Sattler, Basilius: Trostpredigt von dem Spruch Pauli, Roman. 8. Ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein etc. Wolfenbüttel, 1592.Gesetz / den zorn GOttes / das böss gewissen / den Teuffel vnd das ewig verdamnis. Das sey nun gewaltige mechtige vnd eben die Feind / die die Menschen vmb Leib vnd Seel / vnd ins ewig verdamniß bringen / nicht mit vnördentlicher gewalt / sonder (das vns den schaden thut) mit einem gerechten rechtspruch Gottes / dem ein Mensch nicht entfliehen kan / wenn er diesen trost vnd rath Pauli nicht gefast hat. Vnd gehet nun hiermit also zu: Dieweil wir Menschen sünder sein von wegen vnser Empfengnis / Geburt vnd Lebens / so sitzt Gott / als ein Gerechter Richter / das Gericht vber vns. Da tritt nun Moses als vnsers HErrn Gotts fiscal vnd procurator auff / vnd klagt vns an / wie Christus Joh. 8. lehret / Vnd zwar so klagt er vns an zu Leib vnd zu Leben / zu Haut vnd zu Haar / vnd das in Weltlichen Gerichten nicht geschicht / auch vmb die Seel vnd alles gut / das wir besitzen oder möchten zu gewarten haben. Denn das haben die Wort auff sich / wenn Moses sagt / Verflucht sey ein jeder / der da nicht helt / alles was im Buch des Gesetzes geschrieben stehet. Dazu können wir nu nicht nein sagen / Sonder Moses führet zum zeugen vnser Gewissen / das so gut ist / als Tausent ander Zeugen / Ja es ist vnser eigen Handtschrifft / die wir nicht leugnen können / das vberzeuget vns. Gesetz / den zorn GOttes / das böss gewissen / den Teuffel vnd das ewig verdamnis. Das sey nun gewaltige mechtige vnd eben die Feind / die die Menschen vmb Leib vnd Seel / vnd ins ewig verdamniß bringen / nicht mit vnördentlicher gewalt / sonder (das vns den schaden thut) mit einem gerechten rechtspruch Gottes / dem ein Mensch nicht entfliehen kan / wenn er diesen trost vnd rath Pauli nicht gefast hat. Vnd gehet nun hiermit also zu: Dieweil wir Menschen sünder sein von wegen vnser Empfengnis / Geburt vnd Lebens / so sitzt Gott / als ein Gerechter Richter / das Gericht vber vns. Da tritt nun Moses als vnsers HErrn Gotts fiscal vnd procurator auff / vnd klagt vns an / wie Christus Joh. 8. lehret / Vnd zwar so klagt er vns an zu Leib vnd zu Leben / zu Haut vnd zu Haar / vnd das in Weltlichen Gerichten nicht geschicht / auch vmb die Seel vnd alles gut / das wir besitzen oder möchten zu gewarten haben. Denn das haben die Wort auff sich / wenn Moses sagt / Verflucht sey ein jeder / der da nicht helt / alles was im Buch des Gesetzes geschrieben stehet. Dazu können wir nu nicht nein sagen / Sonder Moses führet zum zeugen vnser Gewissen / das so gut ist / als Tausent ander Zeugen / Ja es ist vnser eigen Handtschrifft / die wir nicht leugnen können / das vberzeuget vns. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0030"/> Gesetz / den zorn GOttes / das böss gewissen / den Teuffel vnd das ewig verdamnis.</p> <p>Das sey nun gewaltige mechtige vnd eben die Feind / die die Menschen vmb Leib vnd Seel / vnd ins ewig verdamniß bringen / nicht mit vnördentlicher gewalt / sonder (das vns den schaden thut) mit einem gerechten rechtspruch Gottes / dem ein Mensch nicht entfliehen kan / wenn er diesen trost vnd rath Pauli nicht gefast hat.</p> <p>Vnd gehet nun hiermit also zu: Dieweil wir Menschen sünder sein von wegen vnser Empfengnis / Geburt vnd Lebens / so sitzt Gott / als ein Gerechter Richter / das Gericht vber vns. Da tritt nun Moses als vnsers HErrn Gotts <hi rendition="#i">fiscal</hi> vnd <hi rendition="#i">procurator</hi> auff / vnd klagt vns an / wie Christus Joh. 8. lehret / Vnd zwar so klagt er vns an zu Leib vnd zu Leben / zu Haut vnd zu Haar / vnd das in Weltlichen Gerichten nicht geschicht / auch vmb die Seel vnd alles gut / das wir besitzen oder möchten zu gewarten haben. Denn das haben die Wort auff sich / wenn Moses sagt / Verflucht sey ein jeder / der da nicht helt / alles was im Buch des Gesetzes geschrieben stehet.</p> <p>Dazu können wir nu nicht nein sagen / Sonder Moses führet zum zeugen vnser Gewissen / das so gut ist / als Tausent ander Zeugen / Ja es ist vnser eigen Handtschrifft / die wir nicht leugnen können / das vberzeuget vns.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0030]
Gesetz / den zorn GOttes / das böss gewissen / den Teuffel vnd das ewig verdamnis.
Das sey nun gewaltige mechtige vnd eben die Feind / die die Menschen vmb Leib vnd Seel / vnd ins ewig verdamniß bringen / nicht mit vnördentlicher gewalt / sonder (das vns den schaden thut) mit einem gerechten rechtspruch Gottes / dem ein Mensch nicht entfliehen kan / wenn er diesen trost vnd rath Pauli nicht gefast hat.
Vnd gehet nun hiermit also zu: Dieweil wir Menschen sünder sein von wegen vnser Empfengnis / Geburt vnd Lebens / so sitzt Gott / als ein Gerechter Richter / das Gericht vber vns. Da tritt nun Moses als vnsers HErrn Gotts fiscal vnd procurator auff / vnd klagt vns an / wie Christus Joh. 8. lehret / Vnd zwar so klagt er vns an zu Leib vnd zu Leben / zu Haut vnd zu Haar / vnd das in Weltlichen Gerichten nicht geschicht / auch vmb die Seel vnd alles gut / das wir besitzen oder möchten zu gewarten haben. Denn das haben die Wort auff sich / wenn Moses sagt / Verflucht sey ein jeder / der da nicht helt / alles was im Buch des Gesetzes geschrieben stehet.
Dazu können wir nu nicht nein sagen / Sonder Moses führet zum zeugen vnser Gewissen / das so gut ist / als Tausent ander Zeugen / Ja es ist vnser eigen Handtschrifft / die wir nicht leugnen können / das vberzeuget vns.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Trostpredigt von dem Spruch Pauli, Roman. 8. Ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein etc. Wolfenbüttel, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostpredigt_1592/30>, abgerufen am 27.07.2024. |