Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615.Vaters bestehen / vnd mit Jesaja sagen kan / ich frewe mich des HERrn / vnd meine Seel ist frölich in meinem GOTT. Denn er hat mich angezogen mit Kleidern des Heils / vnd mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet. Vnd weil Christus hie solchen Kindern das Wort thut das sie gleuben / obs schon vnser Vernunfft zu wieder ist / so gleuben wir solchem seinem Wort. Vnd hat sich solcher glaub bey dem lieben Herrlin ereuget / so Jung er auch gewesen / vnd noch nicht recht reden können. Denn er gern von GOtt vnd göttlichen Sachen geredet / sonderlich aber auch gefragt nach dem heiligen Geist / wer er sey / etc. Des Morgens wenn er auffgestanden / da andere Kinder von andern sachen sagen / hat er gesagt zum Praeceptore er wolle Beten. Vnd da er gefragt was er Beten wolle / etc. hat er geantwort / himlischer Vater: Gern ist er in die Kirch gangen / vnd sich dazu gefrewet / vnd da es einmahl aus gewissen Vrsachen vnterlassen / ist das Herrlin etwas vnmutig gewesen. Zum Studieren haben S.F.G. zimlichen lust gehabt / vnd nach S.F.G. Alter vnd gelegenheit sich wol angelassen. Wenn auch S.F.G. etwa aus dem Fenster im Platz einen Armen gesehen / haben sie mitleidig gesagt / man sol dem armen Menschen einen Thaler geben. Das gebet hat S.F.G. auch in Todßnöten / biß die kranckheit Vernunfft vnd Sprach hinweg genommen / nicht vnterlassen / sonder viel deutlicher / alß niemahls im leben geschehen das Vater vnser vnd andere Gebet nachgesprochen. Haben also an diesem Kind von sechs Jaren ein Exempel / daß GOtt der heilige Geist auch in den kleinen Kindern auff seine weise / seine Wirckung habe. Ist also gute Hoffnung gewesen / dieses junge Herrlin würde / da jhm GOtt das leben gegönnet / ein löblicher vnd nützlicher Regent worden seyn. Das nun GOtt einen solchen jungen Herrn / vnd zwar Vaters bestehen / vnd mit Jesaja sagen kan / ich frewe mich des HERrn / vnd meine Seel ist frölich in meinem GOTT. Denn er hat mich angezogen mit Kleidern des Heils / vnd mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet. Vnd weil Christus hie solchen Kindern das Wort thut das sie gleuben / obs schon vnser Vernunfft zu wieder ist / so gleuben wir solchem seinem Wort. Vnd hat sich solcher glaub bey dem lieben Herrlin ereuget / so Jung er auch gewesen / vnd noch nicht recht reden können. Denn er gern von GOtt vnd göttlichen Sachen geredet / sonderlich aber auch gefragt nach dem heiligen Geist / wer er sey / etc. Des Morgens wenn er auffgestanden / da andere Kinder von andern sachen sagen / hat er gesagt zum Praeceptore er wolle Beten. Vnd da er gefragt was er Beten wolle / etc. hat er geantwort / himlischer Vater: Gern ist er in die Kirch gangen / vnd sich dazu gefrewet / vnd da es einmahl aus gewissen Vrsachen vnterlassen / ist das Herrlin etwas vnmutig gewesen. Zum Studieren haben S.F.G. zimlichen lust gehabt / vnd nach S.F.G. Alter vnd gelegenheit sich wol angelassen. Wenn auch S.F.G. etwa aus dem Fenster im Platz einen Armen gesehen / haben sie mitleidig gesagt / man sol dem armen Menschen einen Thaler geben. Das gebet hat S.F.G. auch in Todßnöten / biß die kranckheit Vernunfft vnd Sprach hinweg genommen / nicht vnterlassen / sonder viel deutlicher / alß niemahls im leben geschehen das Vater vnser vnd andere Gebet nachgesprochen. Haben also an diesem Kind von sechs Jaren ein Exempel / daß GOtt der heilige Geist auch in den kleinen Kindern auff seine weise / seine Wirckung habe. 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Vaters bestehen / vnd mit Jesaja sagen kan / ich frewe mich des HERrn / vnd meine Seel ist frölich in meinem GOTT. Denn er hat mich angezogen mit Kleidern des Heils / vnd mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet. Vnd weil Christus hie solchen Kindern das Wort thut das sie gleuben / obs schon vnser Vernunfft zu wieder ist / so gleuben wir solchem seinem Wort. Vnd hat sich solcher glaub bey dem lieben Herrlin ereuget / so Jung er auch gewesen / vnd noch nicht recht reden können. Denn er gern von GOtt vnd göttlichen Sachen geredet / sonderlich aber auch gefragt nach dem heiligen Geist / wer er sey / etc.
Des Morgens wenn er auffgestanden / da andere Kinder von andern sachen sagen / hat er gesagt zum Praeceptore er wolle Beten. Vnd da er gefragt was er Beten wolle / etc. hat er geantwort / himlischer Vater: Gern ist er in die Kirch gangen / vnd sich dazu gefrewet / vnd da es einmahl aus gewissen Vrsachen vnterlassen / ist das Herrlin etwas vnmutig gewesen. Zum Studieren haben S.F.G. zimlichen lust gehabt / vnd nach S.F.G. Alter vnd gelegenheit sich wol angelassen. Wenn auch S.F.G. etwa aus dem Fenster im Platz einen Armen gesehen / haben sie mitleidig gesagt / man sol dem armen Menschen einen Thaler geben. Das gebet hat S.F.G. auch in Todßnöten / biß die kranckheit Vernunfft vnd Sprach hinweg genommen / nicht vnterlassen / sonder viel deutlicher / alß niemahls im leben geschehen das Vater vnser vnd andere Gebet nachgesprochen. Haben also an diesem Kind von sechs Jaren ein Exempel / daß GOtt der heilige Geist auch in den kleinen Kindern auff seine weise / seine Wirckung habe. Ist also gute Hoffnung gewesen / dieses junge Herrlin würde / da jhm GOtt das leben gegönnet / ein löblicher vnd nützlicher Regent worden seyn.
Das nun GOtt einen solchen jungen Herrn / vnd zwar
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1615/28>, abgerufen am 27.07.2024. |