Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Trostschrifft an den Herrn D. Johann Jageman uber den unversehenen tödlichen Abgang weiland des Erbaren Hans Jagemans. Helmstedt, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

haben veraebung der Sünden vnd einen gnedigen Gott / welcher ein Veterlich Aug vnd auffsicht auff sie hat / Er sorget für vns spricht Petrus / 1. Pet. 5. Vnd das thut er so genaw / daß / wie Christus lehret / er auch alle Haar auff vnserm Heupt gezelet hat / vnd fellet derselben keins ohn seinen willen auff die Erden. Von dem Herrn wird eines solchen Mans gang gefürdert / Ps. 37. Vnd lagert der Engel des Herrn sich vmb die her / so jn fürchten. Ps. 34. Denn Gott den Engeln solches befohlen / Psal. 91. Vnd das geschicht nicht allein / wenn es den Christen wol gehet / sondern auch vnd zwar fürnemlich im vnglück / (wie sie denn durch viel trübsal in das Reich Gottes eingehen müssen) ja auch im Todt vbergibt Gott die seinen nicht / sonder weil da am meisten an gelegen / vnd die angst vnd noth am grösten ist / stehet er jnen da am trewlichsten bey / Drumb spricht Dauid Psal. 56. Zele meine flucht / fasse meine Threnen in deinen Sack / ohn zweiffel du zelest sie. Vnnd Psal. 91. sagt Gott: Ich bin bey jm in der noth / Ich will jn heraus reissen / Vnd Psal. 37. Wenn er schon fellt / wird doch nicht weggeworffen / denn der Herr erhelt jn bey der hand. Wie sich des beystands Dauid tröstet / Psal. 23. Wenn ich schon wander im finstern thal (oder schatten des Todts) fürchte ich doch kein vnglück / denn du bist bey mir. Vnd Ps. 73. Wenn mir gleich Leib vnd Seel verschmachtet / so bistu doch Gott meines hertzen trost vnd mein theil.

Solchen beystand beweiset Gott mit der that / ob wir schon es also nicht sehen oder mercken / noch mit vnsern fünff sinnen begreiffen können: sonder vns viel ein anders einbilden. Das bezeuget die Histori Lazari / da solt wol ein Mensch gedencken / weil er für armut vnd kranckheit dahin stirbt / Gott hette jn gar vbergeben / vnd die hand abgezogen / aber Christus sagt / Die Engel sein da zugetreten / da kein Mensch auff gedacht hette / vnd haben jn getragen in Abrahams Schoß.

Vnd wenn man auch schon todt ist / nimpt sich Gott gleich-

haben veraebung der Sünden vnd einen gnedigen Gott / welcher ein Veterlich Aug vnd auffsicht auff sie hat / Er sorget für vns spricht Petrus / 1. Pet. 5. Vnd das thut er so genaw / daß / wie Christus lehret / er auch alle Haar auff vnserm Heupt gezelet hat / vnd fellet derselben keins ohn seinen willen auff die Erden. Von dem Herrn wird eines solchen Mans gang gefürdert / Ps. 37. Vnd lagert der Engel des Herrn sich vmb die her / so jn fürchten. Ps. 34. Denn Gott den Engeln solches befohlen / Psal. 91. Vnd das geschicht nicht allein / wenn es den Christen wol gehet / sondern auch vnd zwar fürnemlich im vnglück / (wie sie denn durch viel trübsal in das Reich Gottes eingehen müssen) ja auch im Todt vbergibt Gott die seinen nicht / sonder weil da am meisten an gelegen / vnd die angst vnd noth am grösten ist / stehet er jnen da am trewlichsten bey / Drumb spricht Dauid Psal. 56. Zele meine flucht / fasse meine Threnen in deinen Sack / ohn zweiffel du zelest sie. Vnnd Psal. 91. sagt Gott: Ich bin bey jm in der noth / Ich will jn heraus reissen / Vnd Psal. 37. Wenn er schon fellt / wird doch nicht weggeworffen / denn der Herr erhelt jn bey der hand. Wie sich des beystands Dauid tröstet / Psal. 23. Wenn ich schon wander im finstern thal (oder schatten des Todts) fürchte ich doch kein vnglück / denn du bist bey mir. Vnd Ps. 73. Wenn mir gleich Leib vnd Seel verschmachtet / so bistu doch Gott meines hertzen trost vnd mein theil.

Solchen beystand beweiset Gott mit der that / ob wir schon es also nicht sehen oder mercken / noch mit vnsern fünff sinnen begreiffen können: sonder vns viel ein anders einbilden. Das bezeuget die Histori Lazari / da solt wol ein Mensch gedencken / weil er für armut vnd kranckheit dahin stirbt / Gott hette jn gar vbergeben / vnd die hand abgezogen / aber Christus sagt / Die Engel sein da zugetreten / da kein Mensch auff gedacht hette / vnd haben jn getragen in Abrahams Schoß.

Vnd weñ man auch schon todt ist / nimpt sich Gott gleich-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0005"/>
haben veraebung der Sünden vnd einen gnedigen Gott / welcher ein Veterlich Aug vnd auffsicht auff sie hat / Er sorget für vns spricht Petrus / 1. Pet. 5. Vnd das thut er so genaw / daß / wie Christus lehret / er auch alle Haar auff vnserm Heupt gezelet hat / vnd fellet derselben keins ohn seinen willen auff die Erden. Von dem Herrn wird eines solchen Mans gang gefürdert / Ps. 37. Vnd lagert der Engel des Herrn sich vmb die her / so jn fürchten. Ps. 34. Denn Gott den Engeln solches befohlen / Psal. 91. Vnd das geschicht nicht allein / wenn es den Christen wol gehet / sondern auch vnd zwar fürnemlich im vnglück / (wie sie denn durch viel trübsal in das Reich Gottes eingehen müssen) ja auch im Todt vbergibt Gott die seinen nicht / sonder weil da am meisten an gelegen / vnd die angst vnd noth am grösten ist / stehet er jnen da am trewlichsten bey / Drumb spricht Dauid Psal. 56. Zele meine flucht / fasse meine Threnen in deinen Sack / ohn zweiffel du zelest sie. Vnnd Psal. 91. sagt Gott: Ich bin bey jm in der noth / Ich will jn heraus reissen / Vnd Psal. 37. Wenn er schon fellt / wird doch nicht weggeworffen / denn der Herr erhelt jn bey der hand. Wie sich des beystands Dauid tröstet / Psal. 23. Wenn ich schon wander im finstern thal (oder schatten des Todts) fürchte ich doch kein vnglück / denn du bist bey mir. Vnd Ps. 73. Wenn mir gleich Leib vnd Seel verschmachtet / so bistu doch Gott meines hertzen trost vnd mein theil.</p>
        <p>Solchen beystand beweiset Gott mit der that / ob wir schon es also nicht sehen oder mercken / noch mit vnsern fünff sinnen begreiffen können: sonder vns viel ein anders einbilden. Das bezeuget die Histori Lazari / da solt wol ein Mensch gedencken / weil er für armut vnd kranckheit dahin stirbt / Gott hette jn gar vbergeben / vnd die hand abgezogen / aber Christus sagt / Die Engel sein da zugetreten / da kein Mensch auff gedacht hette / vnd haben jn getragen in Abrahams Schoß.</p>
        <p>Vnd wen&#x0303; man auch schon todt ist / nimpt sich Gott gleich-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0005] haben veraebung der Sünden vnd einen gnedigen Gott / welcher ein Veterlich Aug vnd auffsicht auff sie hat / Er sorget für vns spricht Petrus / 1. Pet. 5. Vnd das thut er so genaw / daß / wie Christus lehret / er auch alle Haar auff vnserm Heupt gezelet hat / vnd fellet derselben keins ohn seinen willen auff die Erden. Von dem Herrn wird eines solchen Mans gang gefürdert / Ps. 37. Vnd lagert der Engel des Herrn sich vmb die her / so jn fürchten. Ps. 34. Denn Gott den Engeln solches befohlen / Psal. 91. Vnd das geschicht nicht allein / wenn es den Christen wol gehet / sondern auch vnd zwar fürnemlich im vnglück / (wie sie denn durch viel trübsal in das Reich Gottes eingehen müssen) ja auch im Todt vbergibt Gott die seinen nicht / sonder weil da am meisten an gelegen / vnd die angst vnd noth am grösten ist / stehet er jnen da am trewlichsten bey / Drumb spricht Dauid Psal. 56. Zele meine flucht / fasse meine Threnen in deinen Sack / ohn zweiffel du zelest sie. Vnnd Psal. 91. sagt Gott: Ich bin bey jm in der noth / Ich will jn heraus reissen / Vnd Psal. 37. Wenn er schon fellt / wird doch nicht weggeworffen / denn der Herr erhelt jn bey der hand. Wie sich des beystands Dauid tröstet / Psal. 23. Wenn ich schon wander im finstern thal (oder schatten des Todts) fürchte ich doch kein vnglück / denn du bist bey mir. Vnd Ps. 73. Wenn mir gleich Leib vnd Seel verschmachtet / so bistu doch Gott meines hertzen trost vnd mein theil. Solchen beystand beweiset Gott mit der that / ob wir schon es also nicht sehen oder mercken / noch mit vnsern fünff sinnen begreiffen können: sonder vns viel ein anders einbilden. Das bezeuget die Histori Lazari / da solt wol ein Mensch gedencken / weil er für armut vnd kranckheit dahin stirbt / Gott hette jn gar vbergeben / vnd die hand abgezogen / aber Christus sagt / Die Engel sein da zugetreten / da kein Mensch auff gedacht hette / vnd haben jn getragen in Abrahams Schoß. Vnd weñ man auch schon todt ist / nimpt sich Gott gleich-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostschrifft_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostschrifft_1592/5
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Trostschrifft an den Herrn D. Johann Jageman uber den unversehenen tödlichen Abgang weiland des Erbaren Hans Jagemans. Helmstedt, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostschrifft_1592/5>, abgerufen am 28.04.2024.