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Sattler, Basilius: Trostschrifft an den Herrn D. Johann Jageman uber den unversehenen tödlichen Abgang weiland des Erbaren Hans Jagemans. Helmstedt, 1592.

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woll der seinen an / vnd lesst sie jm nicht weiniger / als da sie noch lebten / befohlen sein. Derwegen er sich Exodi 3. nennet einen Gott Abraham / Isaac vnd Jacob / da sie alle lengst todt waren / Vnd im 9. Psalm stehet / Wenn sie schon jr Blut vergossen / so frage er nach jrem Blut. Vnd im 34. Ps. sagt Dauid / Der Herr bewaret all jr gebein / das der nicht eins zerbrochen wird. Vnnd Paulus Rom. 8. zeuget / das vns weder Todt noch Leben / weder Engel / Fürstenthümb noch Gewalt / weder gegenwertiges noch zukünfftiges / weder hohes noch tieffes / noch keine andere Creatur von der liebe Gottes / die da ist in Christo Jesu / scheiden könne. Vnd Rom. 14. Wir leben oder sterben so sein wir des Herrn. Denn dazu ist Christus auch gestorben / vnd wider lebendig worden / das er vber todte vnd lebendige ein Herr sey.

Ja es regieret auch Gott alles was den seinen in dieser Welt begegnet also / vnd richtet es dahin / das es jnen nicht schedlich vnd verdamlich sein / sonder zu jrem besten vnd zur seligkeit dienen muß. Wie Christus verheisst / Joh. 10. Meine Schaffe werden nimmermehr vmbkomen / vnd niemand wird sie aus meiner hand reissen. Vnd Paulus Rom. 8. schreibet / Denen die Gott lieben muß alles zum besten dienen.

Wenn wir das recht bedencken / so können wir vns fein zufrieden geben / dieweil wir wissen / das Gott / der vns alles was vns begegnet zuschickt / auch mit rathe / Ja es vns zum guten regiere vnd schicke / Daher wir selbs jme alles gantz heim stellen / vnd sagen im Gebet / Dein wille geschehe.

Das bedenckt Joseph / da jn seine Brüder verkaufft / vnd in grosse noth gebracht hatten / Als er spricht / Vmb ewers lebens willen hat mich Gott für euch hergesand. Vnnd Hiob gibt sich auch wol zufrieden / da er nicht allein grossen schaden an seiner narung genomen / sonder auch alle seine Kinder das jm das liebste war / verloren hatte / weil er bedenckt / daß das alles jm durch Gottes gnedigen willen widerfahren sey. Dar-

woll der seinen an / vnd lesst sie jm nicht weiniger / als da sie noch lebten / befohlen sein. Derwegen er sich Exodi 3. nennet einen Gott Abraham / Isaac vnd Jacob / da sie alle lengst todt waren / Vnd im 9. Psalm stehet / Wenn sie schon jr Blut vergossen / so frage er nach jrem Blut. Vnd im 34. Ps. sagt Dauid / Der Herr bewaret all jr gebein / das der nicht eins zerbrochen wird. Vnnd Paulus Rom. 8. zeuget / das vns weder Todt noch Leben / weder Engel / Fürstenthümb noch Gewalt / weder gegenwertiges noch zukünfftiges / weder hohes noch tieffes / noch keine andere Creatur von der liebe Gottes / die da ist in Christo Jesu / scheiden könne. Vnd Rom. 14. Wir leben oder sterben so sein wir des Herrn. Denn dazu ist Christus auch gestorben / vnd wider lebendig worden / das er vber todte vnd lebendige ein Herr sey.

Ja es regieret auch Gott alles was den seinen in dieser Welt begegnet also / vnd richtet es dahin / das es jnen nicht schedlich vnd verdamlich sein / sonder zu jrem besten vnd zur seligkeit dienen muß. Wie Christus verheisst / Joh. 10. Meine Schaffe werden nimmermehr vmbkomen / vnd niemand wird sie aus meiner hand reissen. Vnd Paulus Rom. 8. schreibet / Denen die Gott lieben muß alles zum besten dienen.

Wenn wir das recht bedencken / so können wir vns fein zufrieden geben / dieweil wir wissen / das Gott / der vns alles was vns begegnet zuschickt / auch mit rathe / Ja es vns zum guten regiere vnd schicke / Daher wir selbs jme alles gantz heim stellen / vnd sagen im Gebet / Dein wille geschehe.

Das bedenckt Joseph / da jn seine Brüder verkaufft / vnd in grosse noth gebracht hatten / Als er spricht / Vmb ewers lebens willen hat mich Gott für euch hergesand. Vnnd Hiob gibt sich auch wol zufrieden / da er nicht allein grossen schaden an seiner narung genomen / sonder auch alle seine Kinder das jm das liebste war / verloren hatte / weil er bedenckt / daß das alles jm durch Gottes gnedigen willen widerfahren sey. Dar-

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[0006] woll der seinen an / vnd lesst sie jm nicht weiniger / als da sie noch lebten / befohlen sein. Derwegen er sich Exodi 3. nennet einen Gott Abraham / Isaac vnd Jacob / da sie alle lengst todt waren / Vnd im 9. Psalm stehet / Wenn sie schon jr Blut vergossen / so frage er nach jrem Blut. Vnd im 34. Ps. sagt Dauid / Der Herr bewaret all jr gebein / das der nicht eins zerbrochen wird. Vnnd Paulus Rom. 8. zeuget / das vns weder Todt noch Leben / weder Engel / Fürstenthümb noch Gewalt / weder gegenwertiges noch zukünfftiges / weder hohes noch tieffes / noch keine andere Creatur von der liebe Gottes / die da ist in Christo Jesu / scheiden könne. Vnd Rom. 14. Wir leben oder sterben so sein wir des Herrn. Denn dazu ist Christus auch gestorben / vnd wider lebendig worden / das er vber todte vnd lebendige ein Herr sey. Ja es regieret auch Gott alles was den seinen in dieser Welt begegnet also / vnd richtet es dahin / das es jnen nicht schedlich vnd verdamlich sein / sonder zu jrem besten vnd zur seligkeit dienen muß. Wie Christus verheisst / Joh. 10. Meine Schaffe werden nimmermehr vmbkomen / vnd niemand wird sie aus meiner hand reissen. Vnd Paulus Rom. 8. schreibet / Denen die Gott lieben muß alles zum besten dienen. Wenn wir das recht bedencken / so können wir vns fein zufrieden geben / dieweil wir wissen / das Gott / der vns alles was vns begegnet zuschickt / auch mit rathe / Ja es vns zum guten regiere vnd schicke / Daher wir selbs jme alles gantz heim stellen / vnd sagen im Gebet / Dein wille geschehe. Das bedenckt Joseph / da jn seine Brüder verkaufft / vnd in grosse noth gebracht hatten / Als er spricht / Vmb ewers lebens willen hat mich Gott für euch hergesand. Vnnd Hiob gibt sich auch wol zufrieden / da er nicht allein grossen schaden an seiner narung genomen / sonder auch alle seine Kinder das jm das liebste war / verloren hatte / weil er bedenckt / daß das alles jm durch Gottes gnedigen willen widerfahren sey. Dar-

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Trostschrifft an den Herrn D. Johann Jageman uber den unversehenen tödlichen Abgang weiland des Erbaren Hans Jagemans. Helmstedt, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostschrifft_1592/6>, abgerufen am 27.04.2024.