeiſter in Hugo’s civil. Magazin B. 3 Num. VIII.
(1803) S. 163—182 der Ausg. des dritten Bandes
von 1812.
G. Chr. Burchardi de infamia. Kilon. 1819. 4. (c).
Th. Marezoll über die bürgerliche Ehre. Gieſſen
1824. 8. (d).
(Über den heutigen Zuſtand dieſes Inſtituts:)
Eichhorn deutſches Privatrecht vierte Ausg. § 83—90.
(b)
(c) Burchardi ſelbſt ſagt p. 5.
11, daß ſeine Anſichten großen-
theils aus meinen von ihm ge-
hörten Vorleſungen entſprungen
ſeyen. Wenn dieſes wirklich der
Fall iſt, ſo hat er wenigſtens das
Geliehene mit reichlichen Zinſen
zurück bezahlt: auf mehrere wich-
tige Punkte dieſer Unterſuchung
bin ich erſt durch ſeine Schrift
aufmerkſam geworden. — Später
hat dieſer Schriftſteller ſeine An-
ſicht dahin modificirt, daß Vieles,
was wir zum Privatrecht zählen,
in der That juris publici ſey,
alſo mit in die Folgen der In-
famie falle, wie connubium,
commercium, testamentifactio.
(Grundzüge des Rechtsſyſtems der
Römer S. 272). Wäre dieſe An-
ſicht richtig, ſo würden ſolche Fol-
gen der Infamie nicht erſt ſo ſpät,
ſo beſchränkt, und ſo vereinzelt
eingeführt worden ſeyn, wie er
ſelbſt es, mit Beziehung auf Vor-
ſchriften der Lex Julia und Con-
ſtantins, behauptet.
(d) Eine ungemein fleißige
Schrift, auf deren reichhaltiges
Material ich im Allgemeinen, als
Ergänzung meiner kürzeren Dar-
ſtellung, verweiſe, wenngleich ich
mehrere Hauptanſichten derſelben
nicht für richtig halte. Beſon-
ders manche kleinere Zuſätze aus
Kaiſergeſetzen, die auf das We-
ſen des Inſtituts keinen Einfluß
gehabt haben, werde ich über-
gehen.
(b) ed. Spangenberg Berol. 1830
p. 122 — 129. — Das Geſetz wur-
de gegeben im J. der Stadt 709,
und ſein wahrer Name iſt Lex
Julia municipalis. Zeitſchrift für
geſchichtl. Rechtswiſſenſchaft B. 9
S. 348. 371.
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